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Iouri Trofimov sorgt für zweiten Ausreißersieg auf Etappe 5 der Dauphiné Libéré
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13.06.2008

Iouri Trofimov sorgt für zweiten Ausreißersieg auf Etappe 5 der Dauphiné Libéré

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Der Russe Iouri Trofimov vom französischen Team Bouygues Telecom hat die fünfte Etappe der Dauphiné Libéré als einziger Überlebender einer ehemals achtköpfigen Spitzengruppe gewonnen. Auf Platz zwei und drei folgten mit 18 Sekunden Rückstand Cadel Evans (Silence-Lotto) und Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne), von denen letzter seine Gesamtführung behielt.

Mit der heutigen fünften Etappe des Critériums du Dauphiné Libéré von Ville-La-Grand nach Morzine über 125 Kilometer stand das bisher schwerste Teilstück an, denn obwohl es auch heute keine Bergankunft war, stellte das Profil mit dem als HC-Anstieg klassifizierten Col de Joux-Plane als letzten Anstieg eine schwere Prüfung dar. Zudem standen mit dem Col de Sacel (Kategorie 3) bei Kilometer 51, Col du Perret (Kategorie 4) bei Kilometer 62 und der Côte de Chatillon-sur-Cluses (Kategorie 4) bei Kilometer 87 drei weitere kleinere Bergwertungen, ehe es hinauf zum Joux-Plane ging und die fast durchweg abfallenden 11,5 Kilometern nach Morzine folgten. Wie schon am Vortag rechneten sich beflügelt durch den erfolgreichen Ausreißversuch Cyril Dessels eine Chance auf den Etappensieg durch eine Fluchtgruppe aus, sodass in der Anfangphase Angriff auf Angriff folgte, in Zuge derer sich zwischenzeitlich sogar das komplette Peloton spaltete und den zu jenem Zeitpunkt im hinteren Teil befindlichen Gesamtführenden Alejandro Valverde in Bedrängnis brachte, aber wenig später lief alles wieder zusammen.

So dauerte es sehr lange bis sich eine achtköpfige Spitzengruppe mit Vladimir Efimkin und Hubert Dupont von Ag2r, George Hincapie von High Road, Juan José Cobo von Saunier Duval-Scott, Daniel Navarro von Astana, Iuori Trofimov von Bouygues Telecom, Inigo Cuesta von CSC und Aleksandr Kuschynski von Liquigas bildete, die dauerhaft bestand haben sollte. Für einen kleinen Zeitraum versuchten noch David Moncoutié von Cofidis und Pieter Weening von Rabobank noch den Anschluss zur Spitze zu schaffen, doch während die Ausreißer gut harmonierten und ihren Abstand zum Feld kontinuierlich vergrößerten musste das Duo erkennen, dass ein Aufschließen nach vorne fernab des Möglichen war. Mit guten zwei Minuten Vorsprung nahmen so die acht Spitzenreiter den ersten kleinen Anstieg der dritten Kategorie in Angriff, an dessen Gipfel Cobo Acebo zur Übernahme des Bergtrikots von seinem Teamkollegen David De La Fuente ansetzte indem er sich zusätzlich zu seinen bisherigen zwei Zählern sieben Punkte gutschreiben ließ. Auch die wenig später anstehende zweite Bergprämie des Tages ging an Cobo Acebo, der dort fünf Punkte mitnahm. In der Folge stieg der Vorsprung auch erstmals in Richtung drei Minuten 46 Kilometer vor dem Ziel, sodass sich die Spitzenreiter Hoffnungen machten zumindest einen Teil dieses Abstandes vor dem von Caisse d’Epargne angeführten Feld ins Tagesziel zu retten.

