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Gwin und Ragot überzeugen beim Downhill-Weltcup in Fort William
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10.06.2012

Gwin und Ragot überzeugen beim Downhill-Weltcup in Fort William

Info: MTB: Weltcup Fort William | MTB: 4X Pro Tour Fort William
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Fort William, 10.06.2012 - Beim Downhill-Weltcup in Fort William feierten die in der Qualifikation zu kurz Gekommenen ihre Wiederauferstehung. Die Französin Emmeline Ragot (MS Mondraker Team), gestern durch einen platten Reifen jäh gestoppt, fuhr mit 5:27 Minuten die schnellste Zeit, an die auch die Qualifikationsbeste Rachel Atherton (GT Factory) nicht ganz herankam (+1,3). Ragots Landsfrau Myriam Nicole (Commencal/Riding Addiction) hatte als Dritte bereits über 9 Sekunden Rückstand. In der Gesamtwertung liegt die Weltmeisterin mit nun 570 Punkten in Führung vor Atherton mit 450 Punkten. Bei den Männern hielt sich Aaron Gwin (Trek World Racing), der Champion von Val di Sole, nach zwei Stürzen und einem indiskutablen Resultat gestern diesmal schadlos. Der US-Amerikaner verwies Weltmeister Danny Hart (Giant Factory Offroad) um 8 Zehntelsekunden auf Rang zwei. Gee Atherton (GT Factory) wurde wie in Val di Sole Dritter. Insgesamt hat Gwin nun die alleinige Führung übernommen, da Pietermaritzburg-Sieger Greg Minnaar (Santa Cruz Syndicate) über Platz sechs nicht hinauskam.

Schmuddelwetter in den Highlands
Fort William am Aonach Mor in den schottischen Highlands ist eine der etabliertesten Sites im MTB-Weltcup. Von 2002 bis 2006 fanden hier kombinierte XC- und 4X- und DH-Wettkämpfe statt, seit 2008 ist die Gelände den Gravity-Spezialisten vorbehalten. Die 2,8 Kilometer-Strecke mit 550 Meter Gefälle zeichnet sich durch ihre verhältnismäßig langen Tretpassagen und neuerdings durch vier große Jumps aus. Zuschauerzuspruch, Atmosphäre und Stimmung gelten als legendär - daran konnte auch das in diesem Jahr besonders schlechte Wetter kaum etwas ändern. Der Dauerregen, der den Parcours aufgeweicht hatte, ließ zwar noch während des Männer-Rennens nach - dafür aber nahm der Nebel ständig zu. Die schlechten Sichtverhältnisse gerade im oberen Streckenbereich mögen dazu beigetragen haben, dass niemand mehr an Aaron Gwins Bestmarke herankam. Der US-Amerikaner vom Trek World Racing Team war nach zwei Stürzen in der Qualifikation nur auf Rang 29 gelandet, musste also im Finale relativ früh auf die Strecke. Wie entfesselt fahrend meißelte der 24-Jährige eine Spitzenzeit von 4:48 Minuten in den Berg, die ihm zum zweiten Weltcup-Sieg in Folge reichen sollte.

Zahlenmäßig überlegene Briten machtlos gegen US-Boy
Die im weiteren Sinne "einheimischen" Fahrer - also die im Starterfeld zahlreich vertretenen Briten - taten zwar ihr Möglichstes, um Gwin vom Hot Seat zu stoßen. Sowohl Sam Dale wie Joseph Smith (Chainreaction Cycles) wie Josh Bryceland (Santa Cruz Syndicate) platzierten sich in den Top10. Weltmeister Danny Hart (Giant Factory Offroad Team) verpasste die Führung gar nur um 0,834 Sekunden und Gee Atherton (GT Factory Racing) fuhr mit 2,52 Sekunden Rückstand immerhin auf Rang drei. Doch als der Qualifikationsschnellste Marc Beaumont (ebenfalls GT) mit erheblichen Fahrfehlern auf Rang 66 (!) abschmierte, war die Sache für die Gastgeber gelaufen. Knapp neben dem Podium landete der Australier Sam Hill (Monster Energy), der 2007 in Fort William Weltmeister geworden war (+3,5). Sechster mit 5,1 Sekunden Rückstand wurde Vorjahressieger Greg Minnaar (Santa Cruz Syndicate), der sich mit diesem relativ schwachen Resultat von der zuvor geteilten Weltcup-Führung verabschieden musste. Diese hat nun einzig und alleine Aaron Gwin inne; 85 Punkte trennen ihn vom Südafrikaner (650 zu 565). Bester deutschsprachiger Fahrer des heutigen Tages war der Schweizermeister Nick Beer (Devinci Global Racing) auf Rang 18 (+11,1).

