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Vorschau Tour de France 2019, Etappen 1-10: Jeweils zwei Tage in den Vogesen und im Zentralmassiv
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05.07.2019

Vorschau Tour de France 2019, Etappen 1-10: Jeweils zwei Tage in den Vogesen und im Zentralmassiv

Info: TOUR DE FRANCE 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



05.07.2019 – Der erste Ruhetag der 106. Tour de France lässt sehr lange auf sich warten: nach 10 Etappen ohne Pause hat man mit 1804,6 von 3480,3 Kilometern bereits mehr als die Hälfte der Gesamtstrecke absolviert. Neben einer Handvoll leichterer Etappen, die im Sprint enden könnten, gibt es mit einem Mannschaftszeitfahren und vier Mittelgebirgsetappen, darunter der ersten großen Bergankunft auf der 6. Etappe in La Planche des Belles Filles mit einem Finale auf Schotter, auch ebenso viele Tage, an denen „Klassement gemacht“ wird und/oder – wie beispielsweise am Nationalfeiertag – Ausreißer zum Zuge kommen könnten.


Vorschau auf die Tour de France 2019:
Strecke: Übersicht | Etappen 1-10 | Etappen 11-15 | Etappen 16-21
Favoriten: Sonderwertungen | Gesamtwertung
Weitere Infos und Übersichten:
Startliste | Reglement | Preisgelder | Profile | Karten | Berge | Marschtabellen


Übersicht Etappen 1-10

06.07. Etappe 1: Bruxelles (BEL) - Bruxelles (BEL) (194,5 km)
07.07. Etappe 2 (MZF): Bruxelles (BEL) - Bruxelles (BEL) (27,6 km)
08.07. Etappe 3: Binche (BEL) - Épernay (215,0 km)
09.07. Etappe 4: Reims - Nancy (213,5 km)
10.07. Etappe 5: Saint-Dié-des-Vosges - Colmar (175,5 km)
11.07. Etappe 6: Mulhouse - La Planche des Belles Filles (160,5 km)
12.07. Etappe 7: Belfort - Chalon-sur-Saône (230,0 km)
13.07. Etappe 8: Mâcon - Saint-Étienne (200,0 km)
14.07. Etappe 9: Saint-Étienne - Brioude (170,5 km)
15.07. Etappe 10: Saint-Flour - Albi (217,5 km)
16.07. Ruhetag: Albi

Flach | Mittelgebirge | Hochgebirge | EZF | MZF | ! Bergankunft


Farbcodes für die Etappen-Vorschau:
leichtmittelschwerZeitfahrenRuhetag



Etappe 1: Bruxelles (BEL) - Bruxelles (BEL) (194,5 km)

Streckenbeschreibung: Tour-Start in Belgien – und ein wenig typisch belgisch ist der Auftakt der Tour de France tatsächlich, denn die Strecke rund um Brüssel führt über zwei Hellingen und einen Kopfsteinpflasterabschnitt. Allerdings werden sowohl Mur de Grammont (1,2 km à 7,8%) und Bosberg (1,0 km à 6,7%) zwischen km 40 und 50 als auch das 1900 m lange Pavé kurz vor dem Zwischensprint wohl kaum Einfluss auf den Ausgang der Etappe nehmen. Die Mur de Grammont (französischer Name der Mauer von Geraardsbergen) ist einer höheren Kategorie zugeordnet als der Bosberg und daher allein entscheidend für die Vergabe des ersten Bergtrikots. Im Finale gibt es die letzte scharfe Kurve 2 km vor Schluss, aber auf dem letzten Kilometer folgt eine Rechtsbiegung vor der 250 m kurzen und leicht ansteigenden Zielgeraden zum Schloss Laeken, dem Wohnsitz der königlichen Familie Belgiens.

Besonderheiten: Brüssel war schon in zehn früheren Jahren Etappenort bei der Tour, richtete aber erst ein einziges Mal den Grand Départ aus, nämlich 1958. Damals gewann der Franzose André Darrigade die 1. Etappe, welche nach Gent geführt hatte. 1960 begann die Etappe 1a im französischen Lille, endete aber mit einem Sieg des Belgiers Julien Schepens in Brüssel, wo zudem am selben Tag noch die Etappe 1b ausgetragen wurde, ein vom Franzosen Roger Rivière gewonnenes Zeitfahren. Zuletzt war Brüssel 2010 Etappenort; nach Fabian Cancellaras Prologsieg in Rotterdam gewann Alessandro Petacchi die 1. Etappe im Sprint.


