<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Mountainbike
Aaron Gwin erringt DH-Weltcup-Sieg in Leogang nach kettenlosem Sensationsritt
Suchen </font size=2>Mountainbike</font> Forum  </font size=2>Mountainbike</font> Forum  </font size=2>Mountainbike</font>
14.06.2015

Aaron Gwin erringt DH-Weltcup-Sieg in Leogang nach kettenlosem Sensationsritt

Info: MTB: WELTCUP LEOGANG 2015
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Leogang, 24.06.2015 - Mit seinem zweiten Weltcup-Sieg in dieser Saison hat US-Downhill-Meister Aaron Gwin (Specialized Racing) die Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Der 27-Jährige brachte das unfassbare Kunststück zustande, nach einem Kettenabwurf ganz zu Beginn die gesamte Strecke ohne einen einzige Pedaltritt und dennoch in Höchstgeschwindigkeit zu absolvieren - und das in Leogang, also auf einem Kurs, der nicht arm an Tretpassagen ist. Mit seinem spektakulären Auftritt verhinderte Gwin den ersten Weltcupsieg des Australiers Connor Fearon (Kona Factory) um 45 Tausendstelsekunden. Die Plätze drei bis fünf gingen an Rémi Thirion (Commencal/Vallnord, + 1,33), Troy Brosnan (Specialized, + 1,569) und Greg Minnaar (+ 1,948).

Erst Bruni, dann Brosnan im Hot Seat
Die etwas über 3 Kilometer lange Strecke im Bikepark Leogang im Salzburger Land galt bisher als simpel und wenig selektiv, sodass die Veranstalter sich diesmal dazu entschlossen, einige größere Umbaumaßnahmen durchzuführen. Es wurden mehrere mit Felsen übersäte Stellen eingebaut, ebenso wie ein komplett neuer Teil durch den Wald. Dennoch waren es teilweise wieder Differenzen im Sekundenbruchteilbereich, die über Platzierungen entschieden. Nachdem ein Sturz ihn an seiner dritten Qualifikationsbestzeit in Folge gehindert hatte, musste der französische Meister Loic Bruni (Lapierre Gravity Republic) diesmal ziemlich früh auf die Strecke, aber er lieferte eine Leistung ab, die lange nicht unterboten werden konnte. Ganz knapp heran kamen Marcello Gutierrez (Giant Factory) und Brook MacDonald (Trek World Racing), der zwischenzeitlich sogar in Führung lag. Aber erst Troy Brosnan fand ein Rezept, um Bruni aus dem Hot Seat zu vertreiben. Die Zeit des Australiers hätte sogar für den Sieg gut sein können, denn Josh Bryceland, der vor einem Jahr in Leogang seinen großen Durchbruch feierte, brachte zwar mal wieder einen ordentlichen Lauf zusammen, blieb aber genauso hinter Brosnan zurück wie Fort William-Gewinner Greg Minnaar, den ein geringfügiger Fehler ganz am Ende die Bestzeit kostete. Auch Weltmeister Gee Atherton (GT Factory) wusste bei seinem Auftritt nicht wirklich zu überzeugen.

