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Jörg Jaksche Geständnis

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Elmar

Gast
29.06.2007 14:04

Wenn man den Medien glauben kann, dann kommt bald wieder eine Menge auf uns zu. Jörg Jaksche soll also seine Beichte zu Geld gemacht haben und will gleich auch noch einige andere aktuelle Fahrer in die Pfanne hauen.

Wirkt fast wie im Kindergarten, erst wird gelogen bis es nicht mehr anders geht und dann, wenn man sieht das die Tour definitiv vorbei ist, heisst es "wenn ich nicht fahre kann, sollst du und du und du auch nicht fahren"

Schlimm an der Sache ist aber vor allem dass Jaksche scheinbar lange suchte bis er jemand fand der ihm viel Kohle für die Beichte gibt. Wirklich beschämend, wenn dann alles wirklich so war wie man derzeit vernimmt.
Jayjay

29.06.2007 14:20

Was sie machen, für euch machen sie das falsche.

Also, wenn der Jaksche wirklich auspackt, auch über andere finde ich das extrem positiv, weil es genau das ist, was ich seit Monaten hören will. Ich will nicht hören, ich hab zu hause alleine gedopt und keiner wusste davon, weil das ist gelogen. Ich will nicht hören, ich hab mich darauf vorbereitet bei der Tour zu dopen, hab es aber bisher noch nie gemacht, weil das ist gelogen . Erst recht will ich nicht hören, ich hab nichts damit zu tun, weil das ist gelogen.
Sollte Jaksche wirklich auspacken, ist das der erste wirklich mutige im Radsport (nach Manzano). Auf so Aussagen wie vom Riis, Aldag oder auch Zabel kann ich verzichten, das hat mir der D´Hond alles schon vorher erzählt.

Das Jaksche Geld dafür bekommt ist nur richtig, weil das sein letztes Geld ist, was er in seinem Leben verdienen wird als "Radsportler" und wenn man so einigen Aussagen glauben darf, dann gefärdet er mit dieser Aussage seine Gesundheit.
Regazzoni

Gast
29.06.2007 15:58

Der Jacksche ist echt zu bemittleiden und das nicht als Opfer, sondern weil er wirklich dumm handelt.

Die Ehre ist wichtiger als das Geld. Wenn einer uns Radfans noch bis in die letzten Tage brandschwarz anlügt, während er im Hintergrund nur darauf wartet um Sponsoren für sein Geständnis zu finden, dann ist das unterste Schublade. Jörg Jacksche stand bei mir mal als Persönlichkeit hoch im Kurs, aber wenn das wirklich alles stimmt, dann sinkt meine Meinung bei ihm auf 0.

Klar unterstütze ich es wenn er auspackt und andere verpfeift, aber das hätte er auch schon lange tun können. Es wirkt schon eher wie von Elmar beschrieben, wie wenn er jetzt, wo er keine andere Wahl mehr hat, als Trotzkopf reagiert und andere mit hineinziehen will um seine eigen Haut etwas besser verkaufen zu können.

Aber egal ob er Kohle kriegt und wie tief er sinkt, Hauptsache es gibt wieder einige Fakten die helfen noch mehr aufzuräumen. Von daher begrüsse ich ja den Schritt.

Ein bisschen hatte ich allerdings schon gezweifelt an ihm als er sich erst geschickt aus allem rausgehalten hat und so tat wie wenn er zurücktreten will, dann als Basso und Co plötzlich wieder einn Job hatten, wollte auch Jaksche wieder dabei sein. Schade um ihn, er war mal ein Sympathieträger. Jörg: schau aber bitte das wirklich was rausschaut bei deinem "auspacken", damit sich das alles auch gelohnt hat.
Elmar

Gast
29.06.2007 16:29

@JayJay, ich wundere mich über Jacksche, den ich früher anders eingeschätzt hätte. Sein Verhalten wirkt doch recht krass, ähnlich wie es Regazzoni auch sieht. Ob er mit gutem Recht noch Geld da draus macht ist zwar auch sehr fraglich, aber dass er richtig auspacken will begrüsse ich auf jeden Fall. Nur hoffe ich dass er das auch wirklich richtig macht und es nicht nur ein feiger Rundumschlag von einem verletzten Ego ist.
Links2003

29.06.2007 16:40

Ein Geständnis ist natürlich zu begrüßen, die Umstände aber eher verwerflich - zumal man sein Geständnis dann nicht noch so toll verkaufen können sollte.