Profil der Etappe und der letzten Kilometer (Alle Profilen und Karten)

 
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Etappe 2 (MZF): Bruxelles (BEL) - Bruxelles (BEL) (27,6 km)

Streckenbeschreibung: Am zweiten Tag des Grand Départ wird das Brüsseler Stadtgebiet gar nicht verlassen. Zwischen dem Königlichen Palast und dem Atomium findet ein 27,6 km langes Mannschaftszeitfahren statt. Die Strecke weist ein leicht welliges Profil auf, der tiefste und der höchste Punkt befinden sich auf 17 m und 108 m. Nur selten stören scharfe Kurven den Rhythmus, aber besonders im Finale wird es noch einmal ein heikel. Wenige hundert Meter vor der Flamme Rouge gibt es eine 270-Grad-Kurve, bevor auf dem letzten Kilometer nochmals zwei Richtungswechsel folgen.

Besonderheiten: Die 35,5 km lange 3. Etappe 2018 war das erste Mannschaftszeitfahren bei der Tour seit 2015 und sowohl Dauphiné als auch Tour de Suisse hatten eine solche Prüfung ebenfalls ins Programm genommen. 2019 gab es dagegen Mannschaftszeitfahren auf WorldTour-Niveau nur bei UAE Tour und Tirreno-Adriatico. Aus dem in den Vereinigten Arabischen Emiraten siegreichen Team Jumbo-Visma sind nur De Plus und Martin auch bei der Tour dabei. Mitchelton-Scott bringt mit Adam Yates, Durbridge, Hepburn und Juul-Jensen dagegen gleich vier in Italien erfolgreiche Fahrer mit nach Frankreich. Fünf MZF-Weltmeister von 2018 sind bei der Tour am Start, aber nur Asgreen und Lampaert fahren noch immer für Deceuninck-Quick Step, während De Plus (Jumbo), Schachmann (Bora) und Terpstra (Total) gewechselt sind.


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Etappe 3: Binche (BEL) - Épernay (215,0 km)

Streckenbeschreibung: Noch einmal 12 km (zzgl. 4 km Neutralisation) werden in Belgien zurückgelegt, bevor der einzige Auslandsbesuch der Tour de France 2019 vorüber ist. Die nach Frankreich führende Etappe ist lange sehr unscheinbar, endet aber mit sehr hügeligen letzten 50 km, auf denen sich eine 4. Kategorie und drei 3. Kategorien befinden. Die letzte Bergwertung 16 km vor dem Ziel auf der Côte de Mutigny (0,9 km à 12,2%) ist der erste Bonusberg der Rundfahrt – d.h. dort gibt es 8"-5"-2" Sekunden Gutschrift zu holen (siehe Reglement). Im Finale geht es zwischen 4 km und 2 km vor Schluss durch eine Abfahrt. Über eine Rechtskurve kommt man schließlich in die 500 m lange und 8,0% steile Schlusssteigung. Vor der 210 m langen Zielgerade folgt nochmal eine 90-Grad-Linkskurve.


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Etappe 4: Reims - Nancy (213,5 km)

Streckenbeschreibung: Die Strecke ist mit nur zwei Bergwertungen der 4. Kategorie etwas leichter als tags zuvor, aber mit der letzten Bergwertung nur 15 km vor dem Ziel ist wieder für ein heißes Etappenfinale gesorgt. Die Abfahrt nach der Côte de Maron (3,2 km à 5,0%) wird 5 km später durch eine kleine Gegensteigung unterbrochen und läuft nach einer Weile sanft aus. Das Etappenende ist dann sogar flach und die letzte richtige Kurve befindet sich 1400 m vor dem Ziel. Nach leicht geschwungenem Straßenverlauf gibt es dann eine 280 m lange „offizielle“ Zielgerade.