Gwin macht es "man with no chain" Mullaly nach
Nun standen nur noch die drei Qualifikationsschnellsten oben. Der Franzose Rémi Thirion erzielte eine Mordszwischenzeit und auch im Ziel lag er noch vor Brosnan, allerdings nur zwei Zehntelsekunden. Der Australier Connor Fearon erwischte den Lauf seines Lebens, war 1,3 Sekunden schneller als Thirion und hätte ganz gewiss seinen ersten Weltcup-Sieg eingefahren, wenn nicht Aaron Gwin das absolut Unmögliche möglich gemacht hätte. Dem US-Meister fiel schon kurz, nachdem erst das Starthaus verlassen hatte, die Kette herunter, aber anstatt sich davon beeinträchtigen zu lassen, baute er eine solche Geschwindigkeit auf und glitt so elegant über die steilen, ruppigen Passagen, dass er im unteren, flacheren Teil nicht zu viel einbüßte und sage und schreibe 45 Millisekunden unter der Zeit von Fearon blieb. Bei der WM 2014 war seinem Landsmann Neko Mullaly ein fantastischer Ritt ohne Kette gelungen, aber am Ende sprang "nur" ein vierter Platz heraus. Ohne einen Pedaltritt gewonnen wurde noch kein Rennen - aber vielleicht sollte man über eine Materialrevision im Downhill-Bereich nachdenken, wenn Ketten offenbar gar nicht nötig sind? Jedenfalls vergrößerte Aaron Gwin, der schon vor einem Jahr in Leogang nach einem Hinterradschaden auf der bloßen Felge weitergefahren war ("on fire with no tyre") seinen Vorsprung im Gesamtweltcup auf 189 Punkte. Loic Bruni ist immer noch Gesamtzweiter mit 435 Punkten, hat aber nur 22 Zähler Vorsprung auf Greg Minnaar.

-> Zum Resultat Männer Elite
-> Zum Weltcup-Gesamtstand Männer Elite

Frauen: Rachel Atherton erstmals in Leogang erfolgreich
Zuvor hatte die britische Meisterin Rachel Atherton (GT Factory Racing) ihren zweiten Sieg in Folge gefeiert und ebenfalls die World Cup-Gesamtführung untermauert. Ihre Landsfrau Tahnee Seagrave (FMD Racing) kam drei Sekunden zurück auf den zweiten, die Französin Emmeline Ragot (MS Mondraker) knapp dahinter auf den dritten Platz, sodass die Top3 identisch waren mit denen von Fort William. Die Schweizermeisterin Emilie Siegenthaler (Pivot Factory) durfte sich über einen starken vierten Platz freuen, auch wenn sie ca. 10 Sekunden langsamer war als Atherton. Die Top5 komplett machte US-Meisterin Jill Kintner; Siegenthalers Landsfrau Carina Cappellari (Radon) wurde Neunte. Bei durchaus schwierigen Windbedingungen war Athertons Lauf alles andere als perfekt, aber es reichte, um noch einmal 200 Punkte einzufahren und den Vorsprung auf Ragot auf 85 zu erhöhen. Seagrave liegt 224 Zähler zurück auf Rang drei. Weltcup-Titelverteidigerin, Weltmeisterin und Leogang-Vorjahressiegerin Manon Carpenter (Madison Saracen) wurde übrigens disqualifiziert, weil sie kurz vor dem Ziel nach einem Sprung außerhalb des abgesteckten Kurses gelandet war.

-> Zum Resultat Frauen
-> Zum Weltcup-Gesamtstand Frauen

Bei den Junioren errang Andrew Crimmins jenen Sieg, der seinem Landsmann und Teamgefährten Connor Fearon im Männer-Rennen versagt bleiben sollte. Er übernahm auch die Weltcup-Führung vom Briten Laurie Greenland (Trek), der heute Dritter wurde. Dazwischen platzierte sich der Ire Jacob Dickson (Orange Dirt). Thibaut Laly aus Frankreich und Jackson Frew aus Australien wurden Vierter bzw. Fünfter. Der Deutsche Silas Grandy klassierte sich als Neunter unter den Top10.

-> Zum Resultat Junioren
-> Zum Weltcup-Gesamtstand Junioren

Nach vier Exklusiv-Weltcups handelt es sich bei den vier letzten Durchgängen um Doppel-Weltcups, bei denen sowohl die Cross Country- wie die Downhill-Spezialisten Wettkämpfe austragen. Weiter geht es am 3. Juli im schweizerischen Lenzerheide.





Aaron Gwin erringt DH-Weltcup-Sieg in Leogang nach kettenlosem Sensationsritt
Aaron Gwin erringt DH-Weltcup-Sieg in Leogang nach kettenlosem Sensationsritt

Zum Seitenanfang von für Aaron Gwin erringt DH-Weltcup-Sieg in Leogang nach kettenlosem Sensationsritt



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live