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Erste Bilanz der Delegation von Champéry in Mt. Ste. Anne
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23.09.2010

Erste Bilanz der Delegation von Champéry in Mt. Ste. Anne

Autor: Audrey Delauzun (Swiss Cycling)



Nach einem zweiwöchigen Aufenthalt in Nordamerika, um das Finale des Weltcups in Windham im Bundesstaat New York und anschliessend die UCI-Weltmeisterschaften in Mont-Sainte-Anne in Quebec zu verfolgen, ist Jean Christophe Guinchard mit der übrigen offiziellen Delegation von Champéry 2011, die ebenfalls in Kanada war, wieder zurück in der Schweiz. Der technische Leiter der nächsten UCI-Mountainbike-Weltmeisterschaft fasst zusammen, was er in Quebec gesehen hat und gut fand, und geht auf einige der Projekte des Organisationskomitees von Champéry 2011 ein.


Weiterer Bericht: Rückblick 2010 – Die Schweizer sind die Könige des Cross Country

JC Guinchard, was sagen Sie zu der Arbeit des OK von Mt. Ste. Anne und welche Schlüsse ziehen Sie daraus im Hinblick auf die nächsten UCI-Weltmeisterschaften von Champéry 2011?

JCG: „Die Kanadier haben erwartungsgemäss ausgezeichnete Wettkämpfe für die Weltmeisterschaft organisiert, denn sie verfügen heute über umfangreiche Erfahrungen, nachdem sie in den vergangenen zehn Jahren bereits zahlreiche Weltcups organisiert haben. Alles war gut eingespielt, und wir haben gesehen, dass sie mit grossen Veranstaltungen dieser Art bestens vertraut sind. Sie haben all das sehr gut im Griff.“

„Die Strecken waren sehr gut vorbereitet, den Teams, den Offiziellen und der Presse stand vom ersten Tag an alles zur Verfügung, es gab viel Platz, um alle gebührend zu empfangen. Die Gastfreundschaft wie auch der Empfang ganz allgemein waren perfekt."

„Das Ambiente im Dorf für die Teams und Sponsoren war ebenfalls gut, aber ich glaube, das wird bei uns noch besser, denn wir rechnen mit noch mehr Ausstellern. Die Welt des Mountainbike ist mittlerweile sehr international, wobei die anfänglichen Favoriten aus fernen Ländern kamen, aber Europa scheint mir doch die Basis dieser Disziplin zu bleiben. Viele Sponsoren oder Techniklieferanten sind nicht nach Kanada gereist."

„Die Fernsehübertragungen waren von durchschnittlicher Qualität, insbesondere im Hinblick auf die Produktion und die Platzierung der Kameras. Es ist ganz wichtig, über erfahrene Produktionseinheiten zu verfügen, um die Live-Übertragungen der Wettkämpfe wirklich lebendig zu gestalten, was in Mt. Ste. Anne nicht immer gelungen ist, wenn man das anhand der Direktübertragungen auf Grossbildschirmen beurteilt. Das dürfte bei uns im kommenden Jahr besser sein – auch die Möglichkeit, die wichtigsten Rennen direkt am Fernseher zu verfolgen.“

„Die in der Stadt Quebec veranstaltete Eröffnungsfeier war prachtvoll, doch leider waren nicht alle Teams gebührend vertreten. Wir haben uns bereits an die UCI gewendet, damit das bei uns im nächsten Jahr besser läuft. Das gilt auch für die anderen Veranstaltungen wie das Abschlussfest am Sonntagabend.“

„Ein grosses Publikum von über die Woche verteilt schätzungsweise vierzigtausend Personen hat die Rennen vor Ort verfolgt, wobei der Andrang bei den Cross-Country-Rennen, an die die Kanadier hohe Erwartungen hatten, am grössten war. Wir streben ähnliche oder noch höhere Zahlen an, sofern es uns gelingt, eine gute Strategie für die Beförderung der Zuschauer auszuarbeiten. Wir verfügen bei uns nicht über ebenso grosse Parkplatzflächen.“

„So wie Mt. Ste. Anne verfügt Champéry mittlerweile über viel Erfahrung, hat ein versiertes Team und vor allem sehr schöne Strecken. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich im Hinblick auf die Rennen und auf das Schauspiel, das wir für Akteure und Zuschauer auf die Beine stellen wollen."

Haben Sie schon konkrete Erkenntnisse aus dem gewonnen, was Sie in Kanada gesehen haben, und was wollen Sie davon in Champéry in einem Jahr umsetzen?

JCG: „Ja da gibt es einiges, insbesondere bezüglich des Ambientes, das wir für diesen Anlass schaffen wollen. Eine Weltmeisterschaft dauert fast eine Woche und unterscheidet sich damit von einer Etappe des Weltcup, die drei oder vier Tage dauert. Es kommt darauf an, diesen Unterschied spürbar zu machen, mit einem spielerischen Rahmenprogramm für jedermann zu punkten. Eine UCI-Weltmeisterschaft muss ein Fest sein, das alle vereint, denn sie fällt zeitlich auch mit dem internationalen Saisonende zusammen. In den Monaten danach fährt jeder wieder heim, um an nationalen Rennen teilzunehmen oder sich auf die nächste Saison vorzubereiten."

„Wir werden daher mit der UCI und den Verantwortlichen von Champéry die Möglichkeit prüfen, bestimmte Rennen wie das 4X, das auf der Station stattfinden soll, zu verlegen, weil es sich um einen sehr spektakulären Wettkampf handelt, der es verdient, an einem besser zugänglichen Ort ausgetragen zu werden. Es wäre ausserdem wünschenswert, die Startzeiten bestimmter Wettkämpfe zu überprüfen, beispielsweise der Staffelläufe, die ebenfalls äusserst interessant sind. Damit möglichst viele Personen, vor allem die ganz Jungen, dabei sein können, sollten sie am späten Nachmittag beginnen.“

"Wir möchten einen gemeinsamen Zielbereich für alle Rennen im ‚Grand Paradis’ schaffen, damit eine Stadionatmosphäre entsteht, in der die Zuschauer das Ereignis besser erleben und mit den Sportlern ihre Emotionen teilen können.“

„Ein tolles Programm für das Publikum auf die Beine stellen und die Strecken für die Fahrer optimal vorbereiten, das gehört zu den entscheidenden Faktoren für den Erfolg einer Sportveranstaltung wie unserer. Doch dafür muss natürlich eine enorme Arbeit geleistet werden, auch im Vorfeld, um alle gut zu informieren und ihre Lust zu wecken, dabei zu sein."

Ein Wort zu den sportlichen Ergebnissen von Mt. Ste. Anne und die Konsequenzen für Champéry?

JCG: „Wir hätten natürlich auch lieber mehr schweizerische Erfolge bejubelt, insbesondere beim XCO, aber die globale Bilanz der Schweizer über die gesamte Saison ist ausgezeichnet. Nino Schurter hat es sogar geschafft, in Windham den Weltcup im XCO zu holen, und auch die U23 waren hervorragend. In Mt. Ste. Anne ist Nino dann kein Erfolg gelungen, was übrigens auch auf andere Favoriten zutrifft, das gehört dazu. Er und seine Kameraden werden dadurch in Champéry umso motivierter sein.“

„Ich mache mir keine Sorgen um die Schweizer, die auch im nächsten Jahr weiterhin gute Leistungen bringen werden, so wie die führenden Franzosen oder die Engländer in der Abfahrt. Es ist ganz wichtig für den Sport und seine Ausstrahlung, dass andere Länder in Kanada glänzen konnten, insbesondere Spanien beim XCO Bewerb. Das wird Fans und Medien des Landes anlocken, was für die Förderung unserer Region eine gute Sache ist."

„Unsere Strecken haben einen sehr guten Ruf bei den Experten und bei den Sportlern, und viele von ihnen freuen sich darauf, Ende August nächsten Jahres zu uns zu kommen oder wiederzukommen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir der Veranstaltung gewachsen sind und dem Ruf des Wallis als Region für die Ausrichtung grosser Sportveranstaltungen alle Ehre machen. Ich glaube, dass unser Organisationskomitee für diese Herausforderungen gerüstet ist – und noch für viele andere.“





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