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Jeroen Boelen bestätigt seine Vormacht und wird 2. niederländischer Crocodile Trophy Champion
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27.10.2011

Jeroen Boelen bestätigt seine Vormacht und wird 2. niederländischer Crocodile Trophy Champion

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Autor: Veranstalter Crocodile Trophy



Er hat fünf der zehn Etappen gewonnen, er arbeitete hart wo er gebraucht wurde und machte sich sowohl bei Fahrern als auch bei dem Crocodile Trophy Team beliebt. Es gibt keinen Zweifel daran, dass der 33-Jährige ein würdiger Gewinner der 17. Crocodile Trophy ist. Nach 1200 Kilometern durch den Regenwald und das Outback von Nord-Queensland, gewann er mit fast einer Stunde Vorsprung vor den Österreichern Wolfgang Krenn und Josef Benetseder. Das Resultat hätte ganz anders aussehen können, wäre der Hauptkonkurrent, Urs Huber aus der Schweiz, nicht am Vorabend der 9. Etappe erkrankt. Jeroen Boelen (Milka-Trek) ist ein erfolgreicher ehemaliger Straßenrennfahrer und seine Mountainbikekarriere hat erst jetzt so richtig begonnen. Am Anfang dieses Jahres hatte er mit Bart Brentjens den 7. Platz bei dem Cape Epic Rennen in Südafrika belegt.

“Dieser Sieg ist so wichtig für mich und für das Team”, sagte der Gewinner Boelen. „Die Crocodile Trophy hat einen großen Namen in der Mountainbikewelt. Er ist auch wichtig für meine Sponsoren. Ohne Sponsoren gäbe es keinen Sport. Ich bin froh, dass ich ihnen diesen Sieg widmen kann.“

Das Rennen versprach von Anfang an ein Kampf zwischen dem Schweizer Meister Urs Huber, dem ehemaligen Olympiasieger Bart Brentjens und dem Belgier Mike Mulkens zu werden. Die Nummern 1, 2 und 3 der letzten beiden Jahre waren mit dem gleichen Bestreben gekommen, nämlich dieses verrückte Mountainbikerennen zu gewinnen.

Bart Brentjens (43) war krank in Cairns angekommen und konnte am 18. Oktober nicht an den Start gehen. Urs Huber (26) erkrankte während dem Rennen und Mike Mulkens (31) fehlte einfach das letzte Stück Kraft. Nachdem er zwei Mal hintereinander Dritter geworden war, strebte der Belgier einen Etappensieg an. In Laura hatte er es fast geschafft bis ein platter Reifen auf dem letzten Rennkilometer ihm einen Strich durch die Rechnung machte. In Irvinebank war „Iron Mike“ nur 4 km vor dem Ziel eingeholt worden nach einem Marathonausreißversuch.

Dass Huber an Fieber erkrankte, wurde vielleicht durch die schrecklichen Wetterbedingungen an den ersten beiden Tagen des Etappenrennens ausgelöst. Die erste Etappe musste neutralisiert werden, da die Versorgungsfahrzeuge wegen der schweren Regenfälle die Strecke nicht befahren konnten. Eine heroische zweite Etappe in dem andauerenden Regen sah schon einen Urs Huber, der nicht einzuholen war, sobald es bergauf ging. Er riss am steilen Mount Baldy aus und blieb bis zum Etappenende vorne. Nur der Holländer Jeroen Boelen, Bart Brentjens‘ Zögling, konnte den Schaden in Grenzen halten. Hubers Ziel war es die Crocodile Trophy zum dritten Mal zu gewinnen. Er hatte heuer schon acht Rennen gewonnen, darunter die Craft Bike, Transalp, die Grand Raid und das Dolomiti Superbike Rennen. Huber zeigte weiter seine starke Form in der – durch Regen – abgeänderten Etappe 3.

Boelen fuhr zehn Tage lang ein sehr beständiges Rennen und konnte sich in der vierten Etappe seine Belohnung holen. Es sollte nicht sein letzter Etappensieg gewesen sein. Der ehemalige Straßenrennfahrer ist schnell auf den Sprints in´s Ziel, aber auch sehr stark. „Ich glaube, ich bin als Straßenfahrer talentierter, aber ich brauchte eine neue Herausforderung“, erklärte er. In seiner bisherigen Straßenrennkarierre hat Boelen zwei Etappen der Olympia Tour (Niederlande) gewonnen und war Gesamtsieger bei der Tour de Liège (Belgien) vor Robert Gesink und Johnny Hoogerland, sowie der Route Nivernaise Morvan (Frankreich).

„Viele Leute sagten mir, dass ich zu freundlich sei, beziehungsweise zu wenig unsozial um ein professioneller Straßenrennfahrer zu sein“, erzählt Jeroen Boelen weiter. „Aber ich bereue es nicht, nun ein Mountainbiker geworden zu sein.“

Boelen gewann die fünfte und auch die sechste Etappe. Es war in dieser 189 km Etappe, in der er das Führungstrikot übernahm. Huber hatte unschlagbar gewirkt, aber wurde an jenem Tag geschlagen. Wie so viele Fahrer hatte auch er einen platten Reifen, aber er hatte auch viel Energie verloren in dem heißen Outback von Queensland. Einige der Versorgungsfahrzeuge mit Wasser und Powergels waren im Mitchell River steckengeblieben und mussten von anderen herausgezogen werden. Es war eine Etappe voll von unerwarteten Herausforderungen und Ereignissen für alle Beteiligten. Anstatt mit 4 Minuten in Führung zu liegen, hatte er nun 7 Minute Rückstand aufzuholen. Huber verließ sich darauf, dass er dies in der langen Sandetappe Nummer 9 bewerkstelligen könne, aber dann war er nicht mehr im Rennen.

