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Für Iban Mayo geht auf Etappe 19 im strömenden Regen die Sonne auf
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01.06.2007

Für Iban Mayo geht auf Etappe 19 im strömenden Regen die Sonne auf

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Iban Mayo hat seine lange Durststrecke mit einem Sieg auf der verregneten 19. Etappe des Giro d'Italia 2007 beendet. Der Baske gewann nach 179 Kilometern von Treviso nach Comano Terme die drittletzte Etappe mit über einer halben Minute Vorsprung vor dem Italiener Giovanni Visconti (Quickstep-Innergetic), Marco Marzano (Lampre-Fondital) erreichte ebenfalls als Solist das Tagesziel als 3. Danilo di Luca erreichte mit einer großen Gruppe das Tagesziel mit allen Favoriten und trägt damit beim morgigen entscheidenden Zeitfahren das Maglia Rosa.

Übergangsetappe wie geschaffen für Ausreißer...
Die heutige Etappe schien wie gemacht für eine größere Ausreißergruppe. Nach 90 flachen Kilomteren wartete zwar eine schwere Bergwertung nach dem 10 Kilometer langen Aufstieg auf den Pian Delle Fugazze, doch sei dieser Berg viel zu weit entfernt vom Tagesziel, um den Favoriten eine Chance zu bieten, in der Gesamtwertung noch etwas zu ändern, so wurde vermutet. 14 Kilometer vor dem Ende wartete noch eine weitere kleine Bergwertung. Somit schien alles bereitet für eine erfolgreiche Flucht, für die Favoriten wird es morgen beim Zeitfahren ernst.

Feld lange zusammen
Auf dem Flachstück bildeten sich zwar einige große Gruppen, mit dabei etwa die T-Mobilefahrer Bernucci und Merckx oder auch der Weltmeister Paolo Bettini, doch das Feld holte alle Fahrer wieder zurück, so das weitere Aktionen erst am Fugazze stattfanden. Und hier traten auch die Favorten in Aktion. Leonardo Piepoli attackierte, um seine Führung in der Bergwertung zu untermauern, 3 Kilometer vor dem Gipfel. Das Rosa Trikot höchstpersönlich setzte nach. Auch Eddy Mazzoleni versuchte 1 Kilometer vor dem Gipfel eine Attacke. Oben kamen aber alle Gesamtklassementaspiranten gemeinsam an, angeführt von den Saunier Duval-Fahrern Simoni und Piepoli. Durch die Attacken hatte sich das Feld auf eine kleine Gruppe von etwa 15 Fahrern reduziert. Bei strömendem Regen, der das Rennfahren heute sehr unangenehm machte und in der folgenden Abfahrt höchste Konzentration von den Fahrern verlangte, begab man sich vorsichtig in die fast 30 Kilometer lange Abfahrt. In einem kleinen Gegenhang attackierte Iban Mayo von Saunier Duval. Kurze Zeit später schlossen Visconti (Qsi), Losado (Gce), Marzano (Lam), Rasmussen (Rab), Garzelli (Asa) und Petrov (Tcs) auf.

Petrov und Garzelli mit Angriff im Gesamtklassement
Vor allem Petrov (8.) und Garzelli (14.) waren noch gut in der Gesamtwertung platziert und somit zu beachten. Im Feld kontrollierte Liquigas das Tempo, auch Lampre leistete immer wieder Führungsarbeit, obwohl sie einen Fahrer vorne dabei hatten. Am Ende der Abfahrt setzte sich Mayo zusammen mit Losado vom Rest ab und schnell hatten sie 20 Sekunden Vorsprung herausgefahren, während das Feld bis auf fast 4 Minuten zurückfiel. Zwischen dem Feld und den Verfolgern fuhren weitere Fahrer, die den Anschluss nach vorne aber nicht mehr schafften. Mayo und Losado arbeiteten gut zusammen und hielten ihren Vorsprung auf die Verfolger konstant bis zum nächsten Anstieg 20 Kilometer vor dem Tagesziel. Im bis zu 10% steilen Anstieg baute das Führungsduo ihren Vorsprung auf über 40 Sekunden aus. Mayo war dies allerdings noch nicht genug und er attackierte seinen nun sichtlich erschöpften Begleiter, der in der Folge sogar bis in die Gruppe der Favoriten zurückfiel, in der an dem Berg von den Favoriten wie erwartet keine Attacken gestartet wurden, da der Anstieg dazu zu kurz und nicht selektiv genug war.

