Heimsieg durch Jürg Graf beim Racer Bikes Cup in Schaan

06.04.2009 - Jürg Graf aus Kriessern und Elisabeth Osl aus Kirchberg in Tirol heissen die grossen Sieger des Racer Bikes Cups in Schaan. Die Rennen vom Wochenende waren geprägt von sehr guten Bedingungen, einem fantastischen Publikum und grossartigem Sport.

Erbprinz Alois übergab gestern kurz nach 16 Uhr den Siegerstrauss an Jürg Graf. «Ein super Erlebnis», freute sich der 25-jährigen Kriessner. Nach einer Durststrecke stand er 22 Monate nach dem Gewinn des Schweizer Meistertitels im Jahr 2007 erstmals wieder zuoberst auf dem Podest.
Mit einem enormen Tempo starteten die Elite-Fahrer das Rennen. Graf gehörte von Beginn weg zu einer vierköpfigen Spitzengruppe, der auch Ralph Näf angehörte. Der Marathon-Weltmeister 2007, der nach einer Grippe leicht geschwächt in Schaan antrat, gab in der fünften Runde auf. Immer mehr zeichnete sich ein Zweikampf zwischen Martin Gujan, dem Swisspower Cup-Gesamtsieger 2008 und Jürg Graf ab. In der achten Runde machte Graf alles klar und nahm Gujan kontinuierlich Zeit ab. «Ich habe in diesem Abnützungskampf wahnsinnig gelitten. Schön, dass ich das Rennen zu meinen Gunsten entscheiden konnte», so ein überglücklicher Jürg Graf nach dem Rennen. Ebenso hart wie das Duell zwischen Jürg Graf und Martin Gujan (Andwil) war dasjenige zwischen Alexandre Moos (Miège) und Patrik Galatti (Netstal), das der Altmeister mit starken Schlussrunden gegen den stärksten U23-Fahrer für sich entschied.

Emotionen bei den Frauen
Mit einem Jauchzer fuhr die Tirolerin Elisabeth Osl über die Ziellinie, und wenig später umarmte sie den Schaaner Rennchef Werner Buob: «Dir habe ich diesen Sieg zu verdanken.» Eigentlich hatte sie nicht geplant, nach Liechtenstein zu reisen, wurde dann aber vom Veranstalter eingeladen: «Jetzt bin ich froh, hier zu sein. Die Atmosphäre war super, die Strecke ein Traum. Ich freue mich über meinen ersten Sieg in Liechtenstein und am Racer Bikes Cup.» Osl verdrängte Marathon-Weltmeisterin Petra Henzi (Rombach) und Schweizer Meisterin Katrin Leumann (Riehen) auf die Ränge zwei und drei. Mit Rang vier musste Olympiasiegerin Sabine Spitz (De) vorlieb nehmen, stand aber dennoch mit breitem Lachen im Ziel. «Ich habe die letzten Tage spezifisch auf das Weltcuprennen in Südafrika trainiert», erklärte die Deutsche. Ihr sei deshalb bereits vor dem Rennen bewusst gewesen, dass ein Sieg schwierig zu realisieren sei. Dennoch habe sie es genossen in der einmaligen Atmosphäre von Schaan ein Rennen
zu bestreiten und reise nun am Montag voll motiviert ans erste Weltcuprennen.

Noch keine Gedanken an die Zukunft
Das Juniorenrennen wurde aufgrund des frühmorgendlichen Regens auf einer sehr glitschigen Unterlage durchgeführt. Das schwierige Rennen entschied Reto Indergand (Silenen) für sich, vor dem unbekannten Deutschen Julian Schelb und Lukas Loretz (Langendorf). Bei den Frauen trumpfte die Französin Julie Berteaux stark auf und gewann vor der Österreicherin Lisa Mitterbauer und Michelle Heidiger (Oberkulm).
Obwohl die Teilnehmerzahl tiefer war als vor zwei Jahren, war der erste Racer Bikes Cup von Schaan durchwegs gelungen. Die Stimmung faszinierte die Fahrerinnen und Fahrer ebenso wie die gegenüber vor zwei Jahren aufgewertete Strecke. OK-Präsident Reinhold Hartmann wollte aber noch nicht über eine Neuauflage des Rennens in zwei Jahren sprechen: «Zuerst möchten wir die diesjährige Veranstaltung abschliessen und uns erst dann Gedanken über die Zukunft machen.» lü