Gilbert lässt Gesink beim GP Cycliste de Québec hinter sich

Info: GRAND PRIX CYCLISTE DE QUÉBEC
Autor: Felix Griep (Werfel)

Québec, 09.09.2011 - Einmal mehr wurde Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) seiner Favoritenrolle gerecht. Der belgische Meister prägte das Finale des Grand Prix Cycliste de Québec und holte sich den 17. Sieg in dieser Saison. Als direkte Folge wird er am Montag neuer Spitzenreiter im World Ranking sein. Robert Gesink (Rabobank), der schon letztes Jahr bei den kanadischen Rennen stark auftrat, wurde knapp geschlagen Zweiter, verzweifelte auf der ansteigenden Zielgerade beim Versuch, Gilbert noch abzufangen.

2. Austragung des Rennens auf schwerem Stadtkurs in Québec
Der Grand Prix Cycliste in Québec, der Hauptstadt der gleichnamigen kanadischen Provinz, fand auf demselben mit mehreren Steigungen gespickten 12,6 Kilometern langen Rundkurs statt wie im letzten Jahr, als Thomas Voeckler die Erstaustragung für sich entschied. Mit 16 Runden, einer mehr als 2010, ergab sich eine Gesamtdistanz von 201,6 Kilometern. Für lange Zeit bestimmte ein Trio mit Bergpreisgewinner Jesus Herrada (Movistar), Cristiano Salerno (Liquigas) und Tony Hurel (Europcar) das Geschehen. Nachdem sie vier Runden vor Schluss eingeholt wurden lag vorübergehend eine neunköpfige Gruppe um Christian Vande Velde (Garmin-Cervélo) an der Spitze, konnte sich dort aber auch nicht behaupten. Zwei Fahrer aus dieser Gruppe, Matteo Trentin (Quick Step) und Rui Costa (Movistar), versuchten es dann zwar erneut, konnten der Verfolgung des Feldes jedoch nicht standhalten. Die fast 3000 Höhenmeter des Rennens machten vielen Fahrern zu schaffen und es kam zu Szenen wie dem frühzeitigen Zurückfallen des letztjährigen Zweiten Edvald Boasson Hagen (Sky) und Krämpfen bei Olympiasieger Samuel Sanchez (Euskaltel). Die Finalphase begann mit einem Angriff von Philippe Gilbert an der Côte de la Montagne in der vorletzten Runde.

Gilbert hält Gesink auf der Zielgeraden auf Distanz
Die letzte Zieldurchfahrt erreichte Gilbert solo, hinter ihm formierte sich eine Verfolgergruppe mit Rigoberto Uran (Sky), Robert Gesink (Rabobank), Fabian Wegmann (Leopard Trek), Levi Leipheimer (RadioShack), Simone Ponzi (Liquigas), Simon Clarke (Astana), Gerald Ciolek (Quick Step), Björn Leukemans und Marco Marcato (beide Vacansoleil-DCM). Gilbert wurde von dieser Gruppe eingeholt und zu zehnt hatten sie fünf Kilometer vor Schluss 30 Sekunden Abstand zum Hauptfeld aufzuweisen, was ihnen für den Rest des Weges reichen sollte. Um einem Sprint aus dem Weg zu gehen attackierte Gesink in der Steigung zur Côte de la Montagne. Überraschenderweise konnte erst nur Ciolek dem Niederländer folgen, doch die Gruppe fand wieder zusammen. In der nächsten Steigung, der Côte de la Potasse, lancierte Gilbert den Angriff, der ihm den Sieg bringen sollte. Auf der bis ins Ziel fast durchgängig ansteigenden Straße quälte sich Gesink wieder ganz nah an den Belgier heran. Als an der 500-Meter-Marke das Loch fast geschlossen war, zog Gilbert noch einmal an und konnte sich so ins Ziel retten. Der Rest der Gruppe rollte in größeren Abständen ins Ziel, Wegmann wurde hinter Uran Vierter, Ciolek kam auf Platz neun.

Der Klassikerkönig am Montag Spitzenreiter
Nach Amstel Gold Race, Flèche Wallonne, Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Clasica San Sebastian bedeutete der Erfolg in Québec Gilberts fünften Sieg bei einem Eintagesrennen der World Tour. Mit 80 weiteren Punkten wird Gilbert im am Montag neu erscheinenden UCI World Ranking definitiv die Spitzenposition von Tour-Sieger Cadel Evans übernehmen und steht vor dem Gesamtsieg.

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Am Sonntag findet das zweite der beiden kanadischen Rennen in Montréal statt. Gesink geht dort als Vorjahressieger an den Start und könnte sich erneut mit Gilbert messen.