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Ironman Hawaii: Alexander und Wellington zurück an der Spitze, der Australier gar in Rekordzeit
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09.10.2011

Ironman Hawaii: Alexander und Wellington zurück an der Spitze, der Australier gar in Rekordzeit

Info: IRONMAN HAWAII 2011 - Ford Ironman World Championship
Autor: Felix Griep (Werfel)



Kona, 09.10.2011 - Mit zwei bzw. drei Siegen in Folge hatten Craig Alexander und Chrissie Wellington den Ironman Hawaii dominiert, bevor sie im letzten Jahr Rückschläge erlebten. Alexander antwortete nach seinem vierten Rang mit dem dritten Titel bei der Triathlon-Weltmeisterschaft und brach dabei sogar den 15 Jahre alten Rekord von Luc Van Lierde. Wellington hatte mit starker Konkurrenz zu kämpfen und blieb doch nur knapp über ihrer eigenen Bestmarke, was insgesamt ihren vierten Erfolg bedeutete.

Alexander stößt in neue Dimensionen vor, Raelert wieder auf dem Podest

Das Rennen begann im Pazifischen Ozean wie zu erwarten mit einem topmotivierten Andy Potts, der wieder einmal mit einigem Vorsprung die Schwimm-Strecke als Schnellster absolvierte. Zwei Minuten nach ihm folgte eine große Gruppe mit allen Favoriten, die gemeinsam aufs Rad stiegen. Potts wurde bald eingeholt und lange Zeit fuhren 30 Athleten mit minimalen Abständen durch die aufkommende Hitze. Chris Lieto versuchte sich ein paar Mal abzusetzen, das gelang ihm aber erst nach der Hälfte der 180 Rad-Kilometer, als er mit etwas Rückenwind davonfuhr und zum wiederholten Male als Führender den Wechsel zum Marathon erreichte. Mit seiner Zeit von 4:18:31 Stunden verpasste er es nur um acht Sekunden, den 2006 von Normann Stadler aufgestellten Zweirad-Rekord zu brechen. Fünf Minuten nach Lieto folgte eine Vierergruppe mit Luke McKenzie, Marino Vanhoenacker, Dirk Bockel und überraschenderweise Craig Alexander. Das Radfahren war normalerweise nicht die Stärke des Australiers, der 13 Minuten schneller war als jemals zuvor auf Hawaii.

Auf dieser Basis konnte Alexander nicht nur seinem vierten Sieg entgegen streben - Lieto hatte er schon nach gut einem Viertel des Marathons im Eiltempo überholt - sondern sogar den Rekord von Luc Van Lierde attackieren, der seit 1996 Bestand hatte. Auf den letzten fünf Kilometern erlebte der Sieger der Jahre 2008 und 2009 heftige Krämpfe, die ihn phasenweise zum Gehen zwangen, doch er schaffte es tatsächlich, die Bestmarke des Belgiers um zwölf Sekunden auf 8:03:56 Stunden zu verbessern. Schneller auf den 42,195 Kilometern war diesmal nur sein australischer Landsmann Pete Jacobs, der sich mit 5:15 Minuten Rückstand den zweiten Platz erkämpfte. Um diesen duellierte er sich mit dem Deutschen Andreas Raelert, der zwischenzeitlich an zweiter Position lief, im Finale aber wieder zurückfiel. Rang drei bedeutete aber die dritte Podiumsplatzierung in Folge. Die Deutschen waren wieder einmal kollektiv enorm stark. Raelert, Timo Bracht (5.), Andi Böcherer (8.) und Faris Al-Sultan (10.) schafften es ebenso unter die Top10 wie der Schweizer Mike Aigroz, der Sechster wurde.

Carfrae unterliegt Wellington in spannendem Duell, Steffen auf Rang fünf

Bei den Frauen waren alle Augen auf Chrissie Wellington gerichtet, die 2009 bei ihrem dritten Hawaii-Sieg mit 8:54:02 Stunden einen neuen Rekord aufgestellt hatte, letztes Jahr aber krankheitsbedingt nicht starten konnte. Das Schwimmen absolvierte die vor Kurzem mit dem Rennrad gestürzte Britin leicht gehandicapt mit fast zehn Minuten Rückstand auf Amanda Stevens und Julie Dibens, die mit der Favoritengruppe der Männer hatten mithalten können. Dibens behauptete sich an der Spitze und konnte ihren Vorsprung auf die Verfolgerinnen schnell weiter ausbauen. Auch sie ist eine Britin und flog in 4:44:14 Stunden förmlich über den Rad-Parcours, verbesserte den im letzten Jahr aufgestellten Disziplin-Rekord von Karin Thürig deutlich um 4:08 Minuten. Die Schweizerin schlug ihre Marke aus dem Vorjahr ebenfalls, war selbst nur fünf Sekunden langsamer als Dibens, auf die sie mit 20 Minuten Rückstand beim zweiten Wechsel Platz fünf belegte. Eine Minute weiter zurück folgte Wellington, die sich in einer ungewohnten Situation befand, erstmals nicht als Führende den Marathon begann. Die erste Verfolgerin von Dibens war eine andere Schweizerin, mit 11:20 Minuten Rückstand träumte die letztjährige Zweite Caroline Steffen vom großen Sieg.

Dibens lief beim Marathon in eine heftige Krise. Nicht nur wurde sie nach zehn Kilometern eingeholt und durchgereicht, bald ging gar nichts mehr und sie musste das Rennen aufgeben. Steffen hatte dadurch die Führung übernommen, aber einige starke Läuferinnen im Rücken. Wellington arbeitete sich kontinuierlich nach vorne und löste Steffen 16 Kilometer vor dem Ziel an der Spitze ab. Nur die Australierin Mirinda Carfrae, die 2010 in Abwesenheit Wellingtons gewann, war ihr zu Fuß ebenbürtig, konnte von ihren rund vier Minuten Rückstand nach dem Radfahren aber lange nichts wettmachen. Als sie gegen Ende des Rennens in einer Schwächephase ihrer Konkurrentin auf 2:40 Minuten herankam, schien die Titelverteidigung doch noch möglich. Aber Wellington fing sich wieder und finishte in 8:55:08 Stunden als Erste, nur 1:06 Minute langsamer als vor zwei Jahren. Carfrae lief mit 8:57:57 Stunden ebenfalls eine fantastische Zeit, die aber diesmal eben nur zu Platz zwei reichte. Steffen wurde vor Thürig und der Deutschen Sonja Tajsich Fünfte, musste sich noch von Leanda Cave und Rachel Royce überholen lassen, so dass am Ende drei Britinnen unter den ersten vier waren.

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Bekannte Gesichter: Craig Alexander und Chrissie Wellington gewinnen beim Ironman Hawaii 2011 (Fotos: ironman.com)
Bekannte Gesichter: Craig Alexander und Chrissie Wellington gewinnen beim Ironman Hawaii 2011 (Fotos: ironman.com)

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