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Gert Steegmans lässt Konkurrenten auch am dritten Tag von Paris-Nizza keine Chance
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11.03.2008

Gert Steegmans lässt Konkurrenten auch am dritten Tag von Paris-Nizza keine Chance

Info: PARIS - NICE
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Der gestrige Etappensieger Gert Steegmans vom Team Quick-Step hat auf der heutigen zweiten Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza erneut triumphiert und so den zweiten Sieg direkt hintereinander eingefahren. Der Gesamtführende Thor Hushovd von Crédit Agricole hatte ähnlich wie am Vortag das Nachsehen und wurde Zweiter hinter dem Belgier, darf aber sein gelbes Trikot behalten.

Der heutige dritte Tag der 66. Austragung der Fahrt zur Sonne hielt auf 201 Kilometern für die abermals durch Regen und Wind leidgeprüften Fahrer keine Flachetappe bereit, sondern wartete mit vier Bergwertungen, davon drei der dritten Kategorie und eine der zweiten Kategorie, auf den letzten 60 Kilometern auf. Somit stand für den Führenden in der Gesamtwertung Thor Hushovd auf dieser Etappe vom gestrigen Zielort Nevers nach Belleville wieder sein Führungstrikot auf dem Spiel, denn das Finale schien wie geschaffen für Fahrer wie Davide Rebellin von Gerolsteiner oder Philippe Gilbert von Fdjeux. Nicht mehr dabei war der Toursieger von 2006, Oscar Pereiro von Caisse d’Epargne, der unter einer Bronchitis zu leiden hatte und sich so außer Stande sah das Rennen aufzunehmen. Bei strömendem Regen sorgte dann zur Freude der Einheimischen der Franzose Thierry Hupond vom niederländischen Team Skil-Shimano für die entscheidende Attacke in der Anfangsphase, als dieser sich nach 30 Kilometern absetzte und sich anschickte als Solist das beinahe unmögliche Ziel Tageserfolg anzuvisieren. Im Peloton maß man dem Skil-Profi keine größere Gefahr bei und ließ ihn schnell auf einen Vorsprung von über zwölf Minuten nach über 80 absolvierten Kilometern ziehen.

Durch diesen äußerst komfortablen Vorsprung war es Hupond vergönnt auch die erste Sprintwertung in Vitry-sur-Loire für sich zu entscheiden, während dahinter sich noch Markus Eichler vom Team Milram und David Millar von Slipstream-Chipotle die restlichen Punkte und Sekunden sicherten. Bei der zweiten Sprintprämie nach 128,5 Kilometern bot sich da schon ein anderes Bild, denn hinter Hupond kämpften Thor Hushovd und Gert Steegmans um wichtige Sekunden in der Gesamtwertung. Mit einem kurzen Antritt entschied der Norweger dieses kleine Duell für sich, stieß aber auch nur auf sporadische Gegenwehr des Belgiers, dem offenbar auch ein dritter Platz genügte. Bald nach jener Sprintwertung standen mit der Côte de la Clayette, dem Col de Champ Juin, dem Col de Crie und dem Col du Fût d’Avenas die vier Steigungen des Tages auf dem Plan, die auch eine Hürde für den Solisten an der Spitze darstellten, dessen Vorsprung kontinuierlich sank, dennoch aber immer noch solide war. Hupond sicherte sich so an allen ersten drei Bergen der dritten Kategorie jeweils als Erster drei Punkte, die ihn an die Spitze des Bergklassements katapultierten. Dahinter gab es wenig Bestrebungen Punkte zu sammeln, lediglich Huponds Teamkollege Clement L'Hottelerie sicherte am ersten Anstieg noch als Zweiter zwei Pünktchen um sicherzugehen, dass das Bergtrikot von Dioni Galparsoro (Euskaltel-Euskadi) in die Reihen des Skil-Teams übergehen würde.

