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Abschied von der Cross-Saison: Albert siegt doch noch weltmeisterlich, Pauwels holt GvA Trofee
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19.02.2012

Abschied von der Cross-Saison: Albert siegt doch noch weltmeisterlich, Pauwels holt GvA Trofee

Info: Radcross: GvA Trofee - Internationale Sluitingsprijs Oostmalle
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Oostmalle, 19.02.2012 - Mit dem Sluitingsprijs Oostmalle (C1) ist heute nicht nur der letzte noch offene Regelmäßigkeitswettbewerb, die Gazet van Antwerpen Trofee, entschieden, sondern die gesamte Radcross-Saison 2011/12 abgeschlossen worden. Standesgemäß ging der Tagessieg an Weltmeister Niels Albert (BKCP-Powerplus), der erstmals in seinem neuen Regenbogentrikot triumphierte. Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) musste sich zwar mit Rang drei begnügen, stellte aber den GvA Trofee-Gesamtsieg sicher. Dazwischen platzierte sich mit einigen Sekunden Rückstand der tschechische Meister Zdenek Stybar (Omega-Pharma-Quick Step). Zuvor hatte die Niederländerin Daphny van den Brand das letzte Rennen ihrer Karriere gewonnen und ihre insgesamt vierte GvA Trofee nach Hause getragen.


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Kevin Pauwels hält Stybar in Schach
Es war ein Tag des Abschiednehmens. Sogar der graue Himmel über Malle (Provinz Antwerpen) weinte zwischenzeitlich dicke Tränen. Denn nicht nur die Radcross-Saison 2011/12 wurde zu Grabe getragen - das Indoor Cyclocross Master am kommenden Mittwoch zählt nicht zum UCI-Kalender -, sondern es gaben gleich mehrere verdiente Athleten ihre letzte Vorstellung im Querfeldein-Zirkus. Einer von ihnen, der tschechische Meister Zdenek Stybar - der sich in Zukunft auf seine Straßenradkarriere bei Omega Pharma konzentrieren und allenfalls einige wenige Rennen im Winter bestreiten will -, war zugleich der Einzige, welcher Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) die Gazet van Antwerpen Trofee Veltrijden noch hätte abspenstig machen können. Doch seine Chancen standen nicht allzu gut. Findige Menschen hatten ausgerechnet, dass selbst wenn Stybar die drei Bonuspunkte am Zwischensprint nach zwei Runden holen und Pauwels dort nicht punkten könnte, diesem trotzdem ein vierter Platz genügen würde, um den Gesamtsieg unter Dach und Fach zu bringen. Um erst gar keine Streitigkeiten um die verheißungsvollen Zusatzpunkte aufkommen zu lassen, ging Pauwels das Rennen offensiv an und zog als Solist davon. Erst als er die kritische Marke erreicht hatte, ließ er Stybar herankommen, welcher inzwischen alleine - was blieb ihm auch anderes übrig? - in die Rolle des Jägers geschlüpft war.

Niels Albert siegt zum vierten Mal in Oostmalle
Doch die beiden Spitzenreiter blieben nicht lange unter sich. Niels Albert (BKCP-Powerplus) fühlte sich beim Gedanken, seit dem WM-Sieg noch keinen Wettkampf gewonnen zu haben, offenbar an der Ehre gepackt. Wild entschlossen, seine letzte Chance in dieser Saison zu nutzen, machte er Position um Position gut und kam etwa zur Halbzeit an Pauwels und Stybar heran - und das obwohl er in der Anfangsphase zweimal wegen ungeeigneter Bereifung das Rad wechseln musste. Wenig später besann Albert sich seiner besonderen Fähigkeiten, die ihm in Koksijde zum Regenbogentrikot verholfen hatten. Auf dem Sandstück, das größtenteils määndrisch verlief und daher nur an wenigen Stellen befahrbar war, verschaffte er sich einige Meter an Vorsprung. Zwar setzte der ehemalige Weltmeister dem aktuellen vehement nach, doch ein technischer Lapsus kostete Stybar wertvolle Zeit. Er erreichte das Ziel 15 Sekunden hinter Albert, der zum vierten Mal nach 2007, 2008 und 2011 in Oostmalle siegte und damit eine Rekordmarke setzte.

Christian Heule beendet Karriere
Pauwels hatte Alberts und Stybars Tempoverschärfung nichts entgegenzusetzen gehabt, rollte aber mit 24 Sekunden Rückstand hochzufrieden über die Linie. Der Weltcupgewinner, Weltranglistenerste und WM-Dritte ist nun auch Gesamtsieger der 25. Gazet van Antwerpen Trofee - dank seiner 176 Punkte, welche ihm vor allem die Siege in Oudenaarde, Ronse und Hasselt sowie Platz zwei in Baal und Platz drei in Lille eingebracht hatten. Zdenek Stybar zählt in der Endabrechnung 166 Punkte - 15 mehr als Sven Nys, der seine Chancen auf eine neunte GvA Trofee bereits vor vierzehn Tagen eingebüßt hatte. Der belgische Meister tat alles, um Tagesvierter zu werden und wenigstens den dritten Gesamtrang vor Albert zu retten. Die "Großen Vier" landete so zum Saisonabschluss auf den vorderen vier Plätzen - welch ein symbolträchtiges Bild. Vergessen wollen wir darüber aber nicht, dass auch der 36-jährige Schweizer Christian Heule heute sein Abschiedsrennen fuhr. Der sechsfache Schweizermeister beendete seine über ein Jahrzehnt währende Profi-Karriere mit einem 27. Platz.

