Droopys Sommerreise 2019 – Rückreise von Lübeck nach Dresden

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Autor: Droopy

Hallo LiVE-Radsport Gemeinde

Kurz vor meiner Ankunft in Oslo hat sich meine Arbeit mal gemeldet und mir mitgeteilt dass ich ruhig noch Überstunden abbauen darf (so 2 Wochen). Dann gings nach geplanten 3 Tagen in Oslo erstmal mit Fernbus nach Lübeck, und nach weiteren 3 Tagen bei ner Freundin dort gings dann auf die Rückreise. Ausgesucht hab ich mir die Route entlang des Ostseeradweges und ab Usedom gings weiter über den Oder-Neisse-Radweg bis Görlitz und ab dort dann bis in die Dresdner Wahlheimat.

Droopys Sommerreise 2019
In jedem Jahr unternimmt LiVE-Radsport Leser „Droopy“ eine große Radreise und berichtet
nun schon zum dritten Mal in einem Tagebuch über seine Erlebnisse auf dem langen Weg
von Dresden zu einem immer neuen Ziel. Nach Nürnberg 2017 und Florenz 2018 geht es
im Jahr 2019 über rund 1900 km gen Norden bis in die norwegische Hauptstadt Oslo.

Etappe 20: Neustadt (Holstein) - Wismar

Endlich wieder radeln. Erstmal morgens bis etwa Travemünde heftig im Nebel gestochert, teilweise das Meer nicht gesehen, obwohl ich direkt dran vorbeifuhr. Ab Travemünde wars dann besser, und es wurde noch ein richtig schöner Tag. Der Radweg führte auch ab und an von der Küste weg, so dass viel Abwechslung geboten war.

Tageskm: 89

Etappe 21: Wismar - Dienhagen

Das war zum Teil dann die Bäderetappe. Wenn jemand den gesamten Ostseeradweg mal fahren mag, lege ich ihm ans Herz, das ausserhalb der Saison zu machen. Heute hat der Küstenradweg jede Strandpromenade mitgenommen die man finden konnte, unsichere E-biker die bei meinem Klingeln vor Schreck vom Rad fallen inklusive (leider kein Witz). Ansonsten mehrheitlich flach, meist asphaltiert, in Warnemünde etwas konfus ausgeschildert, aber prinzipiell fahrbar. Und ich bin mal wieder rechtzeitig vor dem grossen Gewitter angekommen.

Tageskm: 112

Etappe 22: Dienhagen - Stralsund

Erstmal übern Darss gefahren, alles schön flach, den Weg verloren für ein paar km, aber dafür ne schöne Waldpassage mitgenommen und den hiesigen Leuchtturm besichtigt. Dann wurds zum ersten mal richtig unangenehm heiss auf der Tour, und es ging ansonsten eher ereignislos am Bodden entlang bis nach Stralsund.

Tageskm: 100

Etappe 23: Stralsund - Bergen auf Rügen

Da ich nicht die Zeit hatte, komplett die 300 km Ostseeradweg rund um Rügen zu fahren, habe ich mir aber trotzdem einen Tag auf der Insel gegönnt. Da ich erstmal direkt von Stralsund nach Bergen gefahren bin, konnte ich dort mein Gepäck abstellen und bin das erste mal seit Touranfang ohne Gepäck eine grössere Strecke gefahren. Neben dem ungewohnt leichten Heck hat aber auch der Wind die Umrundung des grossen Jarmunder Bodden plus Stippvisite am Kap Arkona nicht wirklich zum Kräfteschonen beigetragen. Und anscheinend muss man dann Abends 4 Läden abklappern, um doch noch die richtige Batterie für das Tachometer zu finden (eine Zelle reicht dann wohl doch nicht für mehr als 6000 km).

