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Großes M... und nix dahinter

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ksp

03.04.2007 23:09

Schon wieder ein Versprechen von Ullrich, dass nicht eingelöst wurden ist.

Sein Karriereende reiht sich nahtlos in die Reihe von nicht getaner Taten ein.

Im Nachhinein fällt einem auf, dass der liebe Herr Ullrich uns so ziemlich oft angelogen hat.

War es früher bei seinen Tourvorbereitungen oder jetzt am Ende eben bei den Dopingvorwürfen.

Man muss einfach den Kopf schütteln und entsetzt feststellen, dass der Mann sein ganzes Talent versaut hat, aber trotzdem Millionen verdient hat



Dieser Kommentar bezieht sich auf folgende Newsmeldung:
Neue Hoffnung für alle Fans-Ulle will 2007 weitermachen
Jayjay

03.04.2007 23:50

Oder man kann rückblickend (wenn auch nicht unbedingt grad heute oder morgen) sagen. Das er uns die beste Tour aller Zeiten beschert hat und dazu noch jede Menge weiterer spannende Touren, ohne die es unter anderem diese Internetseite wahrscheinlich nicht geben würde. FÜr mich war er immer der, der mich dazu gebracht hat mich auch über kleinere Rennen zu informieren usw.! Gleichzeitig werde ich mich nachträglich ärgern, dass er scheinbar so dumm war und dopen musste, da wäre er doch lieber sauber auf dem 5. Platz gelandet und ich hätte wieder ne Riesentour und nen spannenden Sommer mit ihm zu haben.
Ich find es schade, dass Ullrich jetzt auf einmal nur noch schlecht ist. Das Dopen und das Ende ist verdammt übel, dennoch hab ich ihm Radsportmäßig alles zu verdanken oder kennt ihr jemanden, der wegen Klöden zum Radsportfan geworden ist vor 10-2 Jahren? ich nicht!
Nils

03.04.2007 23:53

Ich muss sagen, dass ich das Thema einfach nur noch satt hab. Hab Ullrich auch viel zu danken, trotzdem kann man ihm das nicht durchgehen lassen. Ich möchte von dem Thema nix mehr hören, sondern endlich wieder dopingfreien Radsport sehen.
Jayjay

03.04.2007 23:55

Tja Nils, ich befürchte fast, dann müsstest du zum schülerrennen in deiner Heimat gehen... auch wenn ich es auch nicht wahrhaben will
Nils

04.04.2007 00:28

ich glaub auch
schoene

04.04.2007 00:33

Ja es war schon überraschend. Ulli vielleicht doch en Betrüger? Wer hätte das gedacht.

Am Ende sinds die Spanier, die alles geschoben haben, den Sündenbock Ullrich gefunden haben. Der Radsport ist auf dem Weg der Besserung. Grad jetzt wo die wirklichen Bösewichte gefunden sind, es geht vorwärts. Muhahaha
ksp

04.04.2007 09:45

Na Ullrich und Jaksche können doch jetzt einfach mal ordentlich auspacken, was hindert sie denn daran?
Lutz

04.04.2007 12:20

Ja ksp da hast du völlig recht! aber die trauen sich eh wieder nicht, weil sie vielleicht die mafia fürchten oder so. leute sein wir auch mal ehrlich: spätesten seit dem festina skandal dürfte jedem klar sein, dass systematisches doping im radsport an der tagesordnung steht. ich denke der teammanager von fdj (oder wars ein anders französisches kleines team) der beklagt hat es gebe eine zweiklassengesellschaft in der pro tour. die einen haben genug geld sich das richtige doping zu kaufen und die fahrer zu verpflichten, die ihre ziele am ehesten erfüllen können (rf: armstrong, basso, ulle, contador, klöden, valverde etc. klassiker: bettini früher bartoli und consorten). die anderen haben halt vielleicht genauso gute fahrer aber halt das falsche futter...

ich jedenfalls werde mir das buch von Philippe Gaumont kaufen und alles glauben was er schreibt. schade um den schönen sport
Lutz

04.04.2007 12:39

http://www.cycling4fans.de/index.php?id=945

Philippe Gaumont, der im Zuge der Cofidis-Affaire 2004 von der Polizei vernommen wurde und unter Anklage steht, erzählte Le Monde einiges über die gängigen Dopingpraktiken im Peloton und wie es möglich ist die Kontrollen zu umgehen.



