Kittel gewinnt Massensprint an Tag zwei der Driedaagse

Info: VDK-Driedaagse De Panne-Koksijde (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)

Koksijde, 28.03.2012 – Auf der 2. Etappe der Drei Tage von De Panne spielten die Hellingen keine solche Rolle wie gestern und auch ein paar Scharmützel auf der Windkante beeinflussten den Ausgang letztlich nicht. Im Massensprint war Marcel Kittel (Project 1t4i) der Stärkste, feierte Saisonsieg Nummer vier. Unter den ersten Acht fanden sich mit André Greipel (Lotto Belisol) und André Schulze (Team NetApp) noch zwei weitere Deutsche. Alexander Kristoff (Katusha) musste sich mit Platz zwei abfinden, übernahm aber die Führung von Peter Sagan (Liquigas), der die Verteidigung des Leadertrikots gar nicht im Sinn hatte.

Feld teilt sich zweimal und doch kommt es zum Sprint
Zwei Städtenamen tragen die Driedaagse De Panne-Koksijde in ihrem Titel – die erste, De Panne, ist morgen Schauplatz zweier Halbetappen, die andere, Koksijde, markierte heute das Ende der 2. Etappe, die in Zottegem gestartet wurde und mit 216,1 Kilometern noch ein Stück länger war als das erste Teilstück. Ausreißwillige hatten es wieder einmal schwer, erst nach 50 Kilometern gab das Feld einem Angriff dreier Fahrer nach, die gestern im letzten großen Pulk das Ziel erreicht hatten und mit über 13 Minuten Rückstand keine Gefahr für die Gesamtwertung darstellten. Brian Vandborg (Spidertech), Jonathan Breyne (Landbouwkrediet) und Andy Cappelle (Accent Jobs-Willems Veranda's) wiesen Mitte der Etappe gut sieben Minuten Vorsprung auf und trafen dort auf fünf Hellingen, die innerhalb von 20 Kilometern direkt aufeinander folgten. Die Integrität des Feldes nahm in diesem Abschnitt ebenso wenig Schaden wie die Führung Tosh Van Der Sandes (Lotto Belisol) im Bergklassement. Der Belgier hatte gestern derart viele Punkte gesammelt, dass er nicht um seinen Sieg fürchten musste. Mehr Spannung kam in den flachen Streckenteilen auf, wo sich das Feld noch zweimal teilte. Für die erste Aufsplitterung 75 Kilometer vor Schluss war Omega Pharma-Quick Step verantwortlich. Stijn Devolder und Lieuwe Westra (beide Vancansoleil) befanden sich in einem zweiten, André Greipel (Lotto Belisol) und Peter Sagan (Liquigas) gar in einem dritten Feld. Nach einiger Zeit fügte sich alles wieder zusammen, um 45 Kilometer vor dem Ziel erneut auseinanderzufallen. Diesmal sorgte Europcar in der Hoffnung, einige starke Sprinter abzuhängen, für eine hohe Geschwindigkeit, die Situation beruhigte sich aber auch bald wieder.

Kittel schlägt den neuen Führenden Kristoff
Bei Einfahrt auf einen Rundkurs um Koksijde war das Peloton intakt und blieb es auch bis zum Ende des Rennens. Für die letzten dreimal elf Kilometer verfügte Cappelle noch über ein Polster von 1:25 Minute. Die Windkanten-Action war natürlich Gift für den Vorsprung der Ausreißer und schon 50 Kilometer vor dem Ziel war Cappelle alleine, nachdem erst Vandborg und dann auch Breyne die Kräfte im aufreibenden Kampf gegen das Feld verließen. Der Solist brachte noch zwei der Koksijde-Runden hinter sich, ehe er eingeholt wurde und das Feld der Sprintankunft entgegen strebte. Sagan machte seine Ankündigung wahr, trotz des Sieges auf Etappe 1 nicht auf Gesamtwertung zu fahren, sondern die Rundfahrt vielmehr als Training für die Ronde van Vlaanderen zu nutzen. Der Slowake nahm die Beine hoch und gönnte sich noch einigen Rückstand, während die Sprintermannschaften wie Katusha, FDJ und Vacansoleil-DCM aufs Tempo drückten. Auf der Zielgeraden behielt Marcel Kittel (Project 1t4i) die Oberhand, sprintete vor Alexander Kristoff (Katusha) und Boy Van Poppel (UnitedHealthcare) zu seinem vierten Sieg des Jahres. Der Senkrechtstarter der letzten Saison, in der er 17 Rennen gewann, hatte schon eine Etappe beim Etoile de Bessèges und zwei bei der Tour of Oman geholt. Zwei weitere Deutsche platzierten sich gut, André Greipel (Lotto Belisol) wurde Fünfter, André Schulze (Team NetApp) Achter. Kristoff, der mit Platz zwei Vorlieb nehmen musste, tauchte doch auch bei der Siegerehrung auf, denn er ist vor dem zeitgleichen Andrea Guardini (Astana) Nachfolger Sagans als Spitzenreiter im Gesamtklassement.

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Die Driedaagse enden morgen wie gewohnt mit einer zweigeteilten Etappe in De Panne. Am Vormittag gibt es ein 112,1 Kilometer langes Teilstück, das in Küstennähe entlang führt und daher windanfällig ist. Den Abschluss bildet danach das 14,7 Kilometer lange Zeitfahren.