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Nationalpark Bike-Marathon: Christoph Sauser erster Sieg im Regenbogentrikot
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25.08.2007

Nationalpark Bike-Marathon: Christoph Sauser erster Sieg im Regenbogentrikot

Autor: Martin Platter

Gleich bei seinem ersten Einsatz im vor zwei Wochen gewonnenen
Regenbogentrikot gewinnt Marathon-Weltmeister Christoph Sauser in neuer
Rekordzeit den Nationalpark Bike-Marathon in Scuol. Nach einem frühen
Angriff und langer Vorausfahrt wird Urs Huber Zweiter. Der Joner festigt
damit seine iXS classic-Leaderposition vor Lukas Buchli, der auch in der
Zwischenwertung der Marathon-Rennserie auf Platz drei vorrückte. Bei den
Frauen gewann wie erwartet Esther Süss und übernahm damit auch die Führung
in der iXS classic.


Bereits nach drei von 138 Kilometern lancierte Lukas Buchli mit seinem
Angriff in der ersten Steigung nach S-charl das Rennen. Dem Bündner folgten
auf den Fuss iXS-classic-Leader Urs Huber, Roman Peter und Thomas Stoll.
Doch bald wurden die Ausreisser von der Spitzengruppe mit den Favoriten
Christoph Sauser und Fredrik Kessiakoff wieder gestellt. Lediglich Huber zog
die Pace durch und suchte weiterhin alleine das Weite. Sein Vorsprung wuchs
zwischenzeitlich bis auf knapp vier Minuten an, ehe sich in seinem Rücken
erneut Roman Peter und später auch Silvio Bundi einzeln auf die Verfolgung
des Ausreissers machten.

Unter dem Tempodiktat von Sauser wurden die Flüchtlinge nach 60 km in der
Steigung zum Alpisella aber wieder gestellt ­ bis auf Huber, der eine
erstaunliche Standfestigkeit bewies. Erst am Chaschauna-Pass, mit 2694 Meter
das Dach der Tour, war es um den 22-jährigen geschehen. Auf dem letzten
Streckendrittel zog Sauser unwiderstehlich davon und totalisierte bis ins
Ziel einen Vorsprung von über sieben Minuten. Der Berner Oberländer
pulversierte bei seiner Siegfahrt den Streckenrekord von Thomas Stoll aus
dem Vorjahr gleich um 13 Minuten auf 5:43:53 Stunden.

In der Abfahrt kollidiert

Huber kollidierte in der Abfahrt vom Chaschauna-Pass mit einem Biker, der
die Kurzstrecke fuhr und trotz Warnung seine Fahrlinie kreuzte.
Glücklicherweise ging beim Sturz nur der Helm in die Brüche. Nach Siegen
über die 104-km-Distanz in den beiden Vorjahren ­ jeweils mit neuem
Streckenrekord ­ erreichte Huber das Ziel als Zweiter der Langdistanz und
zementierte damit seine Stellung als iXS swiss bike classic-Leader. Dritter
wurde Lukas Buchli vor Roman Peter und Marathon-Schweizermeister Silvio
Bundi.

Bei den Frauen entwickelte sich in der ersten Rennstunde ein Duell zwischen
Favoritin Esteher Süss und Antonia Wipfli. Danach suchte Süss wie erwartet
alleine das Weite und siegte souverän. Wipfli wurde Zweite, Daniela Louis
nach langer Verletzungspause Dritte.

«Die Steigung zum Chaschauna-Pass war am Limit. Ich glaube, ich habe noch
nie so viele Fahrer überholt. Das letzte, gut rollende Streckendrittel
entschädigte für die Strapazen. Das hat richtig Spass gemacht», freute sich
Sauser über seinen Exploit. Im Bewusstsein über die Länge des Rennens, habe
er sich nicht nervös machen lassen, als er vom grossen Vorspung Hubers
vernahm. Sauser wird nun kommende Woche noch den Swisspower Cup-Finale in
Muttenz bestreiten, ehe er guten Mutes an die WM in schottische Fort William
reist, wo er sich ebenfalls Titelchancen über die olympische Cross
Country-Distanz ausrechnet.

