<< älterer Bericht | zurück zur News | neuerer Bericht >>

Start > Coupe de France
Ausreißer Jérémy Roy düpiert das Feld beim Grand Prix la Marseillaise

30.01.2011

Ausreißer Jérémy Roy düpiert das Feld beim Grand Prix la Marseillaise

Info: Grand Prix Cycliste la Marseillaise (1.1)
Vorschau: Vorschau Grand Prix Cycliste la Marseillaise
Autor: Felix Griep (Werfel)

Marseille, 30.01.2011 - Der Sieg beim Grand Prix Cycliste la Marseillaise, dem Eröffnungsrennen der französischen Rennserie Coupe de France, ist ein Erfolg, das durchaus mit einigem Prestige verbunden ist. Daher verwundert es, dass das Feld mit seinen Sprintern heute leichtfertig die Chance verspielte, um den Sieg zu kämpfen. Ein Ausreißertrio wurde nicht konsequent genug verfolgt, was Jérémy Roy (FDJ) auszunutzen wusste.

Dreiergruppe um Roy wird vom Feld unterschätzt
Das traditionelle französische Saisoneröffnungsrennen, das früher auch noch offiziell "GP d’Ouverture" hieß, führte in einer knapp 140 Kilometer langen Schleife rund um Marseille. In Aullach, vor den Toren der großen Hafenstadt, begann die 32. Austragung des Rennens mit für diese Jahreszeit angenehmem Wetter. Bei acht Grad war es trocken und es wehte nur leichter Wind. Die Ehre der ersten Attacke ließ sich der Velo-Club La Pomme Marseille nicht nehmen, der Lette Toms Skujins eröffnete die Phase, in der eine Ausreißergruppe gesucht wurde. Eine solche fand sich noch innerhalb der ersten zehn Kilometer. Die ziemlich unerfahrenen Julien Guay (Roubaix-Lille Métropole) und Sylvain Georges (BigMat-Auber 93) ließ man bedenkenlos fahren, ebenso aber auch Jérémy Roy (FDJ), was sich als Fehler erweisen sollte. Angeführt von dem Beinahe-Tour-de-France-Etappensieger, der sich 2008 auf einer Etappe nur Mitausreißer Sylvain Chavanel geschlagen geben musste, erreichte das Trio bis zu acht Minuten Vorsprung auf dem Gipfel des Petit Galibier. Das war der erste von drei Anstiegen, auf denen Punkte für das Bergklassement vergeben wurde. Für den Gewinn dieser Wertung legte Georges gleich den Grundstein. 77,5 Kilometer waren es vom kleinen Galibier noch bis zum Ziel und man ahnte schon, dass es knapp werden könnte.

Nachführarbeit nicht konsequent genug, Roy am Ende solo
Der Rückstand des Feldes sank in der Folge zwar, aber zu langsam, um die Spitze wirklich unter Druck zu setzen. Dort verlor Guay wenig später trotzdem in der Abfahrt vom Col de l'Espigoulier den Anschluss und fand sich bald im Peloton wieder. Roy und Georges waren stark genug, ihre Fahrt fortzusetzen, beflügelt durch das nur langsame Näherkommen des Feldes. Spätestens 15 Kilometer vor dem Ziel war dann klar, dass man sich hinten verkalkuliert hatte - der Abstand betrug noch immer drei Minuten. Es war für Roy an der Zeit, eine Attacke zu fahren, der sein Begleiter nicht nachsetzen konnte. Den überraschenden aber verdienten Sieg vor Augen, fuhr der 27-Jährige in Marseille ein, wo er vor dem Stade Vélodrome seinen Triumph voll auskosten konnte. Für Georges geriet das letzte Stück ins Ziel hingegen noch mal zu einem harten Kampf um Platz zwei gegen das Feld, das er am Ende nur um fünf Sekunden hinter sich lassen konnte. Da war Roys Siegjubel bereits über zweieinhalb Minuten her. Den Sprint um Platz drei gewann Romain Feillu (Vacansoleil), der sich wie alle anderen Topfahrer die Frage stellen muss, ob heute nicht mehr möglich gewesen wäre.

-> Zum Resultat

Startschuss zur Coupe de France
Der GP la Marseillaise war nicht nur das erste Saisonrennen in Frankreich, sondern auch der Auftakt zur Coupe de France, der in diesem Jahr 15 Eintagesrennen umfassenden Serie, die im letzten Jahr von Leonardo Duque gewonnen wurde. Im Rahmen der Coupe gewann Roy letzten April auch schon die Tro-Bro Léon. Bis zum 20. März bleibt er nun Spitzenreiter der Coupe de France, erst dann muss er seine Führung bei Cholet-Pays De Loire verteidigen. Roys Team FDJ führt die Mannschaftswertung an, nachdem sich in Marseille gleich vier Fahrer unter den Top15 platzierten.
-> Zur Übersicht der Coupe de France 2011