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Julen

11.11.2005 13:23

@ jomababy
schon klar dass die Fahrer auch verantwortlich sind für das Doping, aber die schlimmsten Finger sind doch die, die im Hintergrund die oft noch jungen Fahrer systematisch mit dem Zeug vollpumpen. Ich denke eigentlich generell, dass der dealer schlimmer ist als der konsument.
Und verantwortlich sind, wenn du so willst auch alle Fans und Sponsoren, die diesen Sport trotz des Dopings weiter unterstützen.
Daher denke ich auch, dass die Sponsoren und Fans durch Ihre Abkehr vom Profisport die einzigen wären die diese Spirale stoppen können - denn wo kein geld und interesse mehr, muss von den verantwortlichen umgedacht werden.
Von den Fahrern, sportlichen Leitern und allen anderen die bescheissen und bescheissen lassen wird sicherlich nichts in diese Richtung getan - solange sie nicht durch die öffentlichkeit, etc... (fehlende Gelder) dazu gezwungen werden.
Jomababy

Gast
10.11.2005 21:21

@julen: Die Fahrer sind die Hauptveranwortlichen und Drahtzieher. Keine Kunden-> kein Markt!!
6o6

Gast
10.11.2005 16:46

ich wusste gar nich dass die vuelta nicht durchs baskenland führt, seit wann ist das so? das ist ja echt kindisch, sollen sich die politiker doch selber die köpfe zerschlagen, aber ausgerechnet der sport und vor allem die alndesrundfahrt, die die völkerverbindend wirken könnte, so zu bremsen ist ein witz über den man nicht lachen kann.
Julen

10.11.2005 13:40

langsam wird der ganze Radsportzirkus wirklich zum Trauerspiel - und wie schon oft erwähnt ist Mitleid mit den "betroffenen" Fahrern absolut fehl am Platz. Auch wenn Sie nicht die Drahtzieher und Hauptverantworlichen des ganzen Dopingsumpfs sind, ist es doch ihre Entscheidung ob sie bescheissen und ihren Körper ruinieren - als mündige und erwachsene Bürger.
Mein Traum: Dass wirklich JEDER der dem Traum von Ruhm und Geld mit unerlaubten Mitteln nachgeholfen hat erwischt wird, und richtig böse bestraft wird, auch auf die Gefahr hin, dass wir bald keinen Profi-Radsport mehr haben - denn auf einen Sport, der sich immer weiter von den Grundidealen des olypmpischen Gedankens entfernt kann die Welt verzichten.
Und das Gejammer der spanischen Presse wegen der Zuschauerbeteiligung etc... bei der Vuelta kann ich nicht mehr hören - die sollen lieber die scheiss Politik aus dem Sport rauslassen und die Vuelta endlich wieder durch das Baskenland fahren lassen, der bekanntlich Radsportverrücktesten Region der iberischen Halbinsel.
Jomababy

Gast
09.11.2005 17:53

Man darf bei dieser ganzen Diskussion nicht vergessen, dass ein Nichtskönner bei EPO nicht gleich zum Supermann wird. Es werden die zwar die letzten Prozentpunkte herausgekitzelt, (die ohne Frage auf höchstem Niveau entscheidend sind) aber aus Zabel wird mit EPO garantiert keine Bergziege. Das geht dann doch nicht. Deswegen wäre Armstrong, wenn er wirklich gedopt hat, auch ohne medikamentöse Unterstützung ein ganz großer geworden!
Vieleicht sollte man Doping ganz erlauben? Und wer als erstes krepiert, hat gewonnen??!!
dumdidum

09.11.2005 17:26

Fall Heras schockt Rad-Szene

Der spanische Radsport steht durch die Doping-Affäre um Roberto Heras womöglich vor seiner größten Krise. "Das ist eine Bombe", vertraute ein namentlich nicht genannter Rennstall-Direktor der Zeitung "El País" an. "Damit ist der spanische Profi-Radsport praktisch am Ende."

Die Teams bangen, dass ihnen die Sponsoren abspringen. Die Vuelta 2005 fand bei den Fernsehzuschauern ohnehin schon so wenig Interesse wie seit Jahren nicht mehr. Die Profis sind nach Ansicht von Spaniens auflagenstärkster Zeitung "Marca" dabei, ihren Sport zu Grunde zu richten: "Wenn wir das Feld der Fahrer sehen, müssen wir uns fragen, ob dies alles Test-Meerschweinchen aus dem Versuchslabor sind."

Heras beteuert seine Unschuld, der Direktor seines Liberty-Teams versichert: "Ich lege für ihn meine Hand ins Feuer." Die spanische Presse misst den Beteuerungen jedoch wenig Bedeutung bei. "Dopingsünder gestehen erst, wenn sie vor dem Richter stehen und ihnen eine Haftstrafe droht", meint der Kolumnist Ignacio Romo.

Zweifel am Testverfahren

Allerdings meldete der in Doping-Verfahren schon mehrmals erfolgreiche Heidelberger Anwalt Michael Lehner grundsätzliche Zweifel am Testverfahren an und gab Heras, dessen B-Probe am 21. November geöffnet wird, für einen eventuellen Prozess den Rat: "Er muss den Test anzweifeln." Dem Vernehmen nach wird Lehner Heras vertreten.

Heras ist nicht überführt, solange die Gegenprobe aussteht. Und EPO ist ein Mittel, dessen Nachweis problematisch ist. Bei den anderen Dopingmitteln bestätigt die B-Probe normalerweise das Ergebnis des ersten Tests. Dagegen kam es bei EPO schon mehrfach vor, dass unter Dopingverdacht stehende Sportler später freigesprochen wurden - wie der Mittelstreckenläufer Bernard Lagat (USA) oder die Radsportler Joan Llaneras (Spanien) und Massimo Strazzer (Italien).

"Sehr eindeutig"

Allerdings hegen die Spanier wenig Hoffnung, dass sich bei Heras der Verdacht als ein Irrtum erweisen könnte. Wegen der Pannen in der Vergangenheit gingen die Dopingfahnder besonders sorgfältig vor und ließen sich ihre Testergebnisse von Fachlabors in Paris und Lausanne bestätigen. "Der EPO-Befund ist sehr eindeutig ", verlautete aus Laborkreisen.

Heras hatte bei der Vuelta im Visier des Welt-Radsportverbandes UCI gestanden. Die Dopingfahnder wählten den Spanier gezielt für Tests aus, weil ihnen aufgefallen war, dass der 31-Jährige sich nach seinem schlechten Abschneiden bei der Tour de France plötzlich in Hochform präsentierte. "Wie kann ein Fahrer so dumm sein, und seine Karriere aufs Spiel setzen?", fragt das Sportblatt "Marca".

"Schmalspur-Mengeles"

Das Konkurrenzblatt "As" befürchtet, dass der Radsport den Zeitpunkt verpasst hat, sich vom Laster des Dopings zu befreien: "Es wird der Moment kommen, in dem die Polizei nicht mehr die Straßen sperren wird für Radfahrer, die sich selbst betrügen und es nicht geschafft haben, sich vom Joch skrupelloser Schmalspur-Mengeles zu befreien."

Die Dopingaffären bei den Profis dürften nur die Spitze des Eisbergs sein. "Bei den Nachwuchsfahrern und Amateuren ist das Doping eine Plage", weiß der spanische Radprofi Pablo Lastras.