Montréal, 06.06.2008 - Die "Le Tour du Grand Montréal" endete nach einem harten Kampf zwischen den Teams High Road und der Equipe Nürnberger mit dem besseren Ende für die amerikanische Mannschaft. Judith Arndt sicherte sich mit ihrem dritten Etappensieg zum Abschluss auch den Sieg in der Gesamtwertung. Sie verdränngte Suzanne de Goede noch mit 16 Sekunden Rückstand auf den zweiten Rang. Arndts Teamkollegin Oenone Wood wird in der Gesamtwertung 3.
04.06. Etappe 3: Lachine (EZF, 3,5 km) Auf der dritten Etappe mussten die Fahrerinnen ein nur 3,5 Kilometer langes Zeitfahren in Lachine absolvieren. Die Deutsche Judith Arndt (High Road) wiederholte dabei ihren Vortagessieg und gewann in einer Fahrzeit von 4.11 Minuten (50.199 km/h) vor Suzanne De Goede (Equipe Nürnberger Versicherung) aus den Niederlanden, die 4 Sekunden länger für den Parcours benötigte. Die Dänin Trine Schmidt (Menikini-Selle Italia) belegte mit ebenfalls 4 Sekunden Rückstand den 3. Tagesrang. Die bisherige Gesamtführende Regina Schleicher der Equipe Nürnberger verlor 23 Sekunden und musste das Leadertrikot an die bis dato zeitgleiche Arndt abgeben. 5 Sekunden zurück folgte Suzanne de Goede vor Arndts australischen Teamkolleginnen Katherine Bates und Oenone Wood (beide +14 Sekunden). 04.06. Etappe 4: Petite-Italie (Kriterium 50 km)[zum Anfang] Nach dem kurzen Zeitfahren am Morgen stand noch ein 50 Kilometer langes Kriterium "Petite-Italie" auf dem Tagesprogramm. Ausreißerinnen hoffte hier auf ihre Chance, wenn sie durch das Zeitfahren schon zu weit in der Gesamtwertung zurückgeworfen wurden. Doch High Road und die Equipe Nürnberger kontrollierten das Feld, und insbesondere die deutsche Mannschaft setzte den Ausreißerinnen nach um bei den Zwischensprintwertungen Bonussekunden zu erringen. Dies gelang de Goede beim ersten Bonussprint, den sie vor Arndt und Wood gewann. Am Ende sollte es auch dank der Hilfe von Menikini-Selle Italia zum Massensprint kommen. Diesmal setzten die Damen aus Nürnberg nicht auf ihre etatmäßige Sprinterin Schleicher, die Etappe Nr. 1 gewonnen hatte, stattdessen zog die ehemalige Weltmeisterin ihrer Teamkollegen de Goede mustergültig den Sprint an. Diese vollendete mit dem zweiten Sieg ihrer Mannschaft bei der Tour du Grand Montréal vor Wood, die bei bisher allen Sprints einer Damen der Equipe unterlegen war, und Rochelle Gilmore (Menikini-Selle Italia).
Dank im Ziel dazugewonnener Bonifikationen verlor Arndt die Gesamtführung um 2 Sekunden an de Goede. 05.05. Etappe 5: Mont-Saint-Hilaire (115 km)[zum Anfang] Nach dem ständigen hin und her des Leadertrikots nahm sich High Road um die Vorjahressiegerin Oenone Wood noch einmal sehr viel vor für die letzte schwere Etappe in Mont-Saint-Hilaire über 115 Kilometer. Mit der gesamten Mannschaft versuchte man die Gesamtführende de Goede, die nicht als beste Bergfahrerin gilt, müde zu fahren. Aus diesem Grund schloss sich auch Mara Abbott einer 7-köpfigen Spitzengruppe an, in der unter anderem auch Emma Pooley aus der schweizer Mannschaft Specialized Designs for Women vertreten war. Nicht nur Abotts Teilnahme an der Fluchtgruppe zwang die Nürnbergerinnen zur Arbeit, auch ständige Attacken der anderen High Road-Fahrerinnen zwangen de Goede und ihr Team zum ständigen Nachsetzen. In der letzten Runde schließlich attackierte Judith Arndt am Mont Saint Hilaire. De Goede hatte in der Zwischenzeit schon ein paar ihrer Teamkolleginnen verloren und konnte der Attacke nicht folgen. Mit weit aufgerissenem Trikot stürmte Arndt dem Ziel entgegen und hielt das Feld schließlich um 8 Sekunden auf Distanz. Durch ihren dritten Etappensieg sicherte sich die Vorjahres-4. auch noch den Gesamtsieg. Brooke Miller (Team TIBCO) sprintete zum Abschluss vor Audrey Cordon (Vienne Futuroscope) auf den zweiten Rang. Tanja Hennes (Specialized Designs for Women) wurde 6.
Am Ende gewinnt Arndt dank Zeitbonifikationen und des herausgefahrenen Vorsprungs mit 16 Sekunden vor de Goede und mit 29 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Wood. Trotzt des verpassten Gesamtsieges zeigte sich de Goede, die dafür immerhin die Sprintwertung gewinnt, zufrieden: "Wir haben hier eine gute Teamleistung abgeliefert. Wir haben 2 Etappen gewonnen und sind mit dem Leaderjersey in die letzte Etappe gegangen. Wir haben getan was wir konnten und unser bestes gegeben."
Deutliche Siegerin in der Bergwertung wurde die die Kanadierin Felicia Gomez (Aaron's Professional Cycling) zur großen Freude der Zuschauer. Die Mannschaftswertung sicherte sich High Road vor der Equipe Nürnberger, womit die dominierenden Teams der Rundfahrt vorne liegen. UNIQA und Specialized Designs for Women landeten auf den Rängen 8 und 9.
Arndt dankte besonders ihrem Team: "Hinter jedem Sieg steht eine starke Teamleistung, ohne ein Team bist du nichts." Deshalb reisen die Damen von High Road weiter zum 3. und letzten Rennen der Triple Crown Serie in den USA, bei der ihre Teamkollegin Ina-Yoko Teutenberg bisher auch alleine beide Abschnitte gewinnen konnte, gestern die Reading Classic.
