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10.07.2006

Südtirol Dolomiti Superbike


Sieger Leonardo Paez neuer Weltcup-Leader
Esther Süss gewinnt bei den Frauen – Pia Sundstedt bleibt Leaderin
Thomas Zahnd neuer Leader der iXS Euro Bike Extremes


(pd) Mit grossem Vorsprung hat der Kolumbianer Leonardo Paez den dritten Marathon-Weltcuplauf am Südtirol Dolomiti Superbike gewonnen und damit auch die Führung im Zwischenklassement der Weltserie übernommen. Der Spurt um Platz zwei sicherte sich der italienische Meister Yader Zoli vor seinem Landsmann Mirko Pirazzoli. Bei den Frauen endete der Zweikampf zwischen den Schweizerinnen Daniela Louis und Esther Süss zu Gunsten von Süss. Pia Sundstedt, die das Ziel nach einem Sturz als dritte erreichte, behält ihre Weltcup-Führung. In der iXS Euro Bike Extremes-Wertung, für die das Dolomiti ebenfalls zählt, konnnte Thomas Zahnd die Führung übernehmen. Der Schweizer erreichte das Ziel als zwölfter.

Zu Beginn des Rennens konnten sich auf den Flachstücken zwischen den Steigungen immere wieder grössere Gruppe bilden, da keiner der Favoriten seine Kräfte in Führungsarbeit investieren wollte. Zum Glück für den belgischen Meister Roel Paulissen, der in der ersten Steigung zur Plätzwiese für Tempo gesorgt hatte, jedoch schon auf den ersten Metern der Abfahrt einen Platten erlitt. Während seiner Aufholjagt führte er die erste Verfolgergruppe mit Marathon-Weltcup-Leader Alban Lakata wieder an die Spitze heran. An der Rotwand ging das Ausscheidungsfahren aber wieder von neuem los. Bald stellte sich jedoch heraus, dass Lakata einen schlechten Tag hatte (26., mit fast einer halben Stunde Rückstand) und Paulissen bei der Aufholjagt zu generös mit seinen Kräften umgegangen war. Der Belgier gab das Rennen nach halber Distanz beim Kreuzbergpass auf.

Zu diesem Zeitpunkt lag der spätere Sieger Leonardo Paez bereits alleine an der Spitze. Der Vorsprung des Kolumbianers, der während der gesamten Woche auf der Strecke im Hochpustertal trainiert hatte, wuchs auf maximal elf Minuten an. Erst gegen Ende des Wettkampfs konnten die ersten Verfolger wieder Zeit auf den führenden gutmachen. Paez hatte bereits das Weltcup-Auftaktrennen auf Zypern für sich entschieden und konnte somit die Führung in der Weltserie übernehmen.

Schwerer Start

«Zu Beginn war das Rennen schwierig für mich. Doch dann ist es immer besser gelaufen. Zuerst war ich in einer Gruppe mit 30 Fahrern, dann wurden es immer weniger. Das ist Marathonfahren: Man muss seine Kraft bis zum Schluss einteilen», sagte Bart Brentjens, der das Ziel als vierter erreichte.

Marathon-Europameister Hannes Genze erreichte das Ziel als achter. Obschon der Deutsche das Tempo der Schnellsten im Finale nicht mitgehen konnte, zeigte er sich zufrieden mit seinem Resultat: «Bereits vor zwei Wochen konnte ich den Marathon in Frammersbach relativ locker gewinnen und wusste deshalb, dass am Dolomiti ein gutes Resultat drinliegen würde.» Dennoch will er seinen Titel in zwei Wochen nicht verteidigen: «Ich werde nicht an die EM sondern in den Schwarzwald fahren. Dort werde ich mich zusammen mit Andreas Dilger optimal auf die Weltmeisterschaft vorbereiten», erklärte Genze, der auf eine harte Trainingswoche mit zwei sechsstündigen Ausfahrten zurückblickt.

«Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung», sagte der beste Schweizer Thomas Stoll (11.). Noch immer habe er seine Sturzverletzung gespürt, die er sich vor einer Woche am Goldenrace in Schleitheim zugezogen hatte. «Das war ein megahartes Rennen. Bereits in der ersten Steigung verlor ich erstmals den Kontakt zur Spitze, konnte dann aber wieder aufschliessen. Am Schluss musste ich meine letzten Reserven mobilisieren.»

