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2. Tag Bahn-WM: Nimke bleibt Schnellster auf dem Kilometer und Weltrekorde purzeln weiter
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05.04.2012

2. Tag Bahn-WM: Nimke bleibt Schnellster auf dem Kilometer und Weltrekorde purzeln weiter

Info: BAHN-WM 2012 IN MELBOURNE (Männer) | BAHN-WM 2012 IN MELBOURNE (Frauen)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Melbourne, 05.04.2012 – Der zweite Tag bei der Bahn-Weltmeisterschaft in Melbourne brachte dem Bund Deutscher Radfahrer die zweite Goldmedaille. Stefan Nimke verteidigte seinen Titel im 1000 Meter Zeitfahren eindrucksvoll. Schon dreimal Gold hat Großbritannien vorzuweisen, nachdem die Frauen genauso wie gestern die Männer in der Mannschaftsverfolgung Australien besiegten und einen neuen Weltrekord aufstellten, den alten sogar regelrecht pulverisierten. Die einzige weitere Entscheidung fiel im Punkterennen, das Anastasia Chulkova aus Russland gewann. Im Sprint der Frauen stehen die Halbfinal-Paarungen fest, leider ohne deutsche Beteiligung. Die Australierin Anna Meares ist nach einem starken Auftritt mit Weltrekord in der Qualifikation Favoritin auf den Titel. Im Omnium der Männer führt ihr Landsmann Glenn O’Shea.

1000 Meter Zeitfahren Männer
Nimke holt sein viertes und letztes WM-Gold auf dem Kilometer
Von der Weltmeisterschaft 2011 in Apeldoorn war Deutschland nur mit einer einzigen Goldmedaille zurückgekehrt. Stefan Nimke hatte das 1000 Meter Zeitfahren für sich entschieden. Nach
der gestrigen Enttäuschung im Teamsprint, wo ein zu früher Wechsel zwischen ihm und Maximilian Levy Deutschland die Titel-Chance gekostet hatte, war Nimke verständlicherweise besonders motiviert, seine Vorherrschaft auf dem Kilometer zu behaupten. Schon als 21. von 27 Startern unterbot der Neuseeländer Simon Van Velthooven die letztjährige Siegerzeit Nimkes, was aber auch darauf zurückzuführen war, dass die Bahn in Melbourne unheimlich schnell ist. Der zweifache Vize-Weltmeister Michaël D'Almeida nahm ihm die Führung ab, war der beste von drei Franzosen unter den ersten Sechs. Vorletzter Starter war Teun Mulder, der bei den Weltmeisterschaften 2008 und 2010 den Titel holte. Der Niederländer begann stark und hatte nach 500 Metern die absolute Bestzeit, ließ aber in der zweiten Hälfte nach und wurde am Ende nur Fünfter. Als Letzter durfte Titelverteidiger Nimke antreten, der im Gegensatz zu Mulder im Laufe der vier Runden immer stärker wurde und mit deutschem Rekord von 1:00,082 Minute fast eine halbe Sekunde vor D'Almeida zum vierten Mal nach 2003, 2009 und 2011 Weltmeister wurde. Es war gleichzeitig auch sein letzter WM-Titel, denn Nimke tritt im Alter von 34 Jahren nach Olympia zurück. Dort kann er nur in der Mannschaftsverfolgung auf Medaillenjagd gehen, das 1000 Meter Zeitfahren gehört nicht mehr zum olympischen Programm.

-> Zum Resultat 1000 Meter Zeitfahren Männer


Das Programm am Freitag, 06.04.:
Männer: Sprint, Omnium
Frauen: Sprint, Omnium, Scratch


Mannschaftsverfolgung Frauen
Verfolgungssieg mit Weltrekord – Britische Frauen machen es den Männern nach
Nachdem die britischen Männer gestern erstmals seit 2008 wieder Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung wurden, wollten es ihnen die Frauen nachmachen. Der weibliche Dreier war in den vergangenen Jahren deutlich erfolgreicher, gewann 2008, 2009 und 2011 den Titel. Einzig Wendy Houvenaghel war bei allen Erfolgen dabei, doch die 37-Jährige ließ diesmal Jüngeren den Vortritt. Danielle King, Laura Trott und Joanna Rowsell hatten allesamt mindestens bei einem Titel mitgewirkt und harmonierten schon in der Qualifikation so gut, dass sie mit Weltrekordzeit siegten. Dabei waren sie weit über eine Sekunde schneller als bei ihrem letzten Weltrekord aus dem Februar vom
Weltcup in London. Momente zuvor hatten schon die Australierinnen Annette Edmondson, Melissa Hoskins und Josephine Tomic die gar nicht so alte Bestmarke unterboten, ehe sich Großbritannien den Rekord sofort zurückeroberte. Im Finale begannen die Australierinnen stärker, erst nach 2500 Metern übernahmen die Britinnen die Führung und hielten sie bis in Ziel. Dort stand der nächste Weltrekord fest: 3:15,720 Minuten – atemberaubende 2,428 Sekunden weniger als der Rekord vor der WM. Solche Ergebnisse waren für die restlichen Nationen außer Reichweite, mit 3:19er Zeiten gewann Kanada das Rennen um Bronze gegen Neuseeland. Das deutsche Team um Charlotte Becker, Lisa Brennauer und Madeleine Sandig kam mit 3:24,145 Minuten auf den achten Rang.

-> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Frauen

Punkterennen Frauen
Quartett gelingt Rundengewinn, Chulkova holt Sieg im Zielsprint
Als dritte Entscheidung des Tages stand das Punkterennen der Frauen auf dem Plan. 18 Starterinnen begaben sich auf die 25 Kilometer (100 Runden) mit Sprintwertungen alle 10 Runden. Für die Vorentscheidung sorgte zur Mitte des Rennens ein Angriff von Jasmin Glaesser und Anastasia Chulkova. Das kanadisch-russische Duo fuhr einen guten Vorsprung heraus und wurde noch von der Irin Caroline Ryan und Wan Yiu Wong aus Hongkong eingeholt, bevor dem Quartett 36 Runden vor Schluss der Rundengewinn gelang, der mit 20 Punkten vergütet wurde. Die Spanierin Leire Olaberria eröffnete kurz darauf eine neue Offensive, welche aber erfolglos blieb. Vor der Schlusswertung waren Glaesser und Chulkova punktgleich, Ryan lag vier Zähler zurück. Mit fünf weiteren Punkten als Erste im Ziel hätte sie noch den Titel holen können, ihr Angriff acht Runden vor dem Ziel wurde aber rasch unterbunden. Den Zielsprint gewann Giorgio Bronzini, die Weltmeisterin von 2009. Die Italienerin sammelte ohne Berücksichtigung von Rundenboni die meisten Punkte, es reichte aber nur noch zu Platz vier, nicht mehr zu einer Medaille. Chulkova konnte noch drei Punkte einheimsen und holte so Gold vor der am Ende platten Glaesser, Ryan bekam Bronze. Vorjahressiegerin Tatsiana Sharakova aus Weißrussland konnte nicht an ihre Leistung aus 2011 anknüpfen und keine Akzente setzen. Die deutsche Vertreterin Stephanie Pohl schied kurz vor dem Ende aus.

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Zum Resultat Punkterennen Frauen


Medaillenspiegel:
3x Gold für Großbritannien, 2x für Deutschland


Sprint Frauen (Tag 1)
Meares beeindruckt mit Weltrekord – keine deutsche Sprinterin im Halbfinale
Am heutigen Tag begann bei den Frauen das gewohnt zweigeteilte Sprint-Turnier mit einem Paukenschlag. Die Australierin Anna Meares brillierte in der Qualifikation mit einem neuen 200-Meter-Weltrekord. In 10,782 Sekunden unterbot sie die zwei Jahre alte Bestmarke von Simona Krupeckaite um elf Tausendstel. Meares schaffte es in den ersten Ausscheidungsrunden problemlos bis ins Halbfinale, wo sie morgen auf Victoria Pendleton trifft. Meares hatte im letzten Jahr die vierjährige Erfolgsserie der Britin im Sprint gebrochen. Die zweite Finalteilnehmerin machen Lyubov Shulika aus der Ukraine und die Litauerin Krupeckaite untereinander aus. Die beiden Teamsprint-Weltmeisterinnen aus Deutschland konnten auf sich allein gestellt keine herausragenden Leistungen abrufen, obwohl Platz drei und sechs in der Quali für Miriam Welte und Kristina Vogel achtbare Ergebnisse waren. Vogel schied dann jedoch schon im Sechzehntelfinale gegen die Venezolanerin Daniela Larreal aus und Welte zog im Viertelfinale gegen Krupeckaite den Kürzeren. Im Rennen um die Plätze fünf bis achte verbuchte sie letztendlich Rang sechs.

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Zum Zwischenstand Sprint Frauen

Omnium Männer (Tag 1)
O’Shea startet mit Vorsprung in den zweiten Tag – Arndt schon abgeschlagen
Zu guter Letzt fand am Donnerstag auch noch der erste Teil des Männer-Omniums statt. Im eröffnenden Rundenzeitfahren ging der Sieg klar an den Briten Edward Clancy, den einzigen gestarteten ehemaligen Omnium-Weltmeister. 2010 hatte er mit Siegen im Rundenzeitfahren und 1000 Meter Zeitfahren den Grundstein für seinen Erfolg gelegt. Im Punkterennen verpasste Clancy jedoch den entscheidenden Angriff, als vier Fahrer einen Rundengewinn schafften. Der Italiener Elia Viviani war dabei und holte sich mit seiner Sprintstärke durch die meisten Punkte den Sieg. Im Ausscheidungsfahren war schließlich der Franzose Bryan Coquard letzter Tagessieger – die Führung hat aber keiner von ihnen inne. Mit den Platzierungen drei, fünf und zwei ist der Australier Glenn O’Shea nach der Hälfte der Wettbewerbe Erster, sechs Punkte vor dem Kanadier Zach Bell. Clancy folgt mit acht, Viviani und Ho Sung Cho aus Hongkong mit neun Punkten Rückstand. BDR-Starter Nikias Arndt hatte mit Platz sechs im Zeitfahren einen vielversprechenden Auftakt absolviert, kam in Punkterennen und Ausscheidung aber nur auf die Plätze 17 und 22, womit jegliche Medaillenhoffnung bereits dahin ist.

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Zum Zwischenstand Omnium Männer





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