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RAAM-Tagebuch: Schon bald am tiefsten Punkt – rein geografisch
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13.06.2008

RAAM-Tagebuch: Schon bald am tiefsten Punkt – rein geografisch

Info: Race Across America 2008 | LiVE-Ticker
Autor: Matthias Mend (Swissteam RAAM)



Endlich wieder Neuigkeiten vom Swissteam! Für alle Fans, Familienangehörigen und Freunde, es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Aktuell fährt unser Team durch viel karges Land und hat eine schlechte Netzabdeckung, so wie wenig Zivilisation um sich. Im Gegensatz zu vielen anderen Teams sind alle unsere Crew Mitglieder echte Rockies und müssen in die 24 Stunden Dauerstress erst einmal reinwachsen. Auch Ciril unser Berichterstatter vor Ort muss abwechslungsweise entweder ein Pacecar fahren oder navigieren und das alles durch den wilden Westen. Da bleibt, je nach Vorkommnissen und Prioritäten oft keine Zeit für die Botschaften an uns. Wichtig ist für die Crew jetzt die Team internen Abläufe zu automatisieren, einen guten Rhythmus zu finden und sich mit den jeweiligen Begebenheiten vertraut zu machen.


Als "Swissteam RAAM" nehmen Rainer Kiworra und Johannes Kornacher am Race
Across America teil. Täglich berichten Sie und ihr Team in ihrem Tagebuch vom Rennen.


Nachfolgend Cirils Eindrücke im Begleitfahrzeug von Johannes von Mittwoch, 11.6.2008, dem Tag des Starts.

Die Fahrer sind etwas nervös, konnten den Start kaum abwarten. Während wir in Carlsbad (Hotel) in den letzten Tagen stets bewölktes Wetter hatten, ist es in Oceanside stets schön mit Sonnenschein. Unsere Kleider, die wir am Dienstag gewaschen haben, sind kurz vor Abfahrt zum Teil immer noch nicht trocken (sehr feuchtes Wetter, Lufttemperatur von fast 90%). Eine Stunde vor Startbeginn war das Startgelände noch leer. Dies änderte sich dann aber schlagartig. Wir besuchten vor dem Start noch letztes Mal ein italienisches Restaurant. Die Penne arrabiata dort machte Johannes, wie er selber sagte, „ganz scharf und wild“. Also das ideale Menü für eine Fahrt in den wilden Westen. Die Hintergrundmusik von Andrea Bocelli passt aber irgendwie nicht ganz dazu.

Rene musste dann mit Rolf´s Kreditkarte tanken (unser Mann für´s Budget). Rene zu Rolf: „Muss ich so wie du unterschreiben oder so wie wir?“ Ohne Worte oder eben wilder Westen...

Wir erfahren von einer guten und von einer schlechten Nachricht: In der kalifornischen Wüste wird es nicht wie erwartet 115 Grad Fahrenheit heiss sein, sondern nur 105 (entspricht ca. 40° Celsius). Die schlechte Nachricht: In Missouri herrschen derzeit grosse Überschwemmungen. Dies bereitet uns ziemliche Sorgen. Kurz vor der Abfahrt wird die Crew in die drei Fahrzeuge eingeteilt. Letzte Glückwünsche, Abschied nehmen, ein komisches Gefühl entsteht - was erwartet uns, was machen wir da eigentlich?

Dann Rennstart. Nach seinem 4. Turn steigt Johannes völlig begeistert in das Pacecar und schwärmt „Diese Fahrt war völlig geil! Mehrmals betont er mit seinem Simplon Pavo-Bike gehe es „wie mit Flügeln.“ Auch Rainer hat seine Motivationsquelle gefunden: „Das Schönste ist immer, wenn du am Horizont einen Fahrer siehst, dann kannst du dich irgendwie an ihn andocken.“

Wir durchqueren wunderschöne Gegenden: Die kalifornische Wüste, ein Indianerreservat und den tiefsten Punkt auf unserer Route – 86m unter dem Meeresspiegel. Die Fahrer geben von Anfang an alles. Was Johannes mit „Ich ärgere mich immer, wenn ich von einem Fahrer überholt werde“, am Besten zum Ausdruck bringt.

Wegen einer Unklarheit im Roadbook verfahren wir uns und müssen den Fahrer zurück an den Ausgangspunkt (des Verfahrens) transportieren. Dadurch verlieren wir mindestens 5 – 10 Minuten (3 Meilen Umweg). Wenig später lotst uns das Navigationsgerät über einen Highway, den es eigentlich gar nicht gibt. Wir nehmen eine andere Strasse und „verlieren“ das zweite Pacecar (das hat die Zeitstrafe ausgelöst von der die Crew aktuell noch gar nichts weiss). Nach langem Funken und Telefonieren (komme mir vor, wie in einem Call-Center) treffen wir sie dann wieder. Rainer erhält seine erste längere Ruhepause.

Aktuelle Fotos gibt es immer unter: www.swissteamraam.ch





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