Tageskm: 147 (davon 40 mit Gepäck)

Etappe 24: Bergen auf Rügen - Garz (Usedom)

Nach gutem Start gabs dann ab der Fähre von Rügen hinunter erstmal wieder eine 12 km lange Kopfsteinpflasterpassage (gottseidank halbwegs fahrbar). Dann gabs in Greifswald direkt das nächste Highlight mit dem dortigen Drachenboot Rennen im Museumshafen. Ab dann wurds richtig ruhig am Radweg, man hat einige Kite- und Windsurfer auf den Wellen bestaunen können, und dann gings auch schon auf Usedom, wo dann wieder Strandpromenaden warteten. Und dazwischen gabs in den Dünen ein paar richtig steile Hügel, aber auch die wurden überwunden.

Tageskm: 153

Etappe 25: Garz (Usedom) - Szczecin

Da die Fähre von Usedom nicht fuhr, gabs erstmal ne Umrundung des Anklamer Sumpfgebiets, bis man dann nach Anklam kommt. Heute konnte ich mich dann irgendwann an zwei Rennradler klemmen, die so nett waren mich ein gutes Stück im Windschatten mitzuziehen. Dann gings schön gemütlich über geschotterte alte Bahntrassen bis kurz vor Stettin, wo der Berufsverkahr dann doch etwas heftiger ausfiel als gedacht. Aber insgesamt wieder ein schicker Streckenabschnitt.

Tageskm: 151

Etappe 26: Szczecin - Wilhelmsaue

Nach einigen km in Polen kam man dann recht zügig an den Oder Radweg. Erstmal über normale Strassen, dann kam man irgendwann auf den Hochwasserdeich, den ich bis Bad Muskau nur noch bei den wenigen Ortsdurchfahrten oder wegen Baustellen verlassen hab. Ultraflach auch flussaufwärts, schöne einsame Landschaften mit vereinzelten Höfen und kleinen Dörfern haben den Weg gesäumt, sehr viel Sonne und kaum Schatten machen aber auch solche Teilabschnitte zur Herausforderung.

Tageskm: 127

Etappe 27: Wilhelmsaue - Guden

Eigentlich identisch wie der Tag davor, etwas urbaner zwischen Frankfurt/Oder und Eisenhüttenstadt, ansonsten im Osten der Republik nix Neues: Deich und Sonne (etwa um die 5-6 Liter Flüssigkeitsverbrauch am Tag).

Tageskm: 145

Etappe 28: Guden - Görlitz

Kurz nach Bad Muskau gabs dann ein Einsehen, und der Weg führt mangels Hochwasserdeich dann auch mal wieder vom Fluss weg, durch kleine schöne Dörfer. Sogar ein Baumhaushotel gabs unterwegs zu bestaunen auf der KUnstinsel Einsiedel. Auch endlich wieder etwas hügeliger, da schmerzt der Hintern am Ende des Tages doch etwas weniger als nach ner reinen Flachetappe. Und Görliwood macht seinem Spitznamen alle Ehre mit ner wunderschönen Innenstadt, wos auch prompt nen Filmdreh gab.

Tageskm: 142

Etappe 29: Görlitz - Dresden

Die letzte Etappe hatte dann mit knapp 1400 hm mehr als die letzten 4 zusammen, und die Cima Coppi mit knappen 500 m überm Mehr gabs dann auch noch als Zugabe. Zunächst auf lokalen Radwegen unterwegs, bin ich am Ende auf die Ostwestverbindung D4 (Zittau-Aachen) gestossen, die einige Sehenswürdigkeiten abklappert und gefühlt jeden Hügel mitnimmt, den Ostsachsen so zu bieten hat. Aber insgesamt gut durchgekommen und nach über 3000 km im Sattel wohlbehalten und ohne grössere Probleme wieder in Dresden gelandet. Das wars dann erstmal wieder von mir, hoffe ihr hattet halbwegs Spass beim Lesen, und für Anregungen für nächste Ziele bin ich immer zu haben, das Radreisen lässt mich so schnell glaub nicht mehr los.

Tageskm: 133