Forum -> RESULTATE, INFOS, STATISTIK, ALLGEMEIN -> Radsport allgemein -> Mancano

Mancano

Autor Nachricht
chrissi

11.07.2006 21:43

Ich habe heute (11.7.) um 21 Uhr einen Dopingbericht zu der Fuentesaffäre von der seriösen Sendung Frontal 21 gesehen. Die Affäre wurde nochmal aufgerollt. Das Ullrich und Basso gedopt waren scheint jetzt ja definitif sicher zu sein (die beweislage ist eindeutig). Und zwar nicht nur vor dieser Tour sondern wahrscheinlich schon immer. Ullrich bestellte zum Beispiel 5 Tage vor dem Giro Blutdoping bei Fuentes.
Sehr interessant war in dieser Sendung das Interview mit dem Ex-Radprofi Mancano der ebenfalls von Fuentes betreut wurde. Seine Antwort auf die Frage ob man überhaupt noch ohne Doping die Tour gewinnen könnte war: "Impossible!"
Und genau das ist der Punkt. Wahrscheinlich sind auch die verbliebenen Topfahrer alle gedopt. Mir scheint es in letzter Zeit so, dass wir es alle nicht wahr haben wollen und von "schwarzen schaafen" sprechen! so aktionen wie die anti-doping kilometer sind super aber nicht des Problems Lösung. Ich fühl mich einfach verarscht wenn meine "letzten Helden" Fothen, Wegmann und Voigt auch gedopt sind! Sie sind zwar sehr glaubwürdige Menschen denen man so etwas nicht zutraut... Aber war das mit Ullrich nicht auch so????
Wenn ich jetzt so rede tu ich so, als ob ich die Tour jetzt in diesem Jahr boykottieren würde. Das wäre wahrscheinlich das klügste aber leider halte ich das nicht aus. Auch ich kann mich wahrscheinlich nicht mit der unumgänglichen Tatsahce abfinden, dass ALLE gedopt sind!!!!!!!!!!!!!!
ksp

11.07.2006 22:02

Die Stars machen nicht die Tour, die Tour macht die Stars.
Auch wenn diese in letzter Zeit systematisch gedopt waren.
Ich finds sehr lustig dass man 7 Jahre lang zuguckt wie sich Blutdoping entwickelt und die UCI sogar Listen hat mit dem exponentiellen Wachstum des Blutdopings, aber angleblich ekine mit den Fahrernamen die dopen.
Noch lustiger find ich es, dass es jahr 1 nach Armstrong ist, als dieser Dopingskandal erstand.
Das dieser Mann gedopt hat ist doch so sicher wie das Amen in der Kirche. Seine (und von allen anderen Fahrern, die erfolgreich in der ProTour sind) Unschuldbeteuerungen sind doch blanker Hohn.
Seine Tour de France Siege müssten alle aberkannt werden. Bleibt nur die Frage wer dann an erster Stelle stehen würde? Meiner Meinung nach darf keiner zwischen den Jahren 1996-2005 als Toursieger genannt werden, da da systematisches Doping praktiziert worden ist.
Wer diesem Mann glaubt, dass er rein ist, der hat auf gut deutsch gesagt, sie nciht mehr alle.

Wer glaubt dass der diesjährige Toursieger noch nie was genommen hat, ebenso.
Richtigen reinen Radsport werden wir erst wieder in 2-3 Jahren gehen, wenn die Linie gegen Doping jetzt Konsequent weitergeführt wird.
Die Fahrer wo jetzt noch fahren und nun halt nichts mehr nehmen, werden durch ich früheres Doping noch ein paar Jahre beeinträchtigt sein.
Oder man baut sofort ab, wie eben Leipheimer...
Links2003

11.07.2006 22:39

Doping gab es auch schon zu Zeiten eines Eddy Merckx, der da meine ich auch schon mit in Verbindung gebracht wurde.
Ausdauersportarten sind nun mal anfällig für Doping, da man genau diese Werte damit besonders gut steigern kann.

