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truecolour

Gast
02.07.2007 16:53

Hier das volle Jaksche-Interview:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,491585,00.html
Julen

02.07.2007 12:57

Im Grunde sagt Jaksche ja nichts was irgendwenn überraschen sollte - und dennoch finde ich es positiv, dass er aussagt und auch ein paar Namen nennt, denn nur so kann es für den Radsport eine saubere Zukunft geben.
Mittel- und langfristig ist die Basso-Methode "geb zu was alle wissen - aber verscherze es dir auf keinen Fall mit der Radsportszene" für jeden Radsportler der sicherste Weg; den Jaksche wird auf keinen Fall mehr eine Chance im Radsport haben (und zwar in keiner Funktion), da er jetzt als Verräter gilt.
So gesehen war es mutig von Jaksche auf diese Art auszupacken, auch wenn seine Motivation vielleicht nicht nur ehrenwert war. Den sechstelligen Betrag, den er dafür bekommen hat, möchte ich ihm nicht neiden... es gibt viele Leute, die für viel unsinnigere Infos viel mehr Geld bekommen.
Wenn Jaksches "Geständnis" Schule macht wäre das ein grosser Schritt in die richtige Richtung.

Es ist auch mir leider bewusst, dass der Radsport seit jeher dopingverseucht war. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt - vielleicht können meine Enkel mal am Strassenrand einen sauberen Radsport erleben, und dafür hat ein Jaksche (wie Manzano) allemal mehr getan als ein Basso, Ullrich, Armstrong....

Gast
02.07.2007 12:48

Der Radsport wird nie Dopingfrei werden, damit müssen wir uns leider abfinden. Was ich allerdings eine verdammte Schweinerei finde, ist, dass alle immer nur auf den Radsport losgehen, wie wenn andere Sportarten kein Dopingprobleme hätten. Beim Fall Fuentes wurde in den Medien nur von den Radfahrer gesprochen, dass jedoch noch andere Sportarten bzw. Sportler verwickelt waren, davon wurde nichts erwähnt. Die Medien und die Sponsoren treiben die Radfahrer ja dazu immer noch schneller und verrücktere Rennen zu fahren. Weiter ist noch zu sagen, dass wohl keine Sportart soviel kontrolliert wird, wie der Radsport. Man nehme das Beispiel vom Triathleten Normen Stadler, welcher nach eigenen Aussagen in diesem Jahr gerade einmal kontrolliert wurde.
Xarir

Gast
30.06.2007 23:59

Spiegel-interview mit Jaksche:
www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,491566,00.html
locko

Gast
30.06.2007 22:19

Stimmt, die sache mit den unterschiedlichen Dopingpraktiken und Mengen geistert mir auch schon lange im Kopf herum. Vermutlich hätte man den Radsport in den letzten Jahren in unterschiedliche Doping-Kategorien einstufen müssen
Peti

Gast
30.06.2007 18:54

@waylander, ich glaube nicht das es notwendig ist, dass man sich unter Radfans auch noch madig macht, da bereitet uns der Radsport schon genug Ärger.

Klar war das Doping flächendeckend, aber es gab damals schon Ausnahmen, eine davon scheint der Jacksche zu sein als er 80. wurde. Den Jacksche aber als Supertalent hinzustellen und zu behaupten das kaum ein anderer selbiges hätte leisten können ist aber etwas daneben. Jörg Jaksche war/ist zwar ein Talent, aber im Verhältnis zum restlichen ProTour Peleton keine Ausnahmeerscheinung, solche Fahrer wie ihn gab und gibt es sehr viele. Nur weil er zwischendurch recht gut gefahren ist, sagt uns das noch lange nicht dass er zu den Supertalenten gehört, solche Fahrer gibts genug. Zudem musst Du auch immer noch die Intensität des Dopings mit einbeziehen. Viele reden immer nur von gedopt oder nicht gedopt, dass da aber sehr grosse Unterschiede bestehen und Fahrer, wie zum Beispiel Jan Ullrich, der stehts als grosser Sieganwärter der Tour galt, vermutlich noch die wesentlich grösseren Möglichkeiten zum "schummeln" gehabt haben und somit noch eine Doping-Liga höher standen, vergessen sehr viele. Dies ist auch der Grund wieso es schwer fällt "gute" Rennfahrer richtig einzuschätzen. Fahrer wie Basso, Armstrong und Ullrich, die über viele Jahre hinweg um die ganz grossen Triumphe mitfuhren, gehörten zu den Top-Talenten (egal ob gedopt oder ungedopt. Während man bei Fahrern wie Jacksche wohl erstmal prüfen müsste, in welcher Liga er geschummelt hatte.

Festhalten kann man folgendes:
- Es ist problemlos möglich ungedopt eine Tour de France Strecke zu absolvieren
- es ist für einen grossen Teil der fahrer schwer bis unmöglich eine Tour de France Strecke zu überstehen, wenn das Renntempo fast ausnahmslos von massiv gedopten Fahrern gemacht wird.
- es war bisher vermutlich unmöglich eine gute Gesamtplatzierung ungedopt zu erreichen. (Top-30)

Dies sind in etwa meine Ansichten, genaueres weiss ich nicht und weiss vermutlich auch kein anderer Radfan.