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Van den Brand nimmt stilvoll Abschied
Bei den Frauen war es Daphny van den Brand, die zum Abschied Servus sagte. Aber nicht leise, sondern laut und deutlich mit einem Sieg im Schlusssprint gegen ihre Landsfrau und Dauer-Konkurrentin Marianne Vos. Hatte die Weltmeisterin die designierte Ruheständlerin etwa absichtlich gewinnen lassen? "Nein, nein", wiegelte Vos nach dem Rennen ab, "ich konnte wirklich nicht mehr." Um Van den Brand in humorvoller Art zu ehren, traten alle Teilnehmerinnen heute mit geflochtenen Zöpfen an - dem Markenzeichen der 33-Jährigen, die ihr Rad an den Nagel hängt, um eine Familie zu gründen. Sie geht als amtierende Europameisterin, Weltcupgesamtsiegerin und Trägerin der GvA Trofee, die sie heuer zum vierten Mal (bei erst fünf Austragungen) gewinnen konnte. Vor Oostmalle entschied sie das Rennen in Baal für sich, in Loenhout und in Lille war sie jeweils Zweite. Wer heute Dritte wurde - mit Sanne van Paassen eine weitere Niederländerin - und wer den zweiten Gesamtrang belegt - Vorjahressiegerin Sanne Cant mit 19 Punkten Rückstand (127 zu 108) gerät da fast zur Nebensächlichkeit.

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Lars van der Haar: Sieger aller Klassements und Meisterschaften
Bei den Männern U23 konnte Lars van der Haar den Gesamtsieg sicherstellen - obwohl der Weltmeister einen für seine Verhältnisse schlechten Tag erwischte und über Platz vier nicht hinauskam. Insgesamt aber war diese Saison für den jungen Niederländer noch erfolgreicher als die vorherige, als ihm der Superprestige durch die Lappen ging. Heuer holte er sämtliche Klassements zusätzlich zu seinen Triumphen bei nationalen und internationalen Meisterschaften. Auch Van der Haar nahm heute Abschied - von der Nachwuchskategorie nämlich. Wenn die UCI dem 20-jährigen Supertalent die erhoffte Ausnahmegenehmigung erteilt, dann sehen wir ihn im kommenden Winter in Reihen der Elite. Die GvA Trofee holt er sich mit ersten Plätzen in Oudenaarde, Hasselt und Baal sowie einem dritten Platz in Essen und einem zweiten Platz in Lille. Der Sieg heute in Oostmalle ging an den belgischen Meister und Vizeweltmeister Wietse Bosmans, der als Solist vor dem Franzosen Arnaud Jouffroy sowie dem Niederländer Micki van Empel ins Ziel kam und der - ebenso wie in den anderen Serien - Gesamtzweiter hinter Van der Haar wird. Sechs Punkte trennen die beiden stärksten U23-Fahrer der Saison (133 zu 127).

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Yannick Peeters holt GvA Trofee der Debütanten
Am offensten war das Rennen um die Gazet van Antwerpen Trofee 2012 noch in der Kategorie der "nieuwelinge" (Debütanten) gewesen. Tatsächlich entspann sich ein packender Zweikampf zwischen Stijn Caluwé und Yannick Peeters, der seinen enteilten Konkurrenten erst auf der Schlussrunde ein- und überholen konnte. Mit dem Tagessieg sicherte der 15-jährige Sohn von Omega Pharma-Teamleiter Wilfried Peeters und Neffe des Elite-Crossers Rob Peeters sich auch den Gesamtsieg. Namentlich seine Siege am Koppenberg, in Hasselt und Baal sowie ein dritter Platz in Essen und ein zweiter Platz in Lille brachten ihm 141 Punkte ein - sechs mehr, als Caluwé aufzuweisen hat.

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Van der Poel verbucht Saisonsieg Nr. 24
Auch die Junioren durften zum Abschluss in Malle noch einmal ein UCI-Rennen bestreiten. Dabei war gegen Weltmeister Mathieu van der Poel zum 24. Mal in dieser Saison kein Kraut gewachsen. Der 17-jährige Niederländer begann sein Solo in der zweiten Runde und verwies Wout van Aert sowie Yorben Tichelt auf die Plätze. Gäbe es für die Junioren eine GvA Trofee (was nicht der Fall ist) - Wunderkind Van der Poel hätte auch dieses Klassement für sich entschieden.

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Wie oben bereits erwähnt, findet am kommenden Mittwoch das mittlerweile fest etablierte Cyclocross Masters in Hasselt statt, ein Indoor-Event, das von den Veranstaltern gerne als "Veltridspektakel" bezeichnet wird. Auch wenn es dort lediglich um die goldene Ananas geht - die prominenten Teilnehmer haben ihren Spaß und die Zuschauer sowieso. Falls Ihr schon jetzt mit Entzugserscheinungen zu kämpfen habt, könnt Ihr bei LiVE-Radsport.com einen Blick auf den Radcross-Kalender 2012/13 werfen.





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