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Als wäre er nie weg gewesen: Valverde gewinnt die Königsetappe auf dem Old Willunga Hill
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21.01.2012

Als wäre er nie weg gewesen: Valverde gewinnt die Königsetappe auf dem Old Willunga Hill

Info: TOUR DOWN UNDER
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Autor: Felix Griep (Werfel)



Willunga, 21.01.2012 – Fast zwei Jahre nach seinem letzten Renneinsatz kann das Comeback von Alejandro Valverde (Movistar) als voller Erfolg gewertet werden. Der 31-jährige Spanier, der wegen seiner Verwicklung in die Operation Puerto gesperrt war, gewann in klassischer Valverde-Manier die Königsetappe der Tour Down Under auf dem Old Willunga Hill im Zweiersprint gegen Simon Gerrans (GreenEdge). Die Führung in der Gesamtwertung bekommt aber der Australier, weil er im Vergleich zum zeitgleichen Valverde die geringere Summe an Etappenplatzierungen hat.

Erste Bergankunft in 14 Jahren Tour Down Under
Das 5. Teilstück war mit Abstand das schwerste der diesjährigen Tour Down Under, wobei noch nicht einmal die größte Rolle spielte, dass es mit 151,5 Kilometern auch das längste war. Auf drei große Runden durch das windige McLaren Vale folgten zwei kleinere mit dem Old Willunga Hill, den man bei der australischen Rundfahrt schon lange kannte – allerdings bislang noch nicht als Zielankunft. Die Fahrer, welche den Beginn der Etappe prägten, hießen Nathan Haas (Garmin-Barracuda), Stuart O'Grady (GreenEdge), Andrew Fenn (Omega Pharma-Quick-Step), Kristof Goddaert (Ag2r La Mondiale), Takashi Miyazawa (Saxo Bank) und Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM), der nicht zum ersten Mal in Erscheinung trat. Das Sextett fuhr etwas mehr als acht Minuten Vorsprung heraus, was De Gendt knapp zum virtuellen Leader machte. Dann aber starteten das BMC Racing Team, das sich vorgenommen hatte, Martin Kohler zu ermöglichen, sein Leadertrikot zu verteidigen, und weitere Mannschaften die Verfolgungsarbeit, die schnell Wirkung zeigte. Die Zwischensprints interessierten die Ausreißer nicht, im ersten Anstieg zum Old Willunga Hill hieß es dann: jeder kämpft für sich. Haas erreichte die Bergwertung der 1. Kategorie mit etwas Abstand zu De Gendt, der Rest wurde vom zersplitterten Feld aufgesammelt, dessen Spitze mit nicht einmal mehr einer Minute Rückstand den Gipfel erreichte. Bergtrikotträger Rohan Dennis (UNISA) holte sich als Dritter gerade noch so viele Punkte, dass er einen Zähler vor De Gendt seine Führung behaupten konnte.

Valverdes erster Sieg nach seiner Dopingsperre
22,4 Kilometer blieben nach der Erstbefahrung des Old Willunga Hill noch ins Ziel, das wiederum auf diesem drei Kilometer langen Anstieg mit einer 7,6%-igen Durchschnittssteigung lag. In der etwa zwanzig Fahrer umfassenden Favoritengruppe, wo Vorjahressieger Cameron Meyer (GreenEdge) fehlte, sorgten Jens Voigt (RadioShack-Nissan) und José Joaquin Rojas (Movistar) als Tempobolzer dafür, dass De Gendt und Haas eingeholt wurden. Am Beginn des Schlussanstieges attackierte Danny Pate (Sky) und zog mit Dennis, Tiago Machado (RadioShack-Nissan) und José Ivan Gutierrez (Movistar) gleich drei weitere starke Fahrer mit. Aus dem Quartett konnten sich allerdings nur Dennis und Machado vorne behaupten. Auf der Verfolgung des Duos machte Movistar Druck, hatte neben den erwähnten Rojas und Gutierrez im Finale auch noch Angel Madrazo und Javier Moreno als Helfer für Alejandro Valverde aufzubieten. Auf dem letzten Kilometern wurden die beiden Angreifer eingeholt und Moreno vereitelte einen Versuch von Michael Rogers (Sky), sich aus dem Staub zu machen. Dann war es an Valverde selbst, auf den Antritt von Simon Gerrans (GreenEdge) zu antworten, der es ganz ohne die Hilfe von Teamkollegen in die Reichweite des Tagessieges geschafft hatte. Sah es erst so aus, als wäre sein Vorstoß die Entscheidung gewesen, kam Valverde doch wieder heran und rang den Australier auf den letzten Metern in einem Zweikampf auf Augenhöhe nieder. Machado, Rogers und Dennis folgten mit geringem Abstand von zwei bis sieben Sekunden auf das Pärchen, von denen einer nun wohl auch Gesamtsieger wird.

Ockerfarbenes Trikot als Trost für unterlegenen Gerrans
Das Duell auf der Ziellinie am Old Willunga Hill war nicht das erste von Valverde und Gerrans bei dieser TDU. Ein ganz wichtiges hatte Gerrans auf der 2. Etappe für sich entschieden, wo er als Dritter vier Sekunden Zeitgutschrift holte, Valverde als Vierter eine solche verwehrt blieb. In Kombination mit den heute im Ziel verteilten Boni sind die beiden nun zeitgleich, Gerrans ist aber dank der geringeren Summe an Etappenplatzierungen (77 zu 150) der Führende der Gesamtwertung. In diesem Entscheidungskriterium wird Valverde wohl kaum noch an Gerrans vorbeikommen, so dass er morgen auf der Schlussetappe noch Zeit gewinnen muss, wenn er nach seiner Dopingsperre gleich wieder einen Rundfahrtgesamtsieg feiern will. Dass der mit acht Sekunden Rückstand drittplatzierte Machado sich noch nach vorne schieben könnte, scheint ausgeschlossen. Kohler musste einsehen, dass er mit der Power von Valverde und Gerrans nicht mithalten konnte, der Schweizer wurde mit gut einer Minute Verlust 17. der Etappe und liegt gesamt jetzt noch auf Rang 15, knapp hinter den beiden Deutschen Linus Gerdemann (RadioShack-Nissan/12.) und Gerald Ciolek (Omega Pharma-Quick-Step/13.). Dennis behielt nicht nur Platz eins in der Bergwertung, er nahm auch dem heute gar nicht so schlechten Michael Matthews (Rabobank) die Führung in der Nachwuchswertung ab. Edvald Boasson Hagen (Sky) baute mit Platz sechs seine Vorsprung im Punkteklassement gegenüber André Greipel (Lotto Belisol) weiter aus.

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Morgen endet die Tour Down Under schon, die 6. Etappe ist ein Kriterium in Adelaide über insgesamt 90 Kilometer. Neben der Zielankunft bieten je zwei Sprint- und Bergwertungen die letzte Möglichkeit für Änderungen in den Klassementen.





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