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grammatik am a***

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reba

21.10.2008 22:04

Bei einigen Verben, wie klopfen, schlagen, stoßen, treten, kann sowohl der Dativ als auch der Akkusativ verwendet werden, je nachdem, was mit dem Satz ausgedrückt werden soll.
Der Akkusativ steht immer dann, wenn die Bewegung zielgerichtet ist, wenn der Sprecher einen bestimmten Körperteil betont wissen will; der Dativ steht, wenn nur allgemein eine Berührung ausgedrückt werden soll. Zum Beispiel:

Ich bin ihm (versehentlich) auf den Fuß getreten; aber:
Ich habe ihn auf den Fuß getreten (weil ich ihm Schmerz zufügen oder ihn ärgern wollte und weiß, daß er dort empfindlich ist). Oder:
Ich trete ihm jedes Mal auf den Fuß (wenn er so viel erzählt, was er lieber für sich behalten sollte, d.h. weil ich ihn durch eine Berührung, ein Anstoßen aufmerksam machen will).

Ich trete dir in den Hintern, wenn du das tust (ich bin so wütend, daß ich dir auf irgendeine Weise weh tue, wenn...); aber:
ich werde dich in den Hintern treten (damit du hinfliegst, denn an diesem Körperteil wirkt der Tritt am besten).

Ich könnte dir ins Gesicht schlagen (so empört bin ich; ich könnte dich aber auch schütteln oder boxen); aber:
ich könnte dich ins Gesicht schlagen (weil das eine Beleidigung ist, und ich bin so wütend, daß ich mich nur durch eine Beleidigung rächen kann).

Quelle: Knaur, "Das deutsche Wörterbuch", 1985.
Jackson

21.10.2008 22:35

Rettet dem Dativ
reba

22.10.2008 08:04

@ bedu, freire: ihr dürft weiter streiten, auch der duden sieht beide möglichkeiten, je nach zielrichtung

tinyurl.com/duden-a :


Zu klopfen ist gar nicht so einfach – zumindest in sprachlicher Hinsicht. Klopft etwa der Weihnachtsmann „an die Tür” oder „an der Tür”?

In Verbindung mit an kann klopfen sowohl mit dem Akkusativ als auch mit dem Dativ verbunden werden. Gewöhnlich steht der Akkusativ, weil die Vorstellung der Richtung überwiegt (Frage: wohin?): „an das Barometer, an die Wand klopfen”. Wenn jedoch die Stelle angegeben werden soll, wo geklopft wird, kann auch der Dativ verwendet werden: „Du musst nicht an der Tür, sondern am Fenster klopfen!” Ist mit dem Geschehen eine Absicht verbunden, wird jedoch immer der Akkusativ gebraucht: „Die Vorsitzende klopfte an ihr Glas, um für Ruhe zu sorgen.” So auch in der Wendung „an die Tür klopfen” im Sinne von „Einlass begehren”: „Der Weihnachtsmann klopft pünktlich zur Bescherung an die Tür.”

Und weiter geht es mit den sprachlichen Zweifelsfällen: Klopft der Weihnachtsmann „die braven Kinder” oder „den braven Kindern” wohlwollend auf die Schulter? Zwar kann die betroffene Person nach klopfen im Dativ oder im Akkusativ stehen, doch ist der Dativ („den braven Kindern”) üblicher.

Übrigens: Auch bei anderen Verben der körperlichen Berührung wie boxen, hauen, schlagen, schneiden und treten ist der Dativ bei diesen Konstruktionen häufiger als der Akkusativ – aber das hat natürlich nichts mehr mit dem Weihnachtsmann zu tun.

pfnuesel

22.10.2008 14:16

Da bin ich doch mit Mark Twain einer Meinung:

"Surely there is not another language that is so slipshod and systemless, and so slippery and elusive to the grasp. One is washed about in it, hither and thither, in the most helpless way; and when at last he thinks he has captured a rule which offers firm ground to take a rest on amid the general rage and turmoil of the ten parts of speech, he turns over the page and reads, "Let the pupil make careful note of the following exceptions." He runs his eye down and finds that there are more exceptions to the rule than instances of it. So overboard he goes again, to hunt for another Ararat and find another quicksand. Such has been, and continues to be, my experience. Every time I think I have got one of these four confusing "cases" where I am master of it, a seemingly insignificant preposition intrudes itself into my sentence, clothed with an awful and unsuspected power, and crumbles the ground from under me. For instance, my book inquires after a certain bird -- (it is always inquiring after things which are of no sort of consequence to anybody): "Where is the bird?" Now the answer to this question -- according to the book -- is that the bird is waiting in the blacksmith shop on account of the rain. Of course no bird would do that, but then you must stick to the book. Very well, I begin to cipher out the German for that answer. I begin at the wrong end, necessarily, for that is the German idea. I say to myself, "Regen (rain) is masculine -- or maybe it is feminine -- or possibly neuter -- it is too much trouble to look now. Therefore, it is either der (the) Regen, or die (the) Regen, or das (the) Regen, according to which gender it may turn out to be when I look. In the interest of science, I will cipher it out on the hypothesis that it is masculine. Very well -- then the rain is der Regen, if it is simply in the quiescent state of being mentioned, without enlargement or discussion -- Nominative case; but if this rain is lying around, in a kind of a general way on the ground, it is then definitely located, it is doing something -- that is, resting (which is one of the German grammar's ideas of doing something), and this throws the rain into the Dative case, and makes it dem Regen. However, this rain is not resting, but is doing something actively, -- it is falling -- to interfere with the bird, likely -- and this indicates movement, which has the effect of sliding it into the Accusative case and changing dem Regen into den Regen." Having completed the grammatical horoscope of this matter, I answer up confidently and state in German that the bird is staying in the blacksmith shop "wegen (on account of) den Regen." Then the teacher lets me softly down with the remark that whenever the word "wegen" drops into a sentence, it always throws that subject into the Genitive case, regardless of consequences -- and that therefore this bird stayed in the blacksmith shop "wegen des Regens."

N. B. -- I was informed, later, by a higher authority, that there was an "exception" which permits one to say "wegen den Regen" in certain peculiar and complex circumstances, but that this exception is not extended to anything but rain."
reba

22.10.2008 15:20

... und dabei kannte er noch nicht einmal die diversen dialekte und regionalen varianten - geschweige denn die dem deutschen ähnlichen sprachschöpfungen aus der schweiz bzw. österreich ...


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