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Pyrenäen Tour, 2. Etappe: Puigcerda - Sort, 27. August 2012
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28.08.2012

Pyrenäen Tour, 2. Etappe: Puigcerda - Sort, 27. August 2012

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Dass die Spanier Feuerwerke lieben, das wissen nun alle GZR Pyrenäen Radler seit gestern Abend. Anlässlich eines Feiertages (von denen gibt es in Spanien viele) wurde um 23.00 Uhr ein 20-minütiges fulminantes Feuerwerk gezündet, so dass die Nachtruhe für uns unfreiwillig etwas verschoben wurde. Trotzdem erschienen alle pünktlich zum stärkenden Frühstück.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: sonnig, heiss – 36°
Kilometer: 140 km
Höhenmeter: 2610 HM
Schnitt: 21 bis 25 kmh

Strecke:
Ohne Einrollstrecke machten wir uns gleich zu Beginn des Tages daran den 1920 m hohen (auf französischem Boden gelegenen) Col de Puymorens zu bezwingen. Während fast 30 km folgten wir dabei dem Fluss de l’Aravo. Die Erholung auf der Abfahrt war nur von kurzer Dauer, denn wir mündeten schon bald in die Pass-Strasse zum Port d’Envalira ein. Bei Pas de la Casa hatten wir die andorranische Grenze erreicht. Während die meisten Autos nun im Tunnel verschwanden, ging es für uns immer höher und höher hinauf, bis zum 2408 m hohen Dach unserer diesjährigen Pyrenäentour.. dem Port d’Envalira. Einfach gigantisch! Von hier hat man einen perfekten Panoramablick über den „Zwerg“-staat Andorra (468 km2 und 85‘000 Einwohner). Nebst der Möglichkeit für Billigeinkäufe ist das Land mit seinen mehr als 60 Gipfeln über 2500 m ein wahres Paradies für Wanderer und Skifahrer.

Für uns gab es nun auch paradiesische Zustände, zumindest was das Streckenprofil angelbange. Wir machten uns für eine knapp 50 km lange Abfahrt bereit. Sie führte uns via Encamp und der Hauptstadt Andorra la Vella (gleichzeitig auch das Einkaufseldorado) zurück auf spanisches Gebiet und hinunter bis la Seu d’Urgell. Diese Stadt ist eine der ältesten in Katalonien und hat mit der dreischiffigen Bischofskathedrale Santa Maria eine grosse kulturelle Attraktion.
Nur ein paar wenige Kilometer war der Fluss El Segre unser Wegbegleiter, denn schon bald folgte der 23 km lange Anstieg zum Port de Canto auf 1725 m. Die ersten Kehren und Kilometer waren recht knackig, währendem der zweite Teil etwas weniger anstrengend war. Nach dem dritten Tagesanstieg gab es zum Schluss noch eine rassige Abfahrt zu unserem Etappenziel Sort.

Etappenort:
Das Städtchen Sort zählt 1'800 Einwohner und liegt am wilden Fluss Rio Noguera Pallares. Zusammen mit dem 12 km entfernten Llavorsi entwickelte sich der Ort zu einem der gefragtesten Rafting- und Kanu-Zentren der gesamten Pyrenäen.
Schon im 11. Jh. War Sort Mittelpunkt der Region; von der damals erbauten Burg sind jedoch nur noch Ruinen übrig geblieben. Berühmt wurde die heutige Kreisstadt in Spanien jedoch erst in den späten 1990er Jahren. Damals häuften sich grössere Gewinne bei der staatlichen Weihnachtslotterie mit Losen von einem einfachen Kiosk in Sort. Fortan strömten Menschen scharenweise in den Pyrenäenort. Übrigens bedeutet Sort aus dem katalanischen übersetzt „Glück“….

Ereignisse:
Zur heutigen 2. Etappe erwartete uns ein strahlend blauer Morgenhimmel ohne ein einziges Wölkchen. Doch die Temperatur war aufgrund der Höhe und Lage von Puigcerda noch ordentlich frisch. Da es aber gleich vom Hotel weg zu steigen begann, kam diese Frische allen gelegen. Andis Gruppe durfte mit 15 Minuten Vorsprung starten. Die angenehme Steigung hinauf zum Col de Puymorens wurde sehr geschätzt. Beide Gruppen fuhren zügig und Gruppetto den ersten Pass hinauf. Das Timing war perfekt: Gusti’s und Andi’s Gruppe trafen gemeinsam oben ein. Das musste fotografisch festgehalten werden.

Nach einer kurzen Verschnaufpause machten sich alle auf den Weg zum Port d’Envalira. Obwohl wir immer höher und höher hinauf gelangten, liess der Verkehr nicht nach. Viele Autotouristen nutzten auch heute wieder die Möglichkeit des Zollfrei Einkaufs in Andorra. Auf dem Dach der Pyrenäentour angekommen, wurden wir dafür mit einer gewaltigen Aussicht belohnt. Unzählige 3000-er Berge zeigten sich … und im Hintergrund ein immer noch wolkenloser Himmel.

Auf der 50 km langen Abfahrt wurde es immer wärmer und wärmer. Zudem machte uns der Gegenwind ebenfalls zu schaffen. Wie waren wir froh, als wir kurz nach la Seu d’Urgell bei Andrea und Andy eintrafen. Sie hatten in der Zwischenzeit an einem schattigen Plätzchen ein riesen grosses Picknickbuffet vorbereitet. Die vielen feinen Sachen fanden reissenden Absatz besonders die kühlen Getränke waren gefragt, denn in der Zwischenzeit war das Thermometer auf stattliche 35° geklettert. So kam es, dass sich alle eine längere Pause gönnten, ja einige gönnten sich sogar einen Mittagsschlaf.

Das losfahren nach der Mittagspause fiel beiden Gruppen sehr schwer, nur 2 – 3 km einrollen und schon warteten die giftigen, ruppigen Steigungen des Port de Canto auf uns. Andi hatte bei seiner Streckenbeschreibung am Morgen nicht übertrieben. Jeder und Jede kämpfte sich den Berg hoch und kämpfte gegen die brütende Hitze. Da und dort lief der eine oder andere Radler Motor heiss und so waren wir froh, dass Wolfgang mehrmals am richtigen Ort stand und uns immer wieder mit kühlen Tranksamen verpflegte. Der Lohn für diese Strapazen war die rasante 23 km lange Abfahrt hinunter nach Sort.

Im Hoteleigenen Gartenpool wurden die heissen Kolben heruntergekühlt. Da in Spanien das Abendessen spät eingenommen wird, blieb allen genügend Zeit sich nach dieser harten Etappe zu erholen.





Gruppenfoto am Col de Puymorens
Gruppenfoto am Col de Puymorens

Gruppe Andi stürmt Richtung Col de Puymorens
Gruppe Andi stürmt Richtung Col de Puymorens

Retortenskiort Pas de Casa in Andorra
Retortenskiort Pas de Casa in Andorra

kurz vor der Passhöhe beim Port d´Envalira 2407 m - das Dach der Tour
kurz vor der Passhöhe beim Port d´Envalira 2407 m - das Dach der Tour


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