Kurz nach jenem ersten Bergpreis ereignete sich leider wieder ein Sturz, in den auch der Luxemburger Fränk Schleck von CSC verwickelt war. Als einen Mitfavoriten war dieses Pech natürlich besonders bitter, vor allem besonders deshalb, weil er bis Ziel nach Belleville den Anschluss nicht mehr wieder herstellten konnte. Am vorletzten Berg, dem Col de Crie, bekam Hupond erstmals Gefahr von hinten, als der Spanier Juan Antonio Flecha nicht nur als Zweiter den Gipfel überquerte, sondern sich auch aufmachte die vier Minuten Rückstand zum Franzosen zu egalisieren. Da der Rückstand des Rabobank-Profis im Gesamtklassement nur 26 Sekunden betrug, ließ man ihn aber nicht weit ziehen und so konnte der Spanier Benat Intxausti von Saunier Duval-Scott kurz vor dem Gipfel des letzten Berges aufschließen. Gemeinsam kam das Duo Hupond immer näher, der mit letzter Kraft versuchte noch die Punkte als Erster auf dem Gipfel mitzunehmen, doch das war ihm nicht mehr vergönnt, denn Intxausti zog gemeinsam mit Flecha auf den letzten 100 Metern vorbei. Dahinter wurde Igor Anton (Euskaltel-Euskadi) Dritter, während Hupond nur der vierte Rang am Gipfel blieb. Igor Anton war es auch, der ganz im Stile seines Teamkollegen Samuel Sanchez auf der Abfahrt die Spitze übernahm und sich im Nebel hinunterstürzte.

Direkt dahinter schimmerte aber plötzlich ein gelbes Trikot aus dem Nebel und tatsächlich war es Thor Hushovd, der auf der Abfahrt die Initiative ergriff und den Basken bald stehen ließ. Der Norweger riskierte viel und wurde zwischenzeitlich mit einem Vorsprung von zehn Sekunden belohnt. Dahinter machte sich Carlos Barredo von Quick-Step auf die Verfolgung, doch der Spanier konnte den Anschluss nicht herstellen. Ebenso musste auch Sylvain Chavanel (Cofidis), der zu Barredo aufgeschlossen hatte, erkennen, dass sie nicht herankommen würden. Sechs Kilometer vor dem Ziel nahm dann aber Hushovd die Beine hoch und ließ sich zurückfallen, wohl hoffend noch im Sprint aus der Kopfgruppe den Sieg holen zu können. Im Moment des Zusammenschlusses formierte sich allerdings ein Trio mit Steegmans, Chavanel und dem Schweizer Michael Albasini von Liquigas, welchem sich der Norweger anschloss. Das gut harmonierende Quartett fuhr schnell einen deutlichen Abstand heraus und aller Bemühungen von Fdjeux und Rabobank zum Trotz hielten sie ihren Vorsprung bis zum Ziel.

Dort begann das große Taktieren, das fast noch dazu geführt hätte, dass die Verfolger noch mal aufgeschlossen hätten, doch letztendlich reichte es knapp. Im Sprint entfaltete dann Steegmans seine ganze Kraft und gewann ähnlich beeindruckend wie am Vortag auch am heutigen Dienstag. Hushovd, der Zweiter wurde, musste erkennen, dass gegen den Belgier einfach kein Kraut gewachsen war. Sylvain Chavanel wurde Dritter, Albasini Vierter. Der Belgier Philippe Gilbert führte das Verfolgerfeld mit drei Sekunden Rückstand ins Ziel und belegte somit Rang fünf. Im Gesamtklassement behauptete Hushovd seine Führungsposition mit drei Sekunden Vorsprung vor Steegmans. Dritter ist derzeit Jerome Pineau von Bouygues Telecom mit 23 Sekunden Abstand. Unterdessen musste Fränk Schleck einen schweren Rückschlag im Kampf um den Gesamtsieg hinnehmen, denn als 76. am heutigen Tag mit knapp drei Minuten Rückstand dürfte eine Topplatzierung in weite Ferne gerückt sein.

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Gert Steegmans präsentiert sich in bestechender Form (Foto: www.letour.fr)
Gert Steegmans präsentiert sich in bestechender Form (Foto: www.letour.fr)

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