«Ich fühlte mich vom Start weg sehr gut. Deshalb habe ich die frühe Flucht
gewagt», sagte Huber. Auch wenn er gewisse Bedenken hegte, dass die Kraft
vielleicht nicht bis zum Schluss reichte. «Dass es gegen Sauser im Finale
schwierig werden würde, habe ich angenommen», erklärte Huber.

Sauser mit Blitzangriff bezwingen

«Ich wusste, dass einem Cross Country-Spezialisten wie Sauser nur mit einem
Blitzstarz beizukommen ist. Deshalb habe ich den frühen Angriff gewagt»,
sagte Buchli, der sich sehr zufrieden über seine Leistung zeigte. Er habe
etwas riskiert und grösste Hochachtung vor der Leistung Hubers, der es
geschafft habe, das hohe Tempo bis zum Schluss durchzuziehen.

Weniger gut lief es Vorjahressieger Thomas Stoll, der das Rennen
gesundheitlich indisponiert aufgeben musste. Thomas Zahnd, im Vorjahr noch
Dritter, beklagte sich über Rückenprobleme und beendete das Rennen im 15.
Rang.

«Das war ein bisschen viel. Ich habe gelitten», sagte Esther Süss. Es sei
nicht einfach gewesen, als Favoritin anzutreten und sich dann fast die ganze
Strecke alleine zum Sieg zu pushen. Vorjahressiegerin Dolores Rupp, mit der
sich Süss an den Langstreckenrennen jeweils harte Duelle liefert, ist seit
ihrem Schlüsselbeinbruch, den sie sich an der Marathon-WM zugezogen hatte,
out für den Rest der Saison. Unter Abwesenheit verliert Rupp nun auch das
iXS classic-Leadertrikot an Süss.

Mit 2033 Angemeldeten konnte der Nationalpark Bike-Marathon ein neuer
Teilnehmerrekord verzeichnen.

Resultate:
Männer (138 km): 1. Christoph Sauser (Sigriswil) 5:43:53. 2. Urs Huber
(Jonen) 7:15 zurück. 3. Lukas Buchli (Safien Platz) 11:08. 4. Roman Peter
(Steg im Tösstal) 12:30. 5. Silvio Bundi (Chur) 13:55. 6. Till Marx
(Kaltacker) 14:31. 7. Frederik Kessikoff (Stabio) 17:57. 8. Sandro Spaeth
(Uetendorf) 20:01. 9. Gregory Rast (Cham) 20:02. 10. Robert Odink
(Zeiningen) 22:58.

Stand iXS swiss bike classic nach 6 von 7 Rennen: 1. Urs Huber (Jonen)
395,78. 2. Frédéric Frech (F-Chatenois) 389,18. 3. Lukas Buchli (Safien
Platz) 385,66.

Frauen (138 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 6:55:13. 2. Antonia Wipfli
(Seedorf UR) 6:27. 3. Daniela Wipfli (Nesslau) 15:40.

Stand iXS swiss bike classic (6/7): 1. Esther Süss (Küttigen) 398,72. 2.
Dolores Rupp (Valens) 398,16. 3. Antonia Wipfli 384,57.

Männer (104 km): 1. Michael Hutter (Balgach) 4:34:58. 2. Rudolf Biedermann
(Plaffeien) 8:12. 3. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 9:19. 4. Marcel Reiser
(D-Messstetten) 11:51. 5. Konny Looser (Hinwil) 12:19.

Frauen (104 km): 1. Erika Dicht (Klosters) 5:32:54. 2. Susanne Litscher
(Thal) 7:44. 3. Jörg Margrit (Gurtnellen) 15:57.


Nationalpark Bike Marathon Scuol
Nationalpark Bike Marathon Scuol

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