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Etappe 5: Saint-Dié-des-Vosges - Colmar (175,5 km)

Streckenbeschreibung: Die erste der beiden Vogesen-Etappen wartet mit vier Bergwertungen auf, darunter erstmals auch zwei Anstiege der 2. Kategorie. Bei diesen handelt es sich um Côte du Haut-Kœnigsbourg (5,9 km à 5,8%) und Côte des Trois-Épis (4,9 km à 6,8%) 66 km und 35 km vor dem Ziel. Nach diesen beiden kommt noch die – wenn auch nur in die 3. Kategorie eingeordnet – kaum wirklich leichtere Côte des Cinq Châteaux (4,6 km à 6,1%). Diese letzte Bergwertung befindet sich 19,5 km vor dem Ziel. Nach der Abfahrt sind die letzten 11 km topfeben und die Zielgerade ist nach der Geradeaus-Passage eines Kreisverkehrs 420 m lang.

Besonderheiten: Auf der letzten Tour-Etappe mit Ziel in Colmar hatte es 2009 einen denkwürdigen Solosieg mit mehreren Minuten Vorsprung des damals noch mit deutscher Lizenz fahrenden Heinrich Haussler gegeben. Noch legendärer war aber die 7. Etappe 2001, als Laurent Jalabert am französischen Nationalfeiertag gewinnen konnte und Jens Voigt als Etappenzweiter erstmals in seiner Karriere für einen Tag ins Gelbe Trikot schlüpfte,


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Etappe 6: Mulhouse - La Planche des Belles Filles (160,5 km)

Streckenbeschreibung: Der zweite Tag in den Vogesen bringt die erste richtige Bergetappe für die Favoriten, auf welcher drei von sieben Bergwertungen der 1. Kategorie angehören! Die ersten ca. 20 km sind die einzigen flachen dieser Strecke. Anschließend geht es rund 30 km durchgängig bergauf über die Kategorie 1 Le Markstein (10,8 km à 5,4%) hinweg bis auf den Grand Ballon (1,3 km à 9,0%). Später folgen nacheinander Col du Hundsruck (5,3 km à 6,9%), Ballon d'Alsace (11,0 km à 5,8%) und Col des Croix (3,3 km à 6,1%). Das Finale beginnt bereits 19 km vor Schluss mit der Überquerung des steilen Col des Chevrères (3,5 km à 9,5%), auf dem es Bonussekunden gibt. Zu guter Letzt bleibt noch der Schlussanstieg nach La Planche des Belles Filles (7,0 km à 8,7%) mit seiner steilsten Stelle von 24% direkt vor dem Ziel.

Besonderheiten: Die Skistation La Planche des Belle Filles ist eines der beliebtesten Etappenziele in den letzten Jahren. Schon 2012 (Sieger: Chris Froome), 2014 (Sieger: Vincenzo Nibali) und 2017 (Sieger: Fabio Aru) hatte es dort jeweils die erste richtige Bergankunft der Rundfahrt gegeben. In allen drei Fällen war der Anstieg aber kürzer (5,9 km à 8,5%), das Ziel lag auf 1035 m. Diesmal klettert man noch 1,1 km weiter und bis auf 1140 m Höhe. Der ultimative Clou: dieses zusätzliche Stück führt über eine unbefestigte Schotterstraße!


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Etappe 7: Belfort - Chalon-sur-Saône (230,0 km)

Streckenbeschreibung: Auf die beiden Tage in den Vogesen folgt eine Flachetappe für die Sprinter. Allerdings ist dies mit 230 km (zzgl. 9 km Neutralisation) zugleich die längste Etappe der ganzen Rundfahrt, was die Verfolgung von Ausreißern nicht leichter macht. Sonst ist die Strecke aber ziemlich einfach, es gibt nur drei kleinere Bergwertungen in der ersten Hälfte, wohingegen die letzten 90 km komplett flach sind. 1600 m vor dem Ende gibt es in einem Kreisverkehr praktisch eine 180-Grad-Kurve, danach biegt sich die „Zielgerade“ fortlaufend ganz leicht nach rechts.