Doch bereits 1999 äußert sich Gaumont in unangepasster Weise. Zu dieser Zeit gerät er in die Ermittlungen um Franck Vandenbrouke und wird beschuldigt, diesen mit Mitteln versorgt zu haben. In einem aufschlussreichen Interview unterstellt er flächendeckendes Doping im Peloton, gibt aber nicht direkt zu, selbt zu dopen. Er lobt seinen Pfleger B. Sainz (Dr. Mabuse), weiß aber von keinen verbotenen Mitteln und Methoden, die dieser im verabreicht hätte, auch wenn ein kleiner Verdacht keimt, eigentlich will er es auch garnicht wissen. Grundsätzlich gilt, natürlich auch für ihn, Dopen ist kein Betrug, wenn es alle machen, unverzeihlich und schlimm ist lediglich das Sich-erwischen-lassen. Er werde aber nicht mehr dopen, da sein neues Team Cofidis dies verlange und lieber schlechte Ergebnisse akzeptiere als Betrug: >>> Interview 1999



Das folgende le Monde-Interview und der begleitende Artikel erschienen am 15.3.2004 unter den Titeln Selon Philippe Gaumont, les coureurs se jouent des contrôles und \\\\\\\"Dans le camping-car, on tire le rideau et le médecin nous fait la piqûre\\\\\\\".






1. Das Spiel mit den Kontrollen


Sie wurden während ihrer 10jährigen Karriere nur einmal positiv getestet, 1996 mit Nandrolon, obwohl sie zugeben, dass sie seit 1994 dopen. Heißt dies, dass die Dopingkontrollen sinnlos sind?



Zunächst sei gesagt, das es Produkte gibt, die nicht entdeckt werden können wie die Wachstumshormone, die von den Fahrern genommen werden gerade wie es ihnen passt. Beim Testosteron muss man nur den Inhalt eine Kapsel Pantestone unter die Zunge geben. Dagegen kann man seit es den EPO-Test gibt dieses nicht mehr während der Rennen nehmen. Während der drei Wochen der Tour läßt aber dessen Wirkung nach, daher weicht man auf Bluttransfusionen aus, da diese nicht nachweisbar sind.



Der Hämatokritwert eines Fahrers, der nach einer EPO-Kur zur Tour kommt, kann nach 10 Tagen von 50 auf 44-45 absinken. Mit einer Bluttransusion pro Woche kann der Wert bei 50 gehalten werden, während die anderen Fahrer die Tour mit 40 beenden. Aber die Transfusionen bleiben den Stars vorbehalten, denn sie müssen sich einen Arzt leisten können, der die Transfusionen ermöglicht.



Man spricht auch von maskierenden Substanzen ...



Es gibt keine maskierenden Substanzen, nur ‚maskierende Verordnungen’. Beim Cortison oder den Korticosteroiden braucht man zur Umgehung der Kontrollen nur eine gute therapeutische Begründung.



So macht man das: Der Mannschaftsarzt schickt dich zu einem Allergologen, das ist Vorschrift. Der stellt fest, dass du eine Hausstaubmilbenallergie hast und verschreibt ein Spray. Man soll immer Nasacort zu verlangen. Warum? Weil man mit diesem Sray Cortison maskieren kann. Bei der Kontrolle gibt man an, dass man unter einer Hausstauballergie leidet und Nasacort verschrieben bekam und dieses am Morgen angewandt hat. Und so nebenbei konnte man sich ganz entspannt ein Kenacort-Injektion (verboten) machen, denn bei der Kontrolle sind Spray und Injektion nicht zu unterscheiden.



Dann schickt dich der Arzt zu einem Hautarzt. Du kratzt dir ein wenig die Hoden mit Salz wund, um ihm eine Rötung zeigen zu können und er verschreibt dir für 6 Monate Diprolsole-Salbe. So kannst du dir unbesorgt Diprostène (verboten) spritzen, du wirst nicht positiv sein.



Und was ist mit den Trainingskontrollen?



Die sind nicht unerwartet! Sie finden während der Trainingslager oder den Rennen statt: Es ist leicht sich so zu präparieren, dass man nicht positiv wird. Alle Fahrer, die sich dopen, wissen wann sie die Mittel rechtzeitig vor Beginn der Rennen oder der Trainingslager absetzen müssen.



Man weiß doch z.B., dass intravenös zugeführtes EPO nur drei Tage lang im Urin nachweisbar ist. Also genügt es mit der EPO-Kur drei Tage vor Beginn des Rennens oder des Tarinigslagers aufzuhören, während der Effekt der Sauerstoffanreicherung länger als zehn Tage anhält.



