Dietz bei Beckmann: systematisches Doping bei Tmob
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s*iman 22.05.2007 08:05 |
Nunmher wird die Luft für die letzten, die immer noch an den "wahren" RadSPORT glauben doch zunehmend dünner: Bert Dietz, beim damaligen noch unter Telekom auftretenden Team unter Vertrag, hat zugegeben unter Heinrich und Schmid systematisches Teamdoping miterlebt zu haben. Damit stützt er die Aussagen vom ehemaligen Teambetreuer Jef d´Hont. Was wir alle schon lange zu wissen glaubten, Mister 60%, Bjarne Riis, bei dessen Angriffen ich fast auf der Couch gestanden habe , war in der Tat RANDVOLL mit EPO. Und jetzt liegt die Vermutung doch wirklich nicht mehr fern, dass Jan Ullrich, das Jahrhunderttalent, es ebenso war. OK, bis hierher nichts wirklich neues, aber eines bleibt doch festzustellen: Der Putz bröckelt zunehmend an allen Fassaden. Immer mehr Einzelstimmen kommen zu einem Gesamttenor zusammen. Bleibt zu hoffen, dass die Justiz und die nationalen und internationalen Verbände die Konsequenzen irgendwann nicht werden weiter schieben können, sondern SELBST offensiv eingreifen werden. |
Tommy 22.05.2007 09:58 |
Man kann den Auftritt von Bert Dietz bei Beckmann nur positiv bewerten und hoffen, dass noch viele (ehemalige) Rennfahrer nachziehen. Die meiner Meinung wichtigste Erkenntnis ist: Die Fahrer handeln (fast ausschließlich) auf Druck der Sponsoren. Keine guten Ergebnisse -> kein neuer Vertrag. Ich hoffe sehr, dass jetzt endlich nicht immer nur einzelne Fahrer als erfolgsgeile kriminelle Subjekte dargestellt werden, sondern das die überfällige Kritik an den Sponsoren zum Thema wird! |
HUARA 22.05.2007 10:36 |
Tommy meint: Die meiner Meinung wichtigste Erkenntnis ist: Die Fahrer handeln (fast ausschließlich) auf Druck der Sponsoren. Keine guten Ergebnisse -> kein neuer Vertrag. Du meinst also die Fahrer wären sowohl Täter wie auch Opfer? Nun ja....... ein Armstrong oder ein Ullrich oder ein Basso in einer Opferrolle? Ich meine, die haben ja ihre Millionen gemacht. Was mit den Domestiken? Für ein paar lausige Mark hat sich der Dietz gedopt damit er den Herren Riis und Ullrich zum Sieg verhelfen "durfte"? Es gibt etwas das mich grauenhaft irritiert bei dieser ganzen Doping Geschichte. Und das sind Rolle und Rahmenbedingungen für die Wasserträger. Das sind doch die wirklich Beschissenen! Nicht das Nationalheiligtum Ullrich! gruass huara |
Burgi 22.05.2007 11:43 |
Stimmt! Wenn ein Wasserträger nicht dopt, nimmt sich das Team einen anderen, der dann den Doping-Tick besser ist! Denn Wasserträger gibt es wie Sand am Meer! Was nicht heißt dass ich das für Gut heiße! Ich kann mir nur das Dilemma eines Wasserträgers ala Bert Dietz vorstellen! Burgi |
Tommy 22.05.2007 11:50 |
...nee nee, Armstrong, Ullrich, Basso als Opfer hinzustellen wäre sicherlich der falsche Ansatz. Sie sind die prominenten Personen des Systems und haben dadurch sehr gut verdient. Aber Sie sind jetzt auch die Ersten, die angeklagt werden, während bspw. die Sponsoren ihr Handeln und ihre Verantwortung kaum hinterfragen. Die Fahrer die mit EPO 'ausgerüstet' wurden, wären auch bei einem komplett sauberen Feld die Siegfahrer gewesen. Es ist doch so: Wenn einer anfängt zu dopen und es keiner merkt (so wie es anscheinend Mitte der 90er mit den Erfolgen der Italiener und Spanier war), dann müssen die anderen Fahrer nachziehen, um noch irgendwie mitzuhalten. In der Ära Armstrong wird es nicht anders gewesen sein. Lance wurde optimal 'versorgt' und hatte auch deshalb einen Vorsprung den anderen Fahrern gegenüber. Und was machen diese, auch um ihre Sponsoren zu befriedigen? Überlegen wie sie mit allen Mitteln mithalten können. Übrigens hat sich Bert Dietz nicht für ein paar lausige Mark gedopt, um Riis und Ullrich zu unterstützen, sondern um z.B. bei Weltcup-Rennen selber gute Ergebnisse zu erzielen. Grüße! |
HUARA 22.05.2007 12:34 |
Nun ja, auch einem Dietz musste doch ab und zu Ausgang gewährt werden. Zu den Sponsoren: Nun, Telekom gab sich bedeckt. T-Mobile scheint die Sachen ernst zu nehmen. Zu weit haben sie sich doch aus dem Fenster gelehnt. Gut möglich, dass die Affäre zum Rückzug T-Mobiles führen kann. Genau so wie es der Chef vom Mapei gemacht hat. Und wie es der neue Chef vom DC angekündigt hat. Für die, also DC, sind anscheinend Assoziationen mit Armstrong, Doping und Velosport nicht mehr genehm, sprich rufschädigend. Das wirklich Delikate bei der ganzen Sache ist doch auch, dass gerade T-Mobile, die sich doch wirklich fuer eine harte Linie aussprachen, von der Geschichte eingeholt wird. Und dies gleich im Doppelpack: Bjarne Riis versucht doch auch in seiner CSC das harte DopRegime durchzuziehen..... Astana für kasachstanisches Standortmarketing oder Unibet für grenzueberschreitendes internettbasiertes Wetten. Und was produziert eigentlich Tinkoff? Und, hat nicht bald ganz Belgien und Frankreich Böden von Quick-Step in der guten Stube? Wahrlich, nicht gerade die besten Zukunftsaussichten. Wie sieht es eigentlich um den Nachwuchs aus in Europa? Gleich schlecht wie in der Schweiz? Zu den Sponsoren: Ich meine immer noch dass der fast Namensbruder von Bjarne, also Andy Rihs einer der grössten Zyniker im Velosport war. Jetzt brüstet er sich sogar damit, dass ihn die Landis Affäre eigentlich noch bekannter gemacht hat in den USA.... Ueberhaupt, eine ziemlich interessante Strategie - die Phonaks sind nicht gerade auf den Kopf gefallen. Durch Velofahren macht man sich bekannt bei den Massen. Und jetzt, einmal bekannt - durch welche Mittel auch immer, kann man sich bewusst wählerisch zeigen: Man beackert das Luxussegment: Man investiert in Musik und Americas Cup. Image Transfer ist wohl der Begriff - nur jetzt mit umgekehrten Vorzeichen. gruass huara |
Tommy 22.05.2007 12:54 |
Gut auf den Punkt gebracht - danke Huara, ich kann das nur unterstreichen! Und jetzt freuen wir uns alle auf die kommenden (und schier unmenschlichen) Etappen des Giro d'Italia ;-) Grüße! |
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