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Etappe 8: Mâcon - Saint-Étienne (200,0 km)

Streckenbeschreibung: Wer sich von den Vogesen-Bergen noch nicht ganz erholt haben sollte, dem wird die wilde Fahrt ins nordöstliche Zentralmassiv kaum gefallen. Es gibt sieben Bergwertungen der Kategorien 2 und 3, die noch nicht einmal alle im Profil erkennbaren Steigungen abdecken. Es gibt auch wieder einen Berg mit Zeitgutschriften, die Côte de la Jaillère (1,9 km à 7,6%). Dies ist 12,5 km vor dem Ziel zugleich die letzte Bergwertung – mit 14,5% mittlerer Steigung auf den letzten 400 Metern. Die Abfahrt wird durch mehrere kleine Gegenschwünge unterbrochen und auch kurz vor dem Ziel geht es zwischen km 3 und km 2 noch einmal bei 5% bergauf. Nach der Abfahrt ist die Straße ab der Flamme Rouge praktisch flach.

Besonderheiten: Diese Tour-Etappe erinnert an das Zickzack-Profil der 1. Etappe de Dauphiné 2017, als Thomas De Gendt in Saint-Étienne einen Solosieg herausfuhr. Die letzten Ankünfte der Tour de France in dieser Stadt endeten auf unterschiedliche Art: 2014 war es zum Sprint eines recht großen Feldes gekommen (Sieger: Kristoff vor Sagan), während 2008 als ein Berg der 2. Kategorie im Programm gestanden hatte, Marcus Burghardt als Ausreißer erfolgreich war.


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Etappe 9: Saint-Étienne - Brioude (170,5 km)

Streckenbeschreibung: Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, gibt es bei der weiteren Durchquerung des Zentralmassivs diesmal nur 3 Bergwertungen, darunter eine 1. Kategorie nach 36,5 km auf der Mur d'Aurec-sur-Loire (3,2 km à 11,0%), wo sich eine starke Ausreißergruppe bilden könnte. Die letzte Bergwertung 13 km vor Schluss – eine 3. Kategorie, an welcher es Bonifikationen gibt – ist möglicherweise bereits vorentscheidend im Kampf um den heute besonders begehrten Etappensieg. Nach der Côte de Saint-Just (3,6 km à 7,2%) geht es in eine Abfahrt bis etwa zur Flamme Rouge mit kurzer Gegensteigung in der Mitte. Am Ende wartet eine 600 m lange, flache Zielgerade.

Besonderheiten: Am „14 juillet“ wird den Franzosen diesmal eine etwas spannendere Strecke als bei dem Massensprint vom Vorjahr (Sieger: Dylan Groenewegen) geboten. Sie ist aber längst nicht so hart wie jene Pyrenäen-Etappe 2017, auf der Warren Barguil zwölf Jahre nach David Moncoutié endlich wieder für einen französischen Sieg am Nationalfeiertag gesorgt hatte.


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Etappe 10: Saint-Flour - Albi (217,5 km)

Streckenbeschreibung: Am zweiten Montag der Tour gibt es noch keinen Ruhetag, sondern eine wellige Überführungsetappe, die das Rennen näher Richtung Pyrenäen bringt. Von vier kleinen Bergwertungen liegen drei in der ersten Streckenhälfte. Danach folgt nur noch die Côte de la Malric (3,6 km à 4,7%), die mit 53 km aber auch noch eine große Distanz zum Ziel aufweist. Das fünfte Teilstück mit mehr als 200 km innerhalb von acht Tagen ist aber trotzdem auch zum Schluss noch einigermaßen wellig. Am Ende wartet eine 900 m lange und leicht ansteigende Zielgerade.

Besonderheiten: Albi war zuletzt bei der Tour 2013 Etappenort und bei jener 100. Austragung Ziel einer recht spektakulären Etappe: Peter Sagans damaliges Team Cannondale hatte mehr als einhundert Kilometer vor dem Ziel an einer Bergwertung der 2. Kategorie zahlreiche Sprintkonkurrenten abgehängt und in einer langen Jagd zwischen Spitze und Verfolgern nicht wieder herankommen lassen, woraufhin der Slowake den Sprint des verkleinerten Feldes gewann.


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Ruhetag






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