Das Team des in der Gesamtwertung an der Spitze gelegenen Spaniers reagierte jedoch und limitierte den Vorsprung, während unterdessen Cobo Acebo bei Kilometer 86 auch die dritte Bergwertung gewann und so seinen Kontostand auf 19 Zähler erhöhte. Mit ca. zweieinhalb Minuten ging so die Gruppe in den Joux-Plane und umgehend kam es zu einer Selektion innerhalb der Spitzengruppe, als George Hincapie und Alekandr Kuschynski das Temopo ihrer Gefährten nicht mehr halten konnten und die Segel strichen. Im Feld kam es unterdessen zu ersten Attacken, als der Franzose Sandy Casar von La Francaise des Jeux und der Baske von Haimar Zubeldia. Erster konnte jedoch nicht lange das Tempo seines Fluchtkollegen halten und fiel ins Peloton zurück, während dieser einen Vorsprung von einer halben Minute auf die inzwischen dezimierte Gruppe der Favoriten hielt. Sich bewusst, dass die Gruppe um Valverde, Evans und Leipheimer angeführt vom Niederländer Gesink immer näher rückte, suchte Efimkin an der Spitze mit einer Attacke die Entscheidung, doch Cobo Acebo und sein Landsmann Trofimov folgten dem Russen. Während sich so ein Trio aus der ehemaligen Spitzengruppe herauskristallisierte, sorgte Gesink mit seiner Tempoarbeit dafür, dass neben Valverde, Evans und Leipheimer und dem Niederländer selbst nur noch Sylvester Szmyd von lampre mit bei den Favoriten vertreten war. Wenig später stieß auch Zubeldia noch hinzu, der durch das höhere Tempo wieder eingeholt wurde, aber den Anschluss hielt. Bald darauf nutzt Valverde die ungewollte Vorarbeit Gesinks zu einer Attacke, als die Reste der Spitzengruppe sich nur noch 1:19min vor den Favoriten befand. Dieser Angriff sorgte dafür, dass Leipheimer reißen lassen musste. Ähnlich versuchte auch Cobo sich zu lösen, doch auch wenn er Efimkin abschütteln konnte, hielt Trofimov den Anschluss und folgte ihm über den Gipfel, an dem der Spanier nochmals 40 Punkte sammelte und so die Führung in der Bergwertung übernahm. Auf der Abfahrt konnte Trofimov die kleine Lücke nach vorne schließen und so versuchte sich ein Duo der am Gipfel nur noch 42 Sekunden zurückliegenden Favoritengruppe um Valverde zu erwehren.

Dieses Duo hatte allerdings nicht sehr lange Bestand, denn Trofimov setzte auf der Abfahrt unter höchstem Risiko dazu sich vom Saunier Duval-Profi zu lösen, was ihm auch gelang. So fuhr der ehemalige Mountainbiker seinem ersten großen Eerfolg entgegen, denn Cobo Acebo war nicht mehr in der Lage dem Russen von Bouygues Telecom zu folgen und wurde sogar von den Favoriten gestellt, von denen sich bis zum Ziel durch die aggressive Fahrweise Cadel Evans auch Alejandro Valverde löste, der hinter dem Australier von Silence-Lotto 18 Sekunden nach Iouri Trofimov die Ziellinie überquerte.

Mit fünf Sekunden Abstand folgte Haimar Zubeldia auf Platz vier, vor einem Trio mit Szmyd, Gesink und Cobo Acebo, welches 26 Sekunden Rückstand zum Sieger hatte. Hinter dem achtplatzierteren Efimkin, erreichte Levi Leipheimer als Neunter 1:24min später als der Sieger das Ziel und verlor dadurch zwar nicht seinen dritten Gesamtrang, welchen er mit 1:29min Rückstand bekleidet, wohl aber wichtige Zeit gegenüber Valverde und Evans, von denen ersterer auch morgen im Trikot des Spitzenretiers an den Start gehen wird. Ähnlich wie Cyril Dessel, der heute weit zurückfiel, konnte Trofimov auch im Gesamtklassement großen Nutzen aus seinem Ausreißerfolg ziehen und auf den vierten Platz im Gesamtklassement vorrücken, allerdings hat er schon 2:16min Rückstand. Als Fünfter folgt Gesink mit weiteren 20 Sekunden Abstand vor dem gestrigen Sieger Dessel, der schon über drei Minuten Rückstand aufweist.

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