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Werfel

18.11.2009 12:13

@sixdaysfan:
Klasse Bericht Wir werden den bei uns als Erlebnisbericht einfügen, damit er nicht irgendwann im Forum geschwindet. Ich denke da hast Du nichts dagegen.

Hoffen wir nur, dass Du nicht zum Unglücksbringer wirst. Letztes Jahr hatte wir zur Schlussnacht von Dortmund ja auch etwas von Dir. München darf es nächstes Jahr aber ruhig weiter geben

Hier nochmal Dein Beitrag von damals:
Die Finaljagd der Dortmunder Sixdays im Detail
sixdaysfan

18.11.2009 11:44

@chris355: Habe leider die Nachricht bezüglich des Treffens gestern nicht mehr gelesen. War schon unterwegs. Sportlich gesehen hat sich die Fahrt nach München jedenfalls gelohnt. Besonders beeindruckt hat mich die offensive Fahrweise von Lampater/Grasmann, die wirklich nichts unversucht gelassen haben, das Rennen zu gewinnen.

Anbei mein "Erlebnisbericht":

Der letzte Abend war eigentlich noch gar nicht richtig gestartet, da ging es auch schon los.
Nach dem Gewinn des ersten von fünf Wertungsprints durch Risi/Marvulli starteten diese gleich durch.
Schnell hatten sie eine knappe halbe Runde Vorsprung. Da erzielte Rundengewinne in diesem Wettbewerb auch für die Gesamtwertung zählen, musste das Feld reagieren.
In diesem Schlagabtausch nahmen Risi/Marvulli auch gleich die nächsten 3 Wertungen mit. Kurz vor Ende der letzten Wertung wurden sie dann wieder gestellt.
Es reichte im letzten Sprint für Risi/Marvulli noch für Rang 2. Ausbeute in diesem Wettbewerb 23 von 25 möglichen Punkten. Aus den 7 Punkten Rückstand zu Rasmussen/Moerkoev war nun ein deutlicher Vorsprung geworden.

Das 500 Meter Zeitfahren brachte nicht die erwarteten Sieger. De Ketele/Kluge - mit Bahnrekord - konnten Rasmussen/Moerkoev auf Platz 2 verweisen. Auf Platz 3. landeten Risi/Marvulli, die somit nur 2 Punkte einbüßten.

Mit dem Derny-Wettbewerb, den Kenny de Ketele eindrucksvoll für sich entschied, indem er alle anderen Teilnehmer überrundete, übertrafen Risi/Marvulli die 300 Punkte-Grenze.
Durch diese zusätzliche Bonusrunde waren sie nun alleine in der Nullrunde. Im Rundenrekordfahren mussten Rasmussen/Moerkoev gewinnen, um auch die 300 Punkte zu erreichen, was ihnen auch gelang. Eine zusätzliche Bonusrunde wurde noch an Team Musiol/Krauss für das Erreichen der 100 Punkte Grenze vergeben.

In die finale 300 Runden Jagd starteten Risi/Marvulli mit 308 und Rasmussen/Moerkoev mit 303 Punkten. Lampater/Grasmann und Stam/Schep folgten mit einer Runde Rückstand und de Ketele/Kluge mit 2.
Für den Sieg kamen somit eigentlich nur noch Risi/Marvulli und Rasmussen/Moerkoev in Frage, da die anderen Teams praktisch mindestens 2 Runden aufholen müssten, um noch zu gewinnen - Rundenrückstand und deutlich geringeres Punktekonto.

Der Verlauf der letzten Jagd war so wie man es erwarten konnte. Stam/Schep, Lampater/Grasmann und auch de Ketele/Kluge versuchten, die Rundenrückstände wettzumachen, aber postwendend wurden durch die Konter von Risi/Marvulli und Rasmussen/Moerkoev die alten Verhältnisse wieder hergestellt.
Insbesondere Lampater/Grasmann versuchten es immer wieder im Alleingang und wurden ca. 70 Runden vor Schluß auch mit dem verdienten Rundengewinn belohnt. In die letzten 6 Wertungsprints gingen also 3 rundengleiche Mannschaften, von denen aber Lampater/Grasmann nach Punkten nicht mehr gewinnen konnten.

Die ersten beiden Sprints konnten Rasmussen/Moerkoev vor Risi/Marvulli gewinnen. Somit lagen nun Rasmussen/Moerkoev mit 3 Punkten in Front. Lampater/Grasmann versuchten ca. 37 Runden vor Schluß das eigentlich Unmögliche - einen zusätzlichen Rundengewinn für den Sieg. 24 Runden vor Schluß wurden sie aber durch die Nachführarbeit von Rasmussen/Moerkoev gestellt. Die dritte Wertung ging dadurch an Lampater/Grasmann vor Risi/Marvulli und Rasmussen/Moerkoev.

Die komplette Nachführarbeit im Feld wurde von den Dänen verrichtet. Risi/Marvulli waren in diesen 13 Runden nur einmal vor Rasmussen/Moerkoev - und zwar bei der dritten Wertung. Nach der dritten Wertung lagen Rasmussen/Moerkoev nur einen Punkt vor Risi/Marvulli. Die vierte Wertung holten Risi/Marvulli vor Rasmussen/Moerkoev, in der fünften war es wieder genau umgekehrt. Somit lagen die Dänen vor der letzten Wertung wieder einen Punkt vor den Schweizern.

Als die Vorbereitungen für den letzten Sprint in Angriff genommen wurden, entschied "Fuchs" Risi für sich, dass die Entscheidung im Sprint zu riskant sei. Genau 3 Runden vor Schluß griff er so überraschend an, dass Moerkoev nicht sofort folgen konnte. So hatte Risi bei der Ablösung auf Marvulli 1 Runde vor Schluss ca. 40 Meter herausgefahren. Diesen Vorsprung brachte Marvulli sicher ins Ziel. Risi/Marvulli hatten somit mit 3 Punkten Vorsprung gewonnen.
Chris355

18.11.2009 01:41

Jaja, die Hallensprecher... sind eine Katastrophe. Vor Jahren wurden Sie gegen den erfahrenen Dr. Kellner ausgetauscht, konnten ihm aber nie das Wasser reichen, vor allem nicht der Kollege aus Österreich
Werbungen waren früher auch schon , haben aber weiter zugenommen.
Das Thema Rennen, bzw. Rennhärte ist durchaus diskussionswürdig. Auch ich meine, dass die Rennen nicht unbedingt härter, sondern eher kürzer geworden sind. Konnte vor zwei Jahren mal mit Danny Clark über das Thema plaudern, auch er sah das so und meinte, dass früher insgesamt härter gefahren wurde.
Wobei sich das Programm in München nicht so sehr verändert hat. In Stuttgart z.B. wurden schon immer, jeden Abend eine 90 min. Jagd gefahren, auch zur Zeit der Zweiermannschaften, sowas gabs in München nie
Ich finde es nur interessant, dass wir, als (versierte) Radsportfans da wohl eine andere Sicht und einen anderen Anspruch haben. Wie sonst ist es zu erklären, dass bei den Hauptwettbewerben, den Jagden die Leute aufstehen und zum Essen gehen, und sich dann lieber ein relativ belangloses Rundenrekordfahren anschauen...?
Ich will keinen abkanzeln, vermute aber mal, dass der "normale" Besucher bei einer Jagd, vielleicht auch durch schlechte Sprecher verursacht, nicht durchblickt und daher kein Interesse am wesentlichen Geschehen hat.

Jedenfalls habe ich auch nicht die vielen tollen , vom Veranstalter angekündigten Neuerungen gesehen.
So wenig Aussteller waren es noch nie. Und auch das kulinarische Angebot wurde auf ein Minimum reduziert, fünf Stände mit der gleichen Bratwurst und den gleichen belegten Brötchen reißen auch keinen mehr vom Hocker.
Für mich sieht das nach "totgespart" aus.

Wenigstens wars ein spannendes Finale mit einem bis zu letzt kämpfenden, von Erfolg gekrönten Risi
Block111

18.11.2009 00:14

Alles richtig.... aber wenn wie in München mehrfach in den jagden werbung eingespielt wird, hat der zuschauer, der sich für radsport interessiert , auch bald keine Lust mehr. Gleichzeitig schweigen die hallensprecher und die Fahrer fahren abwartend vor sich hin..... Auch das rennprogramm könnte / müßte härter sein. Waren es früher 60 Minuten oder gar 100 km angesagt, so fahren die Teams nun 100 / 150 / 200 oder 250 Runden. Die Runde hat keine 200 M.
Auch der Eintrittspreis ist viel zu hoch. Vor 15 Jahren konnte ich Kart für die Nacht für 16 Mark bekommen. den Stehplatz erhalten wir nun für 20 Euro!! Wo ist die Kalkulation?
Gruß aus Dortmund
Chris355

Gast
17.11.2009 11:24

@sixdaysfan: Können wir gerne machen, bin zwar mit einem Kollegen draussen, aber für einen Plausch reichts immer
Treffpunkt?
@All: Ich glaube nicht, dass man den Versnatalter große Vorwürfe machen kann. Fahrer wir Clark, de Wilde, Freuler und Konsorten waren charismatische Fahrer. Denkt mal daran, wenn Danny Clark sein Django Gesicht aufgesetzt hat, Etienne sein Buckel gemacht und ausm Sattel ist, wie ein Erik Zabel rein gehauen hat. Deshalb lieben die Leute auch Bruno Risi mit seiner Offensiven Fahrweise mehr wie Kurt Betschart oder Franco.
Ein Christian Grasmann ist sicherlich ein großartiger Sportler und Fahrer, wird aber aufgrund der Fahrweise nie den Status der bereits erwähnten Idole erreichen, leider.
Auch waren früher immer wieder (für jedermann) bekannte (Straßen)Fahrer dabei, wie Riis etc. die zuschauer mobilisieren konnten. Und auch da ist wie schon gesagt der Knackpunkt.
Als Riis 1997 in München gefahren (wurde damals mit Martinello Zweiter), wurde er zum Publikumsliebling gewählt. Ich unterstelle mal, dass das heute nicht mehr der Fall wäre...
Meiner Meinung liegt es auch nicht am (Renn)Programm. Ich konnte schon seit Jahren beobachten, dass die Zuschauer bei den Show Einlagen, bei der Band voll dabei waren und als die große Stundenjagd kam, haben sich die Ränge geleert und die Leute sind was essen gegangen.
Wir sind einfach zu wenige, Bahnradsport Begeisterte
Walter.R

Gast
17.11.2009 09:11

JA da habt Ihr ja alle RECHT.
Aber warum kennt man Heute keine Fahrer mehr ausser den Schweizer Risi? Da sind die Veranstalter selber SCHULD, es werden ja immer nur die selben Fahrer nach aussen VERKAUFT, auch am Sonntag auch in München!Na gut das Team Lampater / Grasmann wurde nun ein wenig mehr verkauf, da der Bartko nicht mehr dabei ist, so hat es wenigstens ein Deutsches TEAM. Sind wir mal gespannt wer HEUTE Gewinnt, es muss ja nicht immer der beste sein.
Aber der 6 Tage Zirkus lebt weiter, aber nur wenn Ihr weiterhin hinter ihm steht.