|
||
Start >
Speichensalat Speichensalat - Wochenrückblick des Monats 7.9.-7.10.2006 |
||
08.10.2006 | ||
Speichensalat - Wochenrückblick des Monats 7.9.-7.10.2006Autor: Schoene (Daniel Schönhoff) Jayjay (Jannes Wellnitz)(Der etwas andere und nicht ganz ernst gemeinte Wochenrückblick des letzten Monats von Jayjay und Schoene) Für viele und besonders für uns überraschend, gibt es wirklich arme kranke Seelen, die nichts besseres zu tun haben, als diesen Speichensalat zu lesen. In der letzten Zeit haben wir uns aufgrund persönlicher Probleme (dazu zählen unter anderem Faulheit und Kreativitätsverlust durch Alkoholzufuhr) etwas vor der Arbeit gedrückt. Doch wir haben uns vollständig davon erholt und klären die Welt jetzt auf! Bei der diesjährigen Vuelta überzeugten die Fahrer von Team Astana durch gute Mannschaftsleistungen. Durch ihre kasachische Zange Vinokourov und Kashechkin überwanden sie sogar den bis dahin scheinbar unbezwingbaren Spanier Valverde. Am Ende gewann Vinokourov den Gesamtsieg vor Valverde und Kashechkin wurde Dritter. Kurioses am Rande: Pettachi schied aus der Rundfahrt aus, weil er sich die Hand beim Schlag auf einen Mannschaftsbus nach einem verlorenen Sprint brach. Jayjay: Da bist du ja wieder altes Haus. Lange nichts gehört. Was sagst du zur Vuelta? Schoene: Zunächst zählte Vino zu meinen großen Favoriten. Aber nach den Vorstellungen der ersten Etappen, hatte ich wenig Hoffnung. Jayjay: Ich war auch schon sehr enttäuscht, aber dann kam er ja und wurde immer stärker. Den Valverde haben sie ja dann richtig aus den Schuhen gefahren. Schoene: Was hatte Valverde eigentlich vor? Wollte er die Rundfahrt gewinnen oder was war mit ihm los? Zeigt sich immer wieder angriffslustig und wenn es dann die Gelegenheit gibt, mal Zeit auf die Konkurrenz gut zu machen, sieht er nur kasachische Schenkel. Vom Spanier hätte ich wirklich mehr erwartet. Jayjay: Stimmt, die Taktik seines Teams hat mich stark an die Gurus von T-Mobile erinnert, die dafür gesorgt haben, dass Klöden die Tour nicht gewinnt. Als er noch der beste am Berg war, hat er zu spät angegriffen und am Ende war er dann der "Idiot". Aber er war ja nicht der einzige "Idiot" dieser Rundfahrt. Schoene: Der "Idiot" dieser Vuelta war ja wohl eindeutig der Petacchi. Kloppt wütend, weil er nicht in der Lage war, den Sprint für sich zu entscheiden, gegen den Teambus der Lampre Mannschaft und bricht sich dabei die Knochen. Jayjay: Sprinter haben ja alle ihre Eigenheiten, erinnere dich an Cipollini vor ein paar Jahren, der ist glatt einem Gegner an die Wäsche gegangen. Die sollten ihre Fäuste lieber für andere Dinge gebrachen. Wie der Zabel, da gewinnt er noch die letzte Etappe, mein Rollstuhlheld. Schoene: Zabel ist ein gutes Stichwort. Bei der Radsport WM in Salzburg dieses Jahr war es der Italiener Bettini, der seine Gegner in Grund und Boden fuhr. Er war das gesamte Rennen der stärkste Fahrer und gewann, trotz vieler Angriffe unterwegs, die ihm Kräfte raubten, am Ende den Sprint des Hauptfeldes. Aber auch Zabel lieferte eine starke Leistung und gewann die Silbermedaille. Mit diesem 2. Platz machte er Deutschland zum erfolgreichsten Team der WM. Jayjay: Zabel erfreut mich im Herbst dieses Jahres und seiner Karriere echt noch einmal mit top Leistungen. Auch wenn ich ein Kritiker dieser radfahrenden Mumie bin, er hat mich ganz schön zu Recht gestutzt die letzten Wochen. Schoene: Die "radfahrende Mumie" begeht nur einen entscheidenden Fehler. Zumindest, wenn er meint als Weltmeister abtreten zu müssen. Ein Paul Martens ist mit dem Sieg des Sparkassen-Münsterland-Giro am Ziel seiner Träume. Was will Ete eigentlich noch? Muss es denn der Weltmeistertitel sein? Jayjay: Jetzt will er Olympia gewinnen und dann abtreten. Ich frag mich nur, welche Olympiade? 2012 oder doch erst 2020. Die Zukunft in Deutschland sieht aber rosig aus. Der junge Ciolek hätte mit der Leistung auch bei den Profis eine Rolle gespielt. Er hat ja schon öfters bewiesen, dass er schneller ist als Zabel. Das ist wie bei Porsche, die neuen sind schneller, aber die alten will man behalten, weil sie so schön sind. Schoene: Ob Ciolek sich sehr darüber ärgert, im nächsten Jahr nicht das Weltmeistertrikot tragen zu dürfen? Eine blöde Regel, dass er es nicht tragen darf, immerhin hat er es sich verdient. Dann muss er in Stuttgart einfach noch mal gewinnen. Zabel gefährdet ihn dort sicher nicht. Jayjay: Nächstes Jahr hat keiner ne Chance gegen den kleinen "großen" Bettini. Der Kurs ist ja noch besser für ihn. Er hat dieses Jahr seine Gegner ja schon in Grund und Boden gefahren. Es kam mir fast so vor, als hätte er mit ihnen gespielt. So überlegen hab ich selten einen Fahrer bei einer WM siegen sehen. Schoene: "Überlegen" solltest du dir, ob du das Rennen gesehen hast. Die taktische Leistung mal außen vor gelassen, hatte Bettini am Ende doch nur Glück, dass die restliche Sprintelite grad durch die netten Damen am Rande abgelenkt war, so dass er zusammen mit Zabel als Solistengruppe auf die Ziellinie gehen konnte. Das hatte doch nichts mit Überlegenheit zu tun. Das war die Blödheit der Anderen. Jayjay: Blödheit oder nicht, Bettini war dieses Jahr der erste italienische Weltmeister, der sich den Titel wirklich verdient hatte. Und er ist scheinbar ein "sauberer" Sieger. Aber die Damen hab ich auch gesehen, die waren wirklich hübsch. Das Thema Doping beschäftigt auch in den letzten Wochen der aktuellen Radsportsaison die Schlagzeilen. Die Fuentes-Affäre ist noch lange nicht ausgestanden, da gibt es österreichische U23 Fahrer und deutschte Spitzenmountenbiker, die mit Doping in Verbindung gebracht werden. Zusätzlich nimmt ein positiv getester Eddy Merckx einen positiv getesten Floyd Landis in Schutz und sorgt damit weiter dafür, dass der Radsport keine positiven Schlagzeilen schreibt. Fahrer wie Basso und Botero scheinen, trotz der belastenden Materialien, freigesprochen zu werden von ihren Verbänden und Fahrer rund um Jaksche überlegen den spanischen Radsportverband zu verklagen, wegen Streuung unsachgemäßer Informationen. Schoene: Ha. Sag ich doch. Am Ende ist der Fahrer „sauber“, der im richtigen Land wohnt. Glaub mal, hätte Ullrich seine Lizenz in Kolumbien, würde er längst wieder im Rennsattel sitzen. Ist doch lächerlich. Jayjay: Hätte Ullrich eine Lizenz in Kolumbien hätte er wahrscheinlich ein Drogenproblem, wäre ja nicht das erste mal. Es würde wohl schon reichen die Lizenz in Italien zu besitzen. Frag mal AC Mailand, was in Italien alles möglich ist. Schoene: Und dabei liegt die Lösung auf der Hand. Als jemand, der in einem örtlichen Verein fährt, reicht die Zuständigkeit eines regionalen Gerichts. Warum sollen Fahrer, die international fahren, trainieren und möglicherweise auch betrügen nicht auch vor einem internationalen Gericht stehen. Mit einheitlichen Regeln und Strafen. Ist doch pervers, wenn der Botero geschützt wird, weil es in seinem Land keinen anderen Topsportler gibt, und ein Ullrich in den Dreck gezogen wird, obwohl es keine Beweise gegen ihn gibt bis jetzt, die beglaubigt sind. Anderes Beispiel. Armstrong wird immer noch des Dopings bezichtigt obwohl er schon lange nicht mehr fährt. Warum das Ganze? Das man Fahrer aufgrund der Herkunft so unterschiedlich hart ins Gericht nimmt ist in meinen Augen eine Frechheit. Jayjay: Genau diese Frechheit besitzt ja leider derzeit auch McQuaid. Er urteilt nur über Ullrich, aber nicht über die anderen Fahrer. Ich find es viel schlimmer das einfache Idioten, wie wir, uns über sportpolitische Fragen Gedanken machen müssen. Die normale Politik, die zum Beispiel in Deutschland betrieben wird, ist im Moment schon ermüdend genug. Schoene: Dafür haben sie in Deutschland aber auch einen der unfähigsten Politiker der letzten 20 Jahre an die Spitze des Radsportes gesetzt, irgendwie passt das doch. Jayjay: Kommen wir zurück zum Radsport. Der Spanier Sanchez zeigte bei dem schweren Pro-Tour Rennen Züri Metzgete seine hervorragenden Fähigkeiten. Der Spanier stürzte sich auf regennasser Fahrbahn in die Abfahrt, dem Ziel entgegen. Er erkämpfte sich als Solist einen Vorsprung von 30 Sekunden und verteidigte diesen auf dem letzten Flachstück erfolgreich vor den drei Verfolgern Rebellin, O´Grady und Boogerd. Er gewann das Rennen und bewies, dass seine gute Rundfahrtleistung bei der Vuelta keine Eintagsfliege war. Schoene: Ich weiß nicht warum, aber hier wird von meinem neuen Lieblingsfahrer berichtet. Sammy ist mein Fahrer 2006. Schau dir nur seine Erfolge an. Jayjay: Mach ich grad. Stimmt, die Saison war nicht schlecht. Gute Rundfahrten, vier Siege auf der Pro Tour, Respekt. Vielleicht verstehen die Basken jetzt auch endlich, dass sie keinen Cent mehr auf Mayo setzten sollten. Der wollte sich ja diese Woche in Deutschland beliebt machen. Schoene: Da wäre Gerolsteiner aber auch zu einer Zirkusnummer verkommen, wenn sie Mayo unter Vertrag genommen hätten. Wer dieses Gerücht gestreut hat, muss einer Ente aufgesessen sein. Ich glaub, www.live-radsport.de hat diese Nachricht verkündet. Jayjay: So, das war es aber auch an spannenden Themen der letzten Wochen. Was wird wohl in der nächsten Zeit passieren. Vielleicht gewinnt Rebellin nach 2004 endlich wieder ein großes Rennen bei der Lombardei Rundfahrt? Bis nächstes mal. Schoene: Oder Zabel wird endlich mal nicht Zweiter und gewinnt Paris-Tours? Bis nächstes Mal dann. |
||
|
||
08.10.2006 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |