Radcross-Dauermeister Marcel Meisen holt auch DM-Titel auf der Straße

Info: Nationale Meisterschaften Deutschland 2020 - Straßenrennen
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Sachsenring, 23.08.2020 - Marcel Meisen (Alpecin-Fenix) hat bei der Deutschen Straßenradmeisterschaft am Sachsenring für eine Überraschung gesorgt und das Rennen der Elite-Männer für sich entschieden. Der 31-Jährige, der auch amtierender Radcross-Landesmeister ist, setzte sich nach 168 Kilometern (48 Runden à 3,5 km) vor Ex-Titelträger Pascal Ackermann vom favorisierten Team Bora-Hansgrohe durch. Mit Alexander Krieger kam ein Teamkollege des Siegers auf den Bronze-Platz.

Bericht zum Rennen der Frauen:
Lisa Brennauer holte dritte Deutsche Meisterschaft auf der Straße

Marcel Meisen war schon 5 Mal Deutscher Meister im Radcross - seit 2017 hat es keinen anderen mehr gegeben - aber bei der Landesmeisterschaft im Straßenrennen war ein vierter Platz vor sieben Jahren sein bestes Resultat gewesen. Deswegen hatte den 31-jährigen Aachener heute bei den Titelkämpfen auf dem Sachsenring sicherlich kaum einer auf der Rechnung. Vielleicht eher noch den Mannschaftskameraden Philipp Walsleben, der sich etwa 70 Kilometer vor dem Ziel zusammen mit Christopher Hatz (Hrinkow Advarics Cycleang) als Ausreißer in Szene setzte. Zu diesem Zeitpunkt regnete es in Strömen, was auch dazu beitrug, dass die beschauliche und übersichtliche erste Rennphase einem hektischeren Geschehen wich.

Auf Wolkenbruch folgt Sonnenschein
Die ersten hundert Kilometer waren von einer Fluchtgruppe geprägt, bei deren Kernbesetzung es sich um Robert Jägeler (P&S Metalltechnik), Richard Banusch (LKT Team Brandenburg), Joann Leinau (SKS Sauerland), Jasper Frahm (Radnet-Rose) und Brune Schmitz handelte. Später fanden mit Felix Engelhardt (Tirol KTM), Frederik Raßmann (Lotto-Kern Haus) und Sven Redmann (Dauner D&DQ-Akkon) weitere Fahrer Anschluss, was aber den zwischenzeitlich über zweieinhalb Minuten betragenden Vorsprung bereits wieder in Gefahr brachte. Wenig später holte das Hauptfeld alle Ausreißer zurück und auf dem durch den Regen rutschig gewordenen Parcours kam es immer wieder zu Attacken. Jakob Stenzel (Veloclub Ratisbona) und Kim Alexander Heiduk (Lotto-Kern Haus) hatten dann die Chance, sich etwas länger als Spitzenreiter zu präsentieren. Im Prinzip behielt Bora-Hansgrohe, das auf den verletzten Titelverteidiger Maximilian Schachmann verzichten musste, aber dennoch der haushohe Favorit war, die Situation stets unter Kontrolle. Dass Pascal Ackermann auf der inzwischen wieder sonnigen Zielgerade dem früh angetretenen Marcel Meisen im Sprint nicht bezwingen konnte, war kleine Sensation.

-> Zum Resultat