Aber was viel wichtiger an der Sache ist: Noch haben wir nichts vernommen, also sollte nicht schon gejubelt werden. Ich erinnere nur an die vielen Jubler bei Basso, und am Ende kam nix bei rum. Erstmal abwarten. Ich muss auch gar nicht alles wissen was er zu sagen hat, reicht mir wenn die ausführenden Organe die Infos bekommen die ihnen weiterhelfen (Aldag hat ja auch deutlich mehr gesagt, als uns bekannt ist...)
s*iman

29.06.2007 17:18

soso - habs gerade gelesen.

ullrich: :radsportfan: :jacksche:

wieso hab´ich das gefühl verarscht zu werden??
sebastian

29.06.2007 17:20

Wenn denn wirklich was dabei rauskommen sollte, dann hatte es ja wenigstens einen Sinn, aber ich finde Jaksches Verhalten schlichtweg scheußlich. Damit meine ich, dass er dafür abkassiert. Wenn er reden will, dann soll er es tun, aber ohne die Millionen.
HUARA

30.06.2007 12:26


Wow.... jetzt heisst es wohl SPIEGEL kaufen?

Der scheint wirklich auspacken zu wollen. Gut so. Und so gesehen ist mir auch gleich wenn er abschliessend noch ein paar Euros verdient.

http://www.nzz.ch/2007/06/30/sp/newzzF3JWMIYO-12.html

gruass
huara
wizo

30.06.2007 14:53

Jaksche hat gesagt, dass er ungedopt 80ster bei der Tour geworden ist. Er widerlegt also Manzanos behauptung, dass alle bei der Tour dopen, sondern nur die besten.
waylander

30.06.2007 17:21

Die letzte Aussage unterstreicht mal wieder, dass viele der soganannten Radsportfans unseren Sport bis heute - trotz aller Enthüllungen - nicht verstehen wollen oder können. Jörg Jaksche wäre - hätte er bei der Tour nicht gedopt - sicherlich unter den ersten 100 mitfahren können. Er ist aber auch eines der größten Talente dieses Sportes gewesen, war ein herausragender Juniorenfahrer. Die Fahrer, die um Platz 80 herum landen im Gesamtklassement (so ehemals Rolf Aldag, Christian Henn, Brian Holm), sind dies aber nicht. Sie würden ohne Epo oder ähnliche Substanzen niemals die Karenzzeiten der Bergetappen schaffen, wenn auch nur einer der Spitzenfahrer sich des Dopings bedienen würde.
Es ist schade, dass sich viele wider besseren Wissens noch immer dagegen streuben, dass im Radsport schon seit den 70er Jahren flächendeckendes Doping im Profi-, Amateur- und Jugendbereich stattfindet. Kein Toursieger nach dem Krieg (siehe Coppi und Bartali) hätte dem heutigen Dopingstandard stattgehalten.
Dessen sich bewusst zu sein ist eine Grundvoraussetzung um überhaupt Fan sein zu können.
Chapeau Jörg Jaksche der als einziger dafür sorgt dass in jedem Land gleiche Bedingungen entstehen können für das Ausüben des Profiradsports. Ich hoffe für ihn dass die einflussrreiche italienische "Sippe" um Ferreti und Stanga sich nicht zu Racheakten hinreißen lässt.
sebastian

30.06.2007 18:18

Will sich Jens Voigt dann eigentlich selbst auf den Scheiterhaufen stellen?
wizo

30.06.2007 18:21

Ich glaube kaum, dass jemand ohne Epo gleich stark sein kann, wie jemand mit Epo, egal war für ein Talent es ist. Das gedopt wurde wird auch niemand bezweiflen. Jedoch gibt es im Moment viel zu viele Pesimisten im Radsport, die sagen alle sind gedopt, jeder, auch die Amateure. Die ganze Profis, die schon bei den ersten Metern am Berg abfallen werden doch nicht gedopt sein. Aber, nein es gibt immer irgendwelche, die alle unter Generalverdacht stellen. Wenn jemand sagt es waren früher 30-60%-80% gedopt, dann kann man das vieleicht glauben, mahr aber auch nicht.
sebastian

30.06.2007 18:39

"Die ganze Profis, die schon bei den ersten Metern am Berg abfallen werden doch nicht gedopt sein."

Warum nicht. Die haben dann eben andere Stärken, z.B. im Sprint. Das ist ja so, als würde man sagen ein Kugelstoßer könne nicht gedopt sein, weil er nicht so schnell ist, wie ein Sprinter.
Peti

Gast
30.06.2007 18:54

@waylander, ich glaube nicht das es notwendig ist, dass man sich unter Radfans auch noch madig macht, da bereitet uns der Radsport schon genug Ärger.

