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Walsleben zur 1. Etappe: "Vor mir konnte ein Fahrer das Hinterrad nicht mehr halten"
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28.05.2008

Walsleben zur 1. Etappe: "Vor mir konnte ein Fahrer das Hinterrad nicht mehr halten"

Info: Weitere Fahrertagebücher
Bericht: Kenny De Haes bei Belgien-Rundfahrt zum Auftakt Sprintsieger



Eeklo, 28.05.2008 - Der Wind machte Philipp Walsleben auf der ersten Etappe der Belgien-Rundfahrt ganz schön zu schaffen. Bis 3 Kilometer vor dem Ziel konnte er im Hauptfeld dranbleiben, dann riss vor ihm ein Fahrer eine Lücke und der Deutsche musste so Zeitrückstand hinnehmen. Am Ende wurde er zwar 102., mit seinen Beinen war er allerdings zufrieden - und das ist für die nächsten Tage das Wichtigste.



Philipp Walsleben aus Kleinmachnow berichtet während der Belgienrundfahrt für LIVE-Radsport. Der 20-jährige Deutsche feierte in dieser Saison bereits einige Erfolge in Radcrossrennen. In Belgien bestreitet er mit seinem Team Palmans-Cras sein erstes großes Rennen der Straßensaison 2008. Er trägt die Startnummer 168.

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Auf der ersten Etappe der Belgienrundfahrt erwarteten uns heute 180 komplett flache Kilometer. Allerdings waren die beiden Runden mit Start und Ziel in Eeklo sehr windanfällig, und der Wind blies heut sehr stark! Es war also zu erwarten, dass der Wind heut eine wichtige Rolle spielen würde, weshalb ich mir vornahm, mich immer im ersten Teil des Feldes aufzuhalten.

Der Wind, der Wind, ...
Die erste, kleinere Runde von 40 Kilometern wurde dann relativ ruhig gefahren, nach der ersten Zieldurchfahrt wurde das Rennen jedoch richtig schnell. Auf den langen Geraden, mit einem Wind der sozusagen schräg von hinten kam, versuchte das Team Quick Step eine Vorentscheidung zu erzwingen, indem sie ein sehr hohes Tempo anschlugen. Mir gelang es in dieser Phase noch mich unter den ersten 30 Fahrern aufzuhalten, damit konnte ich viel Kräfte sparen, denn trotz des hohen Tempos gibt es in solchen Situationen direkt hinter den Tempomachern immer noch eine Fahrertraube, in der man gut vor dem Wind geschützt ist. Nach dieser schnellen Phase folgte dann wieder ein Stück mit Gegenwind, dieser ist zwar störend wenn man allein fährt, im Rennen konnte ich in dieser Zeit aber wieder etwas Kräfte sammeln, da der Nutzen des Windschattens da am Größten ist.

Spitzengruppe ist weg, das Feld beruhigt sich
Nach ungefährt hundert Kilometern bildete sich dann eine Spitzengruppe (Sergio Lagana (LPR Brakes), David Boucher (Landbouwkrediet-Tönissteiner), Steven De Neef (Davitamon-Lotto-Jong Vlaanderen)) mit der alle Mannschaften zufrieden waren. In diesem Fall passiert folgendes: Die Geschwindigkeit des Feldes sinkt auf 30 km/h, es wird gegessen und ausgetreten. Leider muss die verlorene Zeit aber auch wieder gut gemacht werden, und da das Tempo für 10 Kilometer sehr langsam war, muss danach sehr schnell gefahren werden.

Positionskämpfe
Ich wusste natürlich, dass ich mich vorne aufhalten muss, aber das ist leichter gesagt als getan. Schließlich wollen das alle und am Ende entscheiden doch die Beine über die Position im Feld. Das Tempo erreichte nun Spitzen von 60 bis 65 km/h, pendelte sich aber zwischen 50 und 55 ein. Für einige Fahrer war das zu viel und so passierte es zwei oder drei Mal, dass ich mich zwar durch den Blick nach vorn in einer guten Position sah, als ich mich umdrehte aber merken musste das ich bereits letzter oder vorletzter war. Versuchen nach vorn zu fahren bringt nun aber auch nichts mehr, da alle hintereinander fahren und es zur Spitze bis zu Hundert Meter sind.

Die letzten Kilometer
Ich schaffte es aber immer im Feld zu bleiben. Auf den letzen 15 Kilometern stand der Wind dann so, dass man relativ gut im hinteren Teil des Feldes überleben konnte, bis drei Kilometer vor dem Ziel! Da wechselten wir noch einmal die Richtung und der Wind kam von links. Vor mir konnte dann ein Fahrer das Hinterrad seines Vordermannes nicht mehr halten und es entstand eine Lücke die ich nicht mehr dichten konnte. So musste ich doch noch eine Minute und vierzig Sekunden Rückstand auf das Feld hinnehmen und wurde 102. Der 92. war der letzte des Feldes, ich war also zehn Positionen zu weit hinten.

Mit meinen Beinen war ich aber heut zufrieden und ich hoffe das in den nächsten Tagen auch in vernünftige Positionen umsetzen zu können.
Also, bis Morgen!

-> Zum Resultat





Foto: Armin M. Küstenbrück
Philipp Walsleben Exklusiv bei LIVE-Radsport.
Foto: Armin M. Küstenbrück



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