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Dahle feiert in Lenzerheide 29. XC-Weltcup-Sieg - Schurter nach Defekt Zweiter hinter Kulhavy

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05.07.2015

Dahle feiert in Lenzerheide 29. XC-Weltcup-Sieg - Schurter nach Defekt Zweiter hinter Kulhavy

Info: MTB: WELTCUP LENZERHEIDE 2015
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Lenzerheide, 05.07.2015 - Vizeweltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo MTB Racing Team) hat beim Weltcup-Heimspiel in Lenzerheide seinen ersten Saisonsieg verpasst. Von einem Defekt ausgebremst, musste sich der Graubündner dem Olympia-Champion Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) um 33 Sekunden geschlagen geben. Der 30-jährige Tscheche holte sich zugleich die Weltcup-Gesamtführung von Julien Absalon (BMC Mountainbike Racing Team) zurück, denn auch den Weltmeister hatte Pech mit dem Material und kam über Platz neun nicht hinaus. Zuvor hatte Jolanda Neff (Stöckli Pro) in einem Rennen, in dem Gunn-Rita Dahle Flesjaa (Multivan-Merida Biking Team) mit ihrem 29. Weltcup-Sieg Geschichte schrieb, einen unerwartet schwachen vierten Platz belegt.

In Lenzerheide purzeln die Rekorde
Lenzerheide, das den MTB-Weltcup zum ersten Mal zu Gast hatte, scheint ein guter Ort für Rekorde zu sein. Nachdem Greg Minnaar gestern seinen 18. Sieg im Downhill-Weltcup feierte, konnte Gunn-Rita Dahle Flesjaa heute Cross-Country-Geschichte schreiben. Die bereits 42-jährige Norwegerin, die sich schon vor einer Woche bei der Marathon-WM in bestechender Form präsentierte, stand zum 29. Mal bei einem Weltcup ganz oben auf dem Podium, was noch keiner Frau vor ihr gelungen war. Dahle setzte sich in der vierten von sieben Runden ab und blickte nicht mehr zurück. Für eine Überraschung sorgte US-Meisterin Lea Davison (Specialized Racing), die ein überaus starkes Rennen mit dem zweiten Platz beendete (+1:00), ihrem bis dato besten Weltcup-Resultat. Weltmeisterin Catharine Pendrel (Luna Pro), die Gunn-Rita Dahle eigentlich am längsten hatte Paroli bieten können, wurde wie schon in Albstadt Dritte (+1:36). Top-Favoritin Jolanda Neff kam, vermutlich aufgrund der Hitze, zunächst überhaupt nicht in Tritt, verbesserte sich dann aber noch auf den vierten Platz (+2:05) und verteidigte das Weltcup-Leadertrikot, allerdings nur deswegen, weil sie bereits zwei Rennen gewonnen hatte. Dahle, Zweite sowohl in Nove Mesto wie in Albstadt, liegt punktemäßig jetzt nämlich gleichauf (je 650 Punkte). Pendrel hat als Gesamtdritte 470 Zähler auf dem Konto. Fünfte in Lenzerheide wurde die russische Meisterin Irina Kalentieva (Möbel Märki) mit 2:12 Minuten Rückstand. Die Deutsche Helen Grobert (Ghost Factory), der ihr neues Landesmeistertrikot sichtlich Selbstvertrauen verlieh, legte einen Traumstart hin und hätte aufs Podium fahren können, wenn nicht zwei Defekte sie aussichtslos zurückgeworfen hätten.

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Schurter und Absalon im Pech
Genauso wie Neff musste später auch Nino Schurter auf einen Sieg beim Heimspiel verzichten. Alles sah nach einem packenden Zweikampf zwischen ihm und Jaroslav Kulhavy aus, als den Schweizermeister auf den sechsten von acht Runden ein Hinterradschaden ereilte. Kulhavy, der sich bei der Marathon-WM kräfteschonend zurückgehalten hatte, stürmte auf und davon, und auch wenn Schurter bei der nächsten Zielpassage "nur" ca. 20 Sekunden Rückstand hatte, es war zu viel, um wieder an die Spitze zu kommen. Julien Absalon, der nicht im Regenbogentrikot, sondern im Weltcup-Leadertrikot unterwegs war, hatte sogar noch mehr Pech. Sein Platten ereignete sich weit weg von jeder Materialstation und als er dort ankam, hatte er bereits etliche Positionen eingebüßt. Dass es für ihn schwer werden würde, die Weltcup-Führung vor dem punktgleichen Kulhavy zu verteidigen, war aber schon zuvor klar. Denn vom Start weg hatte Absalon hinter Schurter und dem tschechischen Meister nur die dritte Geige gespielt. Er fuhr das Rennen denn auch relativ kraftlos zu Ende und landete auf dem neunten Platz mit fast drei Minuten Rückstand. Schurter kletterte so immerhin auf den zweiten Gesamtrang, liegt 60 Punkte hinter Kulhavy und 90 Punkte vor Absalon. Grund zum Jubeln hatte heute auf jeden Fall Ondrej Cink (Multivan-Merida), ein junger Landsmann des Siegers. Dem einstigen U23-Weltmeister schien die Hitze überhaupt nichts auszumachen; mit Raketenpower stürmte er auf den dritten Platz (+1:47). Der Schweizer Mathias Flückiger (Stöckli) und der Franzose Maxime Marotte (BH-Suntour-KMC) komplettierten das Podium, welches Deutschlands neuer Meister Manuel Fumic (Cannondale Factory) knapp verpasste, obwohl er zwischenzeitlich an vierter Position lag.

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Frauen U23: Rissveds bleibt ungeschlagen
Bei den Frauen U23 hieß die Siegerin zum dritten Mal in Folge Jenny Rissveds (Scott-Odlo). Die schwedische Meisterin verwies die Schweizerin Ramona Forchini (Strüby-Bixs) um 32 Sekunden und die Italienerin Lisa Rabensteiner (Focus XC Italy) um 53 Sekunden auf die Plätze zwei und drei. Alice Barnes (Betch.nl-Superior Brentjens), letzte Woche noch Silbermedaillengewinnerin der britischen Straßenradmeisterschaften, wurde Vierte vor Alessandra Keller (Strüby), einer weiteren Eidgenössin. Rissveds liegt mit perfekten 270 Punkten natürlich weiterhin unangefochten der Spitze der Gesamtwertung.

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Männer U23: Forster sorgt für Heimsieg
Den einzigen Heimsieg des Tages gab es bei den Männern U23 zu bejubeln. Lars Forster (Wheeler-ixs) setzte sich 22 Sekunden vor Titouan Carod (Scott Creuse) durch und übernahm erneut die Gesamtführung, da der Spanier Pablo Rodrigez Guede nur Fünfter wurde. Neuer Gesamtdritter ist der US-Amerikaner Howard Grotts (Specialized), der eben diesen Platz auch in Lenzerheide belegte (+0:53). Der neuseeländische (Elite-)Meister Anton Cooper (Cannondale) schaffte es ebenfalls unter die Top4 (+1:09).

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Auch der nächste Weltcup - 31. Juli bis 2. August im kanadischen Mont-Sainte-Anne - ist wieder ein Doppel-Event mit sowohl Cross Country- wie Downhill-Wettbewerben.