Garzelli überraschend zu schwach am Berg
Bei den Verfolgern fiel überraschend Garzelli, bereits zweifacher Etappensieger beim diesjährigen Giro auf den Etappen 14 und 16, zurück. In der Abfahrt wechselte die Zusammensetzung der unmittelbaren Verfolgergruppe von Mayo stetig. 5 Kilometer vor Ultimo waren dies dann Petrov und Visconti. Iban Mayo, einst im Trikot von Euskaltel als der kommende Toursieger auserkoren, um die Erwartungen dann bei weitem nie einlösen zu können, strebte weiter unbeirrt einem wichtigen Sieg entgegen.

Mayo entledigt sich riesiger Last
Ohne Probleme nahm er bei rutschiger Fahrbahn die engen Kurven und konnte so seine Freude schon weit vor dem Zielstrich zum Ausdruck bringen. Man merkte ihm förmlich an, dass eine riesige Last von seinen Schultern fiel, nach so vielen Tiefschlägen in den letzten Jahren. Für sein Team war es bereits der 4. Tagessieg in diesem Giro. Nach Liquigas zu Beginn hat Saunier Duval ab den schweren Bergetappen diese Rundfahrt dominiert, heute war es der erste Sieg auf einer Nicht-Bergetappe. 43 Sekunden später erreichte Visconti das Ziel, der Petrov noch abschütteln konnte. Auch Marzano als 3. und Rasmussen als 4. überholten den Russen von Tinkoff noch und erreichten mit über einer Minute Rückstand das Ziel. Aus dem wieder auf 40 Fahrer angewachsenen Hauptfeld waren kurz vor dem Ziel noch Mario Aerts und T-Mobilefahrer Lorenzo Bernucci herausgefaren, die sich die Plätze 6 und 7 sicherten. Die große Gruppe führte Maximilian Richeze 3.13 Minuten nach dem Tagssieger ins Ziel. Statt Zeit aufzuholen, verlor Garzelli heute gar noch 2 Minuten in der Gesamtwertung, alle anderen Fahrer aus den Top 15 erreichten zeitgleich Camano Terme.
Alle deutschen und schweizer Starter erreichten mit über 23 Minuten das Etappenfinale. Weltmeister Bettini wurde 141. und damit Letzter Tagesklassement.

5 Fahrer buhlen um Podestplätze - Schleck vor Sensation
Beim morgigen langen und durchweg flachen Zeitfahren über 43 Kilometer von Bardolino nach Verona darf man sich auf einen spannenden Kampf um die Podestplätze bei diesem Giro freuen. Danilo di Luca scheint mit komfortablen 144 Sekunden Vorsprung genügend Polster mit auf den im Zeitfahren etwas besser einzuschätzenden Andy Schleck in die entscheidende 20. Etappe zu nehmen, doch bei einem so langen Zeitfahren kann viel passieren. Darauf spekuliert auch der 21jährige Luxemburger, die Überraschung des Giro 2007. Ohne Teamunterstützung kämpft er vollkommen überraschend um den Gesamtsieg und wähnt sich in der Form seines Lebens: "Ich war noch nie im Leben in so einer Form". Hoffnung auf den Sieg hat er noch, wenn gleich auch der 2. Platz eine riesen Sensation wäre. "2:24 Minuten ist viel, aber 43km sind lang und da kann viel passieren. Vielleicht hat Di Luca einen schlechten Tag und ich einen sehr guten...", spekuliert er. Spekulieren mit einem Platz auf dem Treppchen tun auch die ehemaligen Girosieger Gilberto Simoni und Damiano Cunego, wobei letztgenannter fast eine Minute auf die fast zeitgleichen Schleck und Simoni gutmachen müsste. Auch Eddy Mazzoleni als 5. gilt als guter Zeitfahrer und hat noch alle Chancen aufs Treppchen, wenn gleich der Sieg nur zwischen di Luca und Schleck entschieden werden dürfte.

-> Resultat

Danilo di Luca (Liquigas)
Leonardo Piepoli (Saunier Duval)
Alessandro Petacchi (Milram)
Andy Schleck (CSC)


Iban Mayo




Leser-Kommentare
Endlich Iban!
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