Ein Fahrer, der zwischen zwei Rennen sieben Tage Pause hat, kann sich somit direkt nach dem ersten Rennen mit EPO neu aufladen und es drei Tage vor dem nächsten wieder absetzen. Diejenigen, die die Tour zum Ziel haben, nehmen im allgemeinen zwei Wochen davor an keinem Rennen mehr Teil, verschwinden um sich mit EPO neu aufzuladen und erscheinen zum Start mit einem Hämatokritwert so um die 50 %.



Aber auch wenn die Fahrer die Antidoping-Kontrollen umgehen können, die Langzeituntersuchungen müssten Doping doch aufdecken ...



Das ist schon der Fall, denn nach den vom Arzt des französischen Radsportverbandes veröffentlichten Ergebnissen der Untersuchungen von 2003 (1), basierend auf einem Paramter, den Retikulocyten – junge rote Blutkörperchen, die sich 8 bis 9 Tage nach EPO-Gaben gebildet haben – weisen 30 % der Fahrer anormal erhöhte Werte auf.



Ich habe niemals am Abend vor einer Langzeitkontrolle EPO genommen. Ich wählte dafür immer einen Zeitraum, in dem ich meinem Körper etwas Ruhe gönnte. Und was z. B. den Cortisonwert anbelangt, genügt es etwas Hydrocortison vor der Kontrolle mit drei Litern Wasser zu trinken und die Sache ist geregelt. Beim Eisen ist es schwieriger, da bedarf es eines Aderlasses. Darum ergab die Bilanz von 2003 auch, dass trotz allem 30 % des (französischen ) Pelotons anormal erhöhte Werte aufwiesen (vor den französischen Meisterschaften).



Ihre Langzeituntersuchung 2003 ergab am Ende des Jahres erhöhte Eisen- und Reticulozyten-Werte. Der Verbandsmediziner befürchtet schwere Leberschäden in diesen Fällen. Hat man ihnen eine Sperre/Pause auferlegt und sie über die Gesundheitsrisiken aufgeklärt?



Nein, man hat mich nicht gesperrt und niemand hat sich vergewissert, ob ich einen Leberspezialisten aufgesucht habe. Man hat mich niemals über die Gesundheitsgefahren aufgeklärt, die mit Produkten in Verbindung stehen, deren Einnahme man bei den Langzeituntersuchungen entdeckte. Man hat mich nur gesagt, welche Risiken ich eingehe im Falle einer positiven Antidoping-Kontrolle.



Zu Beginn meiner Karriere gab mir ein Mediziner eine Spritze mit einem mir unbekannten Produkt. Als ich ihn frug, ob das meine Gesundheit gefährden könne, denn ich wolle später noch Kinder haben, lachte er mich aus und wollte wissen ob ich ihn für einen Scherzkeks halte, schließlich sei er Mediziner bei der Doping-Kontrolle gewesen und wisse, was er macht ...damit ich nicht positiv werde.






2. Vorhang zu und an die Arbeit


Zu Begin seiner Profikarriere 1994 war Philippe Gaumont ‚hyper-naiv’: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass mich in dem Wohnwagen eines Radteams Spritzen erwarteten,“ sagt er. Er erwartete auch nicht, dass ihm der ‚Teamarzt’ vor den Zeitfahren Fonzylane intravenös spritzte, um die Venen und Arterien zwecks besserer Blutzirkulation zu weiten. Er bekam Koffein-Injektionen zur Anregung. Eine kleine Kapsel Théostat zur freieren Atmung. Nootrpyl zur Konzentration und dann noch ein wenig Schmerzmittel um den Schmerz zu unterdrücken.



„Mit all diesen Mitteln intus geht das Rennpferd ab wie eine Rakete“ versichert der ehemalige Zeitfahr-Spezialist, Bronzemedaillengewinner mit der Mannschaft über 100km Einzelzeitfahren bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona. „In der Box schlägt man das Pferd etwas um es anzuheizen. Bei uns im Campingwagen zieht man den Vorhang vor und der Teamarzt gibt uns vor dem Zeitfahren eine Spritze.“



« Gomme » (Gummi, Radiergummi) wie man ihn im Peloton nennt, begann als Profi in einem Team (Castorama), in dem „wer sich nicht dopte, nach einem Jahr flog.“ Sechs Monate hielt er durch und nahm nichts: „Im Juni 1994 injizierte mir der Teamarzt Kenacort. (1) Einmal diese verbotene Barriere überwunden, brach jeder Widerstand zusammen.“ Im Winter griff er mit dem ‚pot belge’ zu Amphetaminen. In der kommenden Saison beginnt er mit Testosteron. 1996 EPO, 1997 Wachstumshormone. Seitdem hat er kein neues Produkt mehr versucht, versichert er.