Klar war das Doping flächendeckend, aber es gab damals schon Ausnahmen, eine davon scheint der Jacksche zu sein als er 80. wurde. Den Jacksche aber als Supertalent hinzustellen und zu behaupten das kaum ein anderer selbiges hätte leisten können ist aber etwas daneben. Jörg Jaksche war/ist zwar ein Talent, aber im Verhältnis zum restlichen ProTour Peleton keine Ausnahmeerscheinung, solche Fahrer wie ihn gab und gibt es sehr viele. Nur weil er zwischendurch recht gut gefahren ist, sagt uns das noch lange nicht dass er zu den Supertalenten gehört, solche Fahrer gibts genug. Zudem musst Du auch immer noch die Intensität des Dopings mit einbeziehen. Viele reden immer nur von gedopt oder nicht gedopt, dass da aber sehr grosse Unterschiede bestehen und Fahrer, wie zum Beispiel Jan Ullrich, der stehts als grosser Sieganwärter der Tour galt, vermutlich noch die wesentlich grösseren Möglichkeiten zum "schummeln" gehabt haben und somit noch eine Doping-Liga höher standen, vergessen sehr viele. Dies ist auch der Grund wieso es schwer fällt "gute" Rennfahrer richtig einzuschätzen. Fahrer wie Basso, Armstrong und Ullrich, die über viele Jahre hinweg um die ganz grossen Triumphe mitfuhren, gehörten zu den Top-Talenten (egal ob gedopt oder ungedopt. Während man bei Fahrern wie Jacksche wohl erstmal prüfen müsste, in welcher Liga er geschummelt hatte.

Festhalten kann man folgendes:
- Es ist problemlos möglich ungedopt eine Tour de France Strecke zu absolvieren
- es ist für einen grossen Teil der fahrer schwer bis unmöglich eine Tour de France Strecke zu überstehen, wenn das Renntempo fast ausnahmslos von massiv gedopten Fahrern gemacht wird.
- es war bisher vermutlich unmöglich eine gute Gesamtplatzierung ungedopt zu erreichen. (Top-30)

Dies sind in etwa meine Ansichten, genaueres weiss ich nicht und weiss vermutlich auch kein anderer Radfan.
locko

Gast
30.06.2007 22:19

Stimmt, die sache mit den unterschiedlichen Dopingpraktiken und Mengen geistert mir auch schon lange im Kopf herum. Vermutlich hätte man den Radsport in den letzten Jahren in unterschiedliche Doping-Kategorien einstufen müssen
Xarir

Gast
30.06.2007 23:59

Spiegel-interview mit Jaksche:
www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,491566,00.html

Gast
02.07.2007 12:48

Der Radsport wird nie Dopingfrei werden, damit müssen wir uns leider abfinden. Was ich allerdings eine verdammte Schweinerei finde, ist, dass alle immer nur auf den Radsport losgehen, wie wenn andere Sportarten kein Dopingprobleme hätten. Beim Fall Fuentes wurde in den Medien nur von den Radfahrer gesprochen, dass jedoch noch andere Sportarten bzw. Sportler verwickelt waren, davon wurde nichts erwähnt. Die Medien und die Sponsoren treiben die Radfahrer ja dazu immer noch schneller und verrücktere Rennen zu fahren. Weiter ist noch zu sagen, dass wohl keine Sportart soviel kontrolliert wird, wie der Radsport. Man nehme das Beispiel vom Triathleten Normen Stadler, welcher nach eigenen Aussagen in diesem Jahr gerade einmal kontrolliert wurde.
Julen

02.07.2007 12:57

Im Grunde sagt Jaksche ja nichts was irgendwenn überraschen sollte - und dennoch finde ich es positiv, dass er aussagt und auch ein paar Namen nennt, denn nur so kann es für den Radsport eine saubere Zukunft geben.
Mittel- und langfristig ist die Basso-Methode "geb zu was alle wissen - aber verscherze es dir auf keinen Fall mit der Radsportszene" für jeden Radsportler der sicherste Weg; den Jaksche wird auf keinen Fall mehr eine Chance im Radsport haben (und zwar in keiner Funktion), da er jetzt als Verräter gilt.
So gesehen war es mutig von Jaksche auf diese Art auszupacken, auch wenn seine Motivation vielleicht nicht nur ehrenwert war. Den sechstelligen Betrag, den er dafür bekommen hat, möchte ich ihm nicht neiden... es gibt viele Leute, die für viel unsinnigere Infos viel mehr Geld bekommen.
Wenn Jaksches "Geständnis" Schule macht wäre das ein grosser Schritt in die richtige Richtung.

Es ist auch mir leider bewusst, dass der Radsport seit jeher dopingverseucht war. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt - vielleicht können meine Enkel mal am Strassenrand einen sauberen Radsport erleben, und dafür hat ein Jaksche (wie Manzano) allemal mehr getan als ein Basso, Ullrich, Armstrong....
truecolour

Gast
02.07.2007 16:53

Hier das volle Jaksche-Interview:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,491585,00.html

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