Ganz anders Stöckli-Teamkollege Thomas Zahnd, der zu Beginn mit bestechender Lockerheit mit den ersten des Pelotons mithielt: «Ich fühlte mich blendend, bin die ersten Berge nur so hoch gelogen. Allerdings habe ich mich in den Abfahrten zu wenig erholen können und bekam deshalb Muskelkrämpfe, die dann aber im Finale etwas abklangen.»

«Es hat sich bewährt, nicht schon in der ersten Steigung den beiden führenden Sundstedt und Giacomuzzi nachzujagen», sagte Esther Süss, die sich über ihren ersten grossen Sieg in dieser Saison freute. «Ich merkte schon am Morgen, dass ich heute einen guten Tag haben werde. Da ich wusste, dass ich gegen Louis in den Abfahrten keine Chance habe, habe ich an der letzten Steigung angegriffen und so das Rennen entschieden.»

Resultate:
Männer (120 km): 1. Leonardo Paez (Kol) 4:52:37. 2. Yader Zoli (It) 6:25. 3. Mirko Pirazzoli (It) 6:27. 4. Bart Brentjens (Ho) 7:18. 5. Thomas Dietsch (Fr) 7:53. 6. Marzio Deho (It) 9:02. 7. Roland Stauder (It) 9:05. 8. Hannes Genze (De) 11:34. 9. Humberto Caro (Kol) 12:02. 10. Dario Acquaroli (It) 13:36. 11. Thomas Stoll (Sz/Osterfingen) 14:18. 12. Thomas Zahnd (Sz/Uetendorf) 15:28. 13. Carsten Bresser (De) 18:01. 14. Ivan Rybarik (Tsch) 19:10. 15. Urs Huber (Sz, Jonen) 19:18.

Frauen (120 km): 1. Esther Süss (Sz, Küttigen) 5:47:17. 2. Daniela Louis (Sz, Nesslau) 4:02. 3. Pia Sundstedt (Fi) 6:53. 4. Elena Giacomuzzi (It) 13:03. 5. Renata Bucher (Sz, Littau) 18:42.

Der Marathon-Weltcup zählt heuer vier Rennen auf Zypern, in Kanada, Italien und Frankreich.

Die Weltcup-Daten:
7. Mai, Naoussa (Gr)
17. Juni, Mont Saint Anne (Ka)
9. Juli, Villabassa (It)
30. Juli, Val Thorens (Fr)

Fünf Rennen umfasst die grösste europäische Mountainbike-Langstreckenrennserie iXS Euro Bike Extremes. Dabei gilt es 555 Kilometer und Kraft raubende 16`450 Höhenmeter ( !) in den schönsten Bergregionen der Alpen, Dolomiten, im Schwarzwald am Bosenberg und in Norwegen zurückzulegen. Punkto Teilnehmer- und Zuschauerzahlen sind die iXS Euro Bike Extremes unerreicht. Pro Lauf nehmen jeweils 3000 bis 12`000 Startende teil, bejubelt von einem Vielfachen an Publikum. Sportlicher Höhepunkt ist in diesem Jahr das Dolomiti Superbike in Villabassa (Südtirol), das heuer auch zum Weltcup zählt und im nächsten Jahr als Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Es ist bereits abzusehen, dass die weltbesten Mountainbiker teilnehmen werden. Spitzenreiter in Sachen Teilnehmerzahlen ist der Birkebeinerrittet, der letztes Jahr Bikemarathon-Welttitelkampf war und bei herrlichem Wetter mehr 12`000 Teilnehmende (!) nach Norwegen lockte, wo das Rennen ein Teil der Geschichte des Landes spiegelt. Am meisten Höhenmeter pro gefahrene Kilometer weist schliesslich das Swiss Bike Masters in Küblis aus. Auf 120 km gilt es 5000 Höhenmeter zu überwinden.

Die Rennen der iXS Euro Bike Extremes
18. Juni, Black Forest Ultra Bike, Kirchzarten/De, 116 km, 3150 HM
9. Juli, Dolomiti Superbike, Niederdorf/It, 120 km, 3800 HM
23. Juli, Swiss-Bike-Masters, Küblis/Sz, 120 km, 5000 HM
26. August, Birkebeinerrittet, Lillehammer/No, 89 km, 2000 HM
30. September, St. Wendeler Marathon, St. Wendel/De, 110 km, 2500 HM


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