Mit oder ohne Huber blieb das Rennen sehr lebhaft, da die österreichischen Rennfahrer sehr aktiv waren. Der ehemalige Elitefahrer René Haselbacher attackierte jeden Tag. Wolfgang Krenn und Josef Benetseder fuhren ein sehr beständiges Rennen. Ihre 2. und 3. Plätze im Gesamtklassement spiegeln ihre Stellung im Peloton wider. Christoph Sokoll gewann die Etappe in Laura und mit Boelen, der 50 Prozent der Etappen gewann, war es nicht so sicher gewesen, dass jemand anderes ihm noch eine streitig machen würde. Mehr als einmal spielten die Österreicher ihre Taktik mit den Darell Lea Teamkollegen Kevin Hulsmans und Huub Duyn aus. Auch Hulsmans griff jeden Tag an, bekam aber keinen Preis dafür. Sein Teamkollege Duyn schaffte es jedoch, als er die Etappe in Kalpowar für sich entschied.

Hinter den Elitefahrern war die Schlacht zwischen den Masterfahrern interessant. Im Besonderen waren die australischen Lokalmatadore beeindruckend. Graeme Arnott, Mark Griffin, Brad Davies, Ashley Hayat, Justin Morris, alles Fahrer mit einem Vollzeitjob, hatten ein ganzes Jahr lang auf dieses Rennen hingearbeitet und waren jeden Tag in der Spitzengruppe vertreten.

Die Crocodile Trophy hatte dieses Jahr Teilnehmer aus Australien, Neuseeland, Österreich, der Schweiz, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, der Tschechischen Republik, Italien, den USA, Südafrika und Dänemark. Die drei Koreaner waren überraschend gut unterwegs. Geeni Yong Choi war der Held der 9. und sandigen Königsetappe, die er auf Platz 3 beendete. Überraschenderweise startete er bei der heutigen letzten Etappe nicht auf Grund einer Knieverletzung und um seine kommende Rennsaison nicht zu gefährden.

Der größte Respekt aller Fahrer wurde den zwei amerikanischen Handybikern entgegengebracht. Nach der 6. Etappe kamen sie nach 18 Stunden auf ihren Rädern im Crocodile Trophy Camp an und konnte am nächsten Tag leider nicht mehr starten, wegen eines Hitzeschlags (Patrik Doak) und einer offenen Hautwunde (Carlos Moleda). Ihr Teamkollege und Helfer Andrew Chafer fuhr das Rennen weiter bis zum Ende in Hope Vale, wo er den größten Applaus von allen bekam.

Die letze Etappe nach Hope Vale änderte nichts an der Gesamtwertung. Nach 60 Kilometern wurde die Ausreißergruppe von Chris Hellman aus Australien, dem Belgier Roeland Suys und dem Österreicher Martin Wisata eingeholt. Die Straßenrennfahrer unter den Mountainbikern im Peloton zeigten ihre Stärke in Taktik und Geschwindigkeit. Die Österreicher und die Darrell Lea Teamkollegen kämpften bis zu Schluss, aber am Ende gewann Jeroen Boelen. Sein Mentor Bart Brentjens kann stolz auf ihn sein.

“Bart und ich sind beide stark”, kam Jeroen Boelen zum Schluss. „Wir wären gemeinsam gestartet und hätten uns an den ersten beiden Tage angeschaut, wer am besten fährt. Dann hätten wir einen Plan geschmiedet. So habe ich es alleine vollbracht. Es war härter, aber die Freude ist umso größer.”

-> Zum Resultat und allen Endständen

Veranstalter Gerhard Schönbacher wird auch 2012 mit der Crocodile Trophy in den Norden von Queensland kommen. „Ich habe schon ein paar Ideen für die Strecke im nächsten Jahr...“, versprach er heute.





Gesamtsieger Jeroen Boelen flankiert vom Zweiten Wolfgang Krenn (links) und dem Dritten Josef Benetseder (Foto: Crocodile Trophy 2011)
Gesamtsieger Jeroen Boelen flankiert vom Zweiten Wolfgang Krenn (links) und dem Dritten Josef Benetseder (Foto: Crocodile Trophy 2011)

Die Österreicher präsentierten sich stark, Wolfgang Krenn und René Haselbacher sind zufrieden (Foto: Crocodile Trophy 2011)
Die Österreicher präsentierten sich stark, Wolfgang Krenn und René Haselbacher sind zufrieden (Foto: Crocodile Trophy 2011)

Nach dem Rennen wird erst einmal am Buffet zugeschlagen (Foto: Crocodile Trophy 2011)
Nach dem Rennen wird erst einmal am Buffet zugeschlagen (Foto: Crocodile Trophy 2011)

Eine willkommene Möglichkeit zur Entspannung bietet der Pool im Ziel (Foto: Crocodile Trophy 2011)
Eine willkommene Möglichkeit zur Entspannung bietet der Pool im Ziel (Foto: Crocodile Trophy 2011)


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