Einen Armstrong besonders zu beschuldigen, tja, beweisen konnte man nichts, also muss man wohl von der Unschuldsvermutung ausgehen. Armstrongs Leben allerdings wurde u.a. aber von Epo gerettet, während seiner krebserkrankung. Er hat damals ja auch andere Mittel bekommen, vll. haben die ihn stark gemacht.
Im Fall Armstrong liegen aber keine stichhaltigen Beweise vor, selbst wenn, war er da mal wieder gründlicher als alle anderen.
Doping wird den Hochleistungssport leider immer begleiten. Damit muss man sich abfinden, was nicht heißt, das dagegen vor gegangen werden muss.
sebastian

11.07.2006 22:47

Nur seit 1996?

Wie hat Didi Thurau so schön gesagt: "Damals haben wir alle was genommen. Aber da war das auch noch größtenteils erlaubt." Und ist nicht schon Tom Simpson wegen Dopingmissbrauch gestorben? Beweisen kann man nichts, aber ich fresse einen Besen, wenn auch nur ein Toursieger, der letzten 30-40 Jahre sauber war/ ohne Hilfsmittel gefahren ist. Auch den noch aktiven traue ich nicht über den Weg. (Selbst Jens Voigt nicht, obwohl ich zugeben muss, dass er einer derjenigen ist, von dem ich es noch irgendwie hoffe, weil er einfach so aufrichtig und nett rüberkommt. Aber ich meine... Er fährt für Bjarne Riis! Das sollte ehrlich gesagt fast schon Hinweis genug sein.)
Und obwohl ich auch nicht glaube, dass die Anti Doping Aktion was bringt in dem Sinne, dass der Radsport sauberer ist, so ist sie doch wenigstens ein Zeichen dafür, dass den Fans das gegen den Strich geht und eine Möglichkeit, seinen Unwillen zu äußern und gleichzeitig was produktives zu tun (für seine Gesundheit ;-) ).
beduine62

11.07.2006 23:29

also wenn ich mir da die artikel in verschiedenen zeitschriften durchles, ist doping so alt, wie die tour selbst. der entscheidende unterschied ist, viele jahre wars auch nicht verboten. und praktisch alle bedeutenden tour-gewinner wurden mehr oder weniger damit in verbindung gebracht. simpson ist wohl an einer überbelastung gestorben, folge eines - ich glaub - amphetamin/alkohol-cocktails, der zur folge hat, dass die natürliche körperliche leistungsfähigkeit nicht mehr realistisch wahrgenommen wird.

daher fängt aber die eigentliche doping-problematik erst dort an, wo man sich des problems bewußt wurde, entsprechende verbote aussprach UND die einhaltung der verbote auch kontrollierte, also etwa zur jahrtausendwende.

und da schließ ich mir der hoffnung von ksp an, dass jetzt wirklich ernst gemacht wird, und wir vielleicht wirklich in einigen jahren ein tour sehen, die ein um 3 oder 4 kmh geringeres mittel hat, dafür aber (wieder sag ich erst gar nicht) sauberen sport zeigt !
Lutz

12.07.2006 09:15

also lance hat bestimmt kein epo wegen einer krebstherapie bekommen. das ist schlichtweg gesagt medizinischer humbug... und die profis(auch in anderen sportarten) dopen solange es doping gibt. ist eine sache, die in der natur des menschen liegt.

ich persönlich glaube, dass wir nie eine saubere tour gesehen haben und auch keine sehen werden.

zur sache epo, blutdoping etc.: schaut euch mal die entwicklung der durchschnittsgeschwindigkeit an, z.b. eindrucksvoll bei paris tours. da kommt anfang der 90er epo auf den doping markt, prommt steigt der schnitt in A L L E N jahren von ca. 40-42 auf 48-50 km/h! das ist ca. 10% schneller! nur 1998 (festina skandal) war der schnitt wieder ca. auf dem vor epo level. komisch nicht?
Julen

12.07.2006 11:13

@ links2003 - auch wenn man Armstrong juristisch kein Doping nachweisen konnte ist es bei ihm doch so, wie bei einem Delinquenten, der vor Gericht nicht verurteilt wird wegen eines "Formfehlers" oder weil die Beweise vor Gericht "nicht zugelassen" sind. Es gibt positive Proben von ihm, aber man keine B-Probe machen... für mich ist er moralisch schuldig, auch wenn man ihm deshalb keinen Sieg aberkennen wird.