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Rachel Atherton im eigenen Land weiterhin glücklos
Im Frauen-Rennen kam Rachel Atherton (GT Factory) bei ihrem Heimweltcup zum dritten Mal in Folge auf dem zweiten Platz. Auch bei der WM 2007 war hier lediglich Silber für sie herausgesprungen. Die Qualifikationsbeste und Siegerin von Val di Sole war zwar im oberen Streckenabschnitt sehr gut unterwegs, doch bis zum Schluss verlor sie noch 1,315 Sekunden auf Emmeline Ragot (MS Mondraker Team). Die amtierende Weltmeisterin war nach einem Defekt im Seeding Run eigentlich außerhalb der qualifizierenden Ränge gelandet. Doch ihre aktuelle Weltcup-Position sicherte der 26-jährigen Französin die Finalteilnahme; nur die Punkte musste sie natürlich verloren geben. Trotzdem nennt Ragot nun einen ordentlichen Vorsprung von 120 Zählern auf Atherton ihr Eigen. Myriam Nicole (Commencal/Riding Addiction) liegt als Gesamtdritte mit 441 Punkten nur ganz knapp hinter der Britin. Die französische Meisterin bestätigte in Fort William ihre derzeit exzellente Form mit einem dritten Platz (+9,4). Landsfrau Florian Pugin (Scott11) wurde Fünfte, gefolgt von Vorjahressiegerin Tracy Moseley, die sich heuer auf 4X und Enduro konzentriert und noch keinen Downhill-Weltcup gefahren ist. Anita Molcik aus Österreich war auf Rang acht (+26,6) die bestplatzierte Deutschsprachige.

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Slaviks Siegesserie in 4X Pro Tour gerissen
Im Rahmen des Downhill-Weltcups in Fort William fand außerdem eine weitere Runde der 4X Pro Tour statt. Im vierten Durchgang dieser neuen Serie, die als Ersatz für den von der UCI gestrichenen Weltcup eingeführt wurde, ist Tomas Slaviks Siegesfaden gerissen. Der Tscheche vom RSP 4 Cross Team, der in Houffalize, in Szczawno Zdrój und in Val di Sole jubeln durfte, kam zwar auch diesmal ins Große Finale, landete dort aber auf dem letzten Platz. Sein Landsmann, Weltmeister Michal Prokop (Specialized Racing) machte es besser und triumphierte vor dem starken Deutschen Petrik Brückner sowie dem Niederländer Joost Wichman. Bei den Frauen setzte sich die US-Amerikanerin Melissa Buhl (KHS/O'Neal), die zum ersten Mal in der 4X Pro Tour antrat, vor der Französin Céline Gros (Team Morzine-Avoriaz) und der Britin Suzanne Lacey (DMR Bikes) durch. Weltmeisterin Anneke Beerten (Milka-Superior Racing Team) erreichte das Ziel auf dem undankbaren vierten Platz.

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Der nächste MTB-Weltcup findet in zwei Wochen statt. Dann geht es nach Übersee, nämlich zum kanadischen Mont-Saint-Anne. Neben den Downhill-Fahrern werden dann auch die CrossCountry-Spezialisten, die an diesem Wochenende ihre Europameisterschaft austrugen, wieder mit von der Partie sein. Die fünfte und letzte Runde der Pro Tour wird bereits in einer Woche im Rahmen des Bikefestivals in Willingen veranstaltet.





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