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Moreau siegt am Ventoux und ist nun wieder Favorit bei Dauphiné Libéré

14.06.2007

Moreau siegt am Ventoux und ist nun wieder Favorit bei Dauphiné Libéré

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Nach dem gestrigen Zeitfahren hatten viele den Franzosen Christophe Moreau schon abgeschrieben, doch heute bewies er noch mal eindrucksvoll seine Stärke und siegte in beeindruckender Manier am Mont Ventoux. Andrey Kashechkin übernahm unterdessen das gelbe Trikot von seinem Teamkollegen Vinokourov.

Direkt nach dem Start hatte auf der 197 Kilometer langen Etappe von Hauterives hinauf zum Mont Ventoux sich bereits die "goldene" Ausreissergruppe gebildet, die aus Sylvain Calzati von Ag2r, Cedric Vasseur von Quick-Step, Frederik Willems von Liquigas und Stephane Auge von Cofidis bestand. Im noch vergleichsweise sehr leichtem ersten Drittel der Strecke harmonierte das Quartet sehr gut und im Feld fuhr Astana nur halbherzig hinterher, was zur Folge hatte dass der Vorsprung der Spitzenreiter wuchs und wuchs. Nach 35 Kilometer waren es bereits sechs Minuten und nach 67 Kilometer waren die neun Minuten gesprengt. So langsam aber sicher wurde der Abstand dem kasachischen Team Astana um den Gesamtführenden Alexander Vinokourov, der gestern das Zeitfahren für sich entschieden hatte, dann doch langsam zu groß und so erhöhte das Peloton das Tempo, sodass sich der Vorsprung wenige Kilometer später bei ca. neun Minuten stabilisiert hatte.

Vor dem mystischen Mont Ventoux, einem Berg der HC-Kategorie, standen bei Kilometer 108, 146 und 169 noch drei kleine Steigungen an, die als Bergpreise der vierten Kategorie klassifiziert wurden. Auf diese Punkte hatte Sylvain Clazati abgesehen, der vor der Etappe schon acht Punkte auf seinem Konto zu buche stehen hatte. Bei der Côte d'Aleyrac, Côte de Buisson, und dem Col de la Madeleine bekam er auch jedes Mal die fünf Punkte für den Ersten, während dahinter sich noch Frederik Willems und Stephane Auge noch ein paar Euro für die Mannschaftskasse verdienten.

14 Kilometer vor dem Ziel, als der Vorsprung des Quartetts schon stark geschrumpft war, setzte Ag2r zum Doppelschlag an, indem sich Calzati aus der Spitzengruppe löste und gleichzeitig aus dem Feld heraus Christophe Moreau antrat und auch schnell einige Meter zwischen sich und die anderen Favoriten legen konnte. An Moreaus Hinterrad heftete sich noch Sylvester Smyd von Lampre, der zwar viel Mühe hatte den Anschluss zum entfesselnd fahrenden Franzosen zu halten, aber sogar ab und zu die Führungsarbeit übernahm. Das Duo arbeitete sich immer näher an die bisherigen Spitzenreiter heran, während die Gruppe der Favoriten, aus der Alejandro Valverde wegen Magenproblemen bereits am Fuße des Anstieges herausgefallen war, sich offenbar uneinig war, da Vinokourov wie angekündigt keine Kräfte verschwendete und schnell zurückfiel.

Es gingen viele Attacken, doch keiner konnte sich ernsthaft absetzen, sodass das Tempo der Gruppe immer wieder ins Stocken geriet, was wiederum dem Duo Moreau/Szmyd half, das nicht nur bald Willems und Auge einholte, sondern sich auch bald einen Vorsprung von einer Minute erarbeitete. Überraschend stark präsentierte sich zu jenem Zeitpunkt das dänische Team CSC, welches mit Chris-Anker Sörensen und dem eigentlich als Zeitfahrpezialisten geltenden David Zabriskie zwei Fahrer in der Favoritengruppe vertreten war und sogar aufs Tempo drückte und so dafür sorgte, dass Moreau und Szmyd nicht unerreichbar weit weg kamen.

Während Calzati als der letzte verbliebene Fahrer aus der ehemaligen Spitzengruppe eingeholt wurde, ließ Moreau auch nun Szmyd stehen und machte sich auf in Richtung Gipfel. Aus dem Feld heraus kam dann eine Attacke des Basken Igor Anton, der seine Kontrahenten stehen ließ und sich auf die schon fast aussichtlose Verfolgung von Christophe Moreau machte, der nun schon mit zwei Minuten in Front lag. Hinter dem Euskaltel-Profi bildete sich noch ein Duo mit dem Australier Cadel Evans und dem Russen Denis Menchov.

Moreau, der sich vor der Überfahrung des Zielstriches noch 40 Bergpunkte sicherte, gewann letztendlich mit einer Minute und acht Sekunden auf Sylvester Szmyd und mit einer Minute und 21 Sekunden auf Igor Anton. Menchov und Zubeldia verloren und eine Minute und 51 Sekunden und eine weitere Gruppe dahinter mit Zubeldia, Beltran, Leipheimer und Piepoli noch einmal vier Sekunden mehr. Im Gesamtklassement stellt sich nun die Situation denkbar knapp dar, denn Moreau liegt nur noch 14 Sekunden hinter Andrey Kashechkin und bis Platz Fünf (Menchov, Evans, Zabriskie) liegen die nächsten Spitzenfahrer innerhalb einer halben Minute und auch der sechstplatzierte Levi Leipheimer hat mit seinen 53 Sekunden Rückstand noch alle Möglichkeiten.

Vinokourov ist nun im Rennen um den Gesamtsieg des ProTour-Events nunmehr ohne Chancen, denn sein derzeitiger Rückstand in der Gesamtwertung beträgt mehr als fünf Minuten. Moreau konnte sich heute zudem neben seinem Etappensieg heute auch über die Führungen in der Punkte- und Bergwertung freuen und auch die Kombinationswertung befindet sich derzeit in seinen Händen.

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