Bei Ulle und Basso kann es doch ähnlich laufen - viele eindeutige Indizien, und vielleicht sogar Beweise, aber mit einem guten Anwalt ist vieles möglich - und in einem Jahr sind 80% der Operación Puerto "völlig" unschuldig...

Einerseits find ich es gut, dass die Justiz so arbeitet wie sie arbeitet (es gibt nichts schlimmeres als jemanden unschuldig zu verurteilen) - andererseits bin ich vor einiger Zeit aus meiner rosaroten Wolke gefallen, und glaube nicht, dass jeder der vor Gericht freigesprochen wurde, bzw. nicht verklagt wurde, automatisch unschuldig ist - leider....
Axel Meierbär

Gast
12.07.2006 13:28

Armstrong ist absolut unschuldig solange nicht bewiesen ist. Das 7 jahre später eigentlich unidentifizierbare Proben auftauchen ist absolut lächerlich.

Blöder Mist auch, das alle gedopt sind, nur weil ein Arzt hier unfug angestellt hat und Ulle leider an die falschen Leute geraten ist.
ksp

12.07.2006 13:41

Ich hab ja auch gesagt systematisch gedopt, also alle Fahrer und so.
Klar gabs schon immer Schwarze Schafe, schon in der Antike.
Lutz

12.07.2006 15:35

leute klar ist armstrong juristisch unschuldig, aber ich bin sicher, dass es spätestes seit indurain keine sauberen sportler mehr bei der tou gewinnen. und schon vorher ist vieles zweifelhaft, ich sage nur stephen roche oder pedro delgado...
Daniel

12.07.2006 20:58

Wie kann man ernsthaft glauben das Miguel Indurain sauber war?
Deshalb konnte er die gedopten Rominger und Zülle so in den Boden fahren!
Julen

13.07.2006 11:26

Wenn Indurain gedopt war, dann ist Jens Voigt bis obenhin voll mit dem Zeug ;-)
Lutz

13.07.2006 12:14

klar alle sind voll! deas geht doch schon im juniorenbereich los, zumindestens die die international mitmischen. spätestens im amateuralter wird etwas gereicht. schuld sind letztendlich die sportgruppen die natürlich von nichts wissen... und die überzeugung, wenn man es schaffen will etwas nehmen zu müssen. ich glaube die letzten einigermaßen sauberen radfahrer gabs mitte der 80er. da gabs nur anabolika und so zeug was nicht wirklich auf den ausdauersport passt. vielleicht für einen etappensieg in alpe d'huez nützlich ist aber nicht für die ganze runde. da sind doch mal zwei holländer erwischt worden. war da nicht auch johan bruneel dabei?
Meinrad

Gast
13.07.2006 12:24

Naja, das mit dem Amateuralter ist doch etwas weit hergeholt. Dass es da vorkommt glaube ich alleweil, aber ich denke nicht dass es die Regel ist, denn systematisches Doping, dass von den üblichen Kontrollen unbemerkt bleibt, benötigt sehr viel Investition.
Daniel

14.07.2006 11:26

Habt ihr gestern Morgen die Talk-Runde mit Jens Voigt gesehen. Also dem gluab ich wirklich zu 100% das er nicht gedopt ist, obwohl ich bisher auch immer alle mit generalverdacht belegt habe.
Julen

14.07.2006 13:20

@ Daniel - gott sei dank, dann ist ja Indurain auch nie gedopt gewesen ;-)
Ulli

Gast
14.07.2006 18:02

http://www.androgen-steroids.com/phpBB2/topic,6690,-radsport.html

So sieht´s aus im Amateur- und Nachwuchsbereich! Ich fürchte eure gutgemeinte Kilometersammelaktion stößt auf taube Ohren.

Antworten

Seite 1 



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live