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Erlebnisberichte Grenzenloses Radsportvergnügen - zweiter Tag bei der Eneco Tour |
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29.08.2011 | |||||
Grenzenloses Radsportvergnügen - zweiter Tag bei der Eneco TourInfo: BildergalerieInfo: Bildergalerien und Berichte von Christine Kroth | ENECO TOUR Autor: Christine Kroth (Cofitine) Nach einer durchregneten Nacht steht am Sonntagmorgen mein Zelt unter Wasser. Genau wie meine Laune! Erst die SMS einer Freundin muntert mich auf. Die Erinnerungen zählen am Ende, nicht das Wetter! Erst Tage später hab ich verstanden, wie recht sie hatte! Goedemorgen, Sittard-Geleen! - 2. Tag, 6. Etappe: Sittard-Geleen Zur Bildergalerie mit 16 Fotos
Der Regen hat nachgelassen und ich warte auf den Beginn der Einschreibung. Da die Fahrer aber auf sich warten lassen, führen die beiden Herren, die das Ganze moderieren, ein Interview mit Miss Eneco, der schon erwähnten Freundin von Johan Van Summeren. Auch heute hatte ich einige Schwierigkeiten, mich in die Sprache einzuhören, aber inzwischen verstehe ich fast alles. Die junge Dame wird gefragt, wen sie denn am liebsten auf dem Podium nach der Etappe küssen würde. Blöde Frage! Sie wird ein wenig verlegen und antwortet dann leise und mit verschmitztem Lächeln “Äh, Johan!” Wehe, sie hätte was anderes gesagt! Die ersten Fahrer sind die aus dem Team Katusha. Der Sprinter Denis Galimzyanov will das Podium schon wieder verlassen, als ihn einer der Sprecher zurückhält und auf seine Waden zeigt. Schaut Leute, das sind Sprinterwaden! Allgemeines Gelächter im Publikum, das inzwischen zu meiner Verwunderung in 5er Reihen hinter mir steht, und ein verlegenes Grinsen beim jungen Russen. Die Sprecher fragen sich, wie man am besten mit den russischen Fahrern spricht. Sie einigen sich auf Italienisch, da die meisten wohl in Italien leben. Der nächste russische Fahrer, ich weiß leider nicht mehr wer, muss dran glauben. Ob er italienisch spreche wird er gefragt. Nein! Aber er lebe doch in Italien, oder? Nein, in Spanien! Der Sprecher kann aber kein Spanisch. So ein Pech ...! Das nächste “Opfer” ist Ruslan Pidgornyy von Vacansoleil. Ein Ukrainer in einem niederländischen Team wird doch hoffentlich niederländisch sprechen! Na, ein bisschen! Okay, dann soll er jetzt was lernen. Der Sprecher spricht vor, der Ukrainer plappert grinsend nach: “Goedemorgen, Sittard-Geleen”. Wunderbar! Inzwischen hat sich einer der Sprecher unters Publikum gemischt und fragt bei den Fans nach, wo sie herkommen und wer denn die Eneco-Tour gewinnen wird. Es sind zweifellos die unterhaltsamsten Minuten am Start eines Radrennens seit Langem!
Nach der Einschreibung schlage ich mich durch und platziere mich einige Meter hinterm Start. Ich mache Fotos und will eigentlich zum Auto, als ich merke, dass die anderen Zuschauer weiter an der Strecke stehen und keine Anstalten machen zu gehen. Also bleibe ich auch. Ich habe übersehen, dass das Feld in der neutralisierten Phase wenige Minuten später ein zweites Mal hier vorbeikommt. Auch recht! Aber dann geht es zum Auto. Ich will nach Valkenburg an den Cauberg. Die erste Durchfahrt wird zu knapp und ich will mich nicht stressen. Während ich mein Navi programmiere, ertönt das 12-Uhr-Läuten! Ich bin überrascht. Es ist nicht irgendein banaler Glockenschlag. Was da ertönt ist die niederländische Nationalhymne. Echt kurios! Auf dem Weg nach Valkenburg lege ich noch eine kleine Mittagspause ein. Dann geht’s weiter zum Cauberg, wo ich mir einen Parkplatz suche und die steile Rampe in den Ort hinunterlaufe, um noch ein bisschen zu bummeln, mir das kleine Städtchen anzuschauen und zu fotografieren. Es ist bevölkert von Touristen und so falle ich schon mal gar nicht auf. Als ich den Cauberg wieder erklimme, geht, mal wieder, ein Schauer nieder und ich stelle mich mit anderen Fans an einer Gedenkstätte unter.
Das Erste, was ich erblicke, als die Spitzengruppe kommt, ist ein Cofidis-Trikot. Der unermüdliche und äußerst sympathische Franzose Julien Fouchard führt das Rennen an. Das Hauptfeld kommt kurz danach. Allen sind die Qualen der schweren Etappe anzusehen. Aber es ist einfach faszinierend, das Rennen am Cauberg zu erleben. Als alles vorbei ist, mache auch ich mich auf den Weg. Ein grandioses Wochenende in zwei radsportverrückten Ländern geht zu Ende! Dieses Rennen wird mir noch lange in der Erinnerung bleiben. Die Sprache, die Herzlichkeit und die Begeisterung der Menschen. Ein radsportliches Wohlfühlpaket. |
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29.08.2011 | |||||
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