Die Tour 2003 beendet er als 130. , bei der er, wie er versichert, nur etwas Cortison genommen hat. „Ich hechelte hinter den Motorrädern her.“ Auf Anraten eines Teamkollegen entschließt er sich zum ersten Mal einen der italienischen Ärzte aufzusuchen, die die Crème de la Crème des Pelotons betreuen. „Ich durfte keinerlei Fragen stellen, er verhieß mir nur: Ich werde dich zu einem der weltbesten 100 Fahrern machen.\\\\\\\"



„Keine Wahl“



Preis für die erste Konsultation: 3 000 Euro. Die Kosten für das Programm und die Prdukte für die Saison : 10 000 Euro. „Er ließ mir eine erste Behandlung zukommen und ich sollte im Januar wiederkommen, da wollte er mir die Taschen mit den zur Anwendung bereiten Bluttransfusionen geben, einer speziellen Flüssigkeit und er erklärte mir, wie ich vorzugehen habe.“ Da er am 20. Januar von der Polizei vernommen wurde, hatte der Cofidis-Fahrer keine Möglichkeit mehr das transalpine Programm auszuprobieren.



\\\\\\\"Alles was mir nehmen dient dazu unseren Beruf korrekt auszuüben“, erklärt er. „Das Doping ist genaugenommen nicht organisiert, aber die indirekten Aufforderungen lassen die keine andere Wahl.“ Ein Fahrer muss ‚laufen’ von März bis Juni „Wir haben vier Monate um uns zu beweisen, denn die Teams machen praktisch nach dem Ende der Tour de France dicht.“ Die Leistungsfähigkeit währen der vier Monate beruht nicht auf Wundern. : „Man muss sich präparieren!“ „Wenn nicht, ist man draußen“.



Cofidis, sein Arbeitgeber hat ihn entlassen nachdem er öffentlich Doping zugegeben hatte. „Ich stehe zu den Fehlern, die ich begangen habe, aber das ist ein ganzes System, das uns in das Doping treibt und das verurteilt werden muss,“ verteidigt sich Philippe Gaumont, der auf seinen Prozess wartet.






(1) der Teamarzt von Castorama war Dr. Armand Mégret, heute Arzt des französischen Radsportverbandes. Er wies zwar die Anschuldigungen Gaumont\\\\\\\'s zurück, sagte aber auch, er habe seine Funktion als Teamarzt aufgegeben, als EPO aufkam und die Situation von ihm nicht mehr zu kontrollieren gewesen sei. Zudem sei die Anwendung von Cortikosteroiden in der Sportmedizin gang und gäbe.



Dr. Mégret ist heute zuständig für die medizinischen Langzeituntersuchungen und unterrichtete im September 2003 die zuständigen Stellen über die besorgniserregenden Ergebnisse, wonach wahrscheinlich mehr als 30% der betreuten Fahrer unerlaubte Mittel angewandt hatten und Gesundheitsschäden nicht auszuschließen wären. Das wurde nicht weiter beachtet aber im Frühjahr 2004 erregte diese Meldung nach den Cofidis-Enthüllungen die Öffentlichkeit und trug mit dazu bei, dass der französische Sportminister härtere Anti-Doping-Massnahmen durchsetzte.





Beitrag von maki
Jayjay

04.04.2007 13:24

Jetzt hast du hier fast das ganze Buch abgedruck Lutz
@ksp: Was hindert sie? Der gesamte Radsport... all ihre Freunde, die sie dort haben. Glaubst du Ullrich stellt sich jetzt hin und sagt. Ja klar, Kessler, Klödi und ich waren vor der Tour randvoll? EIn Mancano macht sowas und der hat keine Freunde im Radsport. Außerdem noch angeblich Morddrohungen bekommen und das glaub ich mittlerweile sogar.
ksp

04.04.2007 14:10

Ullrich und Jaksch ekönnten in den Medien bessere udn mächtigere Freunde finden, um das mal in deiner Kindergartensprache auszudrücken.
reba

04.04.2007 18:12

Ich bin ja nicht gerade ein großer Fan von Karsten Migels, aber der Kommentar ist einfach gut:
www.eurosport.de/radsport/sport_sto1139356.shtml
Jayjay

04.04.2007 23:39

@ksp: Was ist denn das für ein Kommentar. Mir geht es um FREUNDE... nicht um irgendwelche Medien, die sich dann als Freunde ausgeben. Ich würd meine besten Freunde auch nicht verraten, ich weis ja nicht, was Freundschaft dir wert ist. Scheinbar würdest du Freunde "verkaufen".
Aber schön, dass du mal wieder zurück zu deiner Beleidigungschiene gefunden hast, wir haben sie ja schon fast vermisst.

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