bestes Team für junge Fahrer?
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freire 21.04.2010 22:58 |
Die Türkei-Rundfahrt hat die letzten Zweifel bei mir beseitigt. Liquigas hat super Neoprofis. Erst Sagan bei Paris - Nizza, dann Koren mit beständigen Ergebnissen und zu letzt wird Cimolai 2. und Viviani gewinnt sogar eine Etappe in der Türkei. Aber liegt dies nur an dem Talent der Fahrer oder gibt es bestimmte Teams wo sich junge Fahrer besser entwickeln als bei anderen Rennställen? Zum Beispiel lässt Liquigas im Mai seine junge Garde fast komplett bei der Tour of California starten, so müssen sie nicht zwangsläufig für jemanden arbeiten, sondern haben selbst eine Chance. Unterhalb der ProTour gibt es noch andere Teams mit einer guten Nachwuchsarbeit. Topsport bringt ja beinahe jährlich einen starken belgischen Fahrer hervor. 2009 Bakelants und dieses Jahr z.B. Lodewyck. Auch bei Columbia haben sich Fahrer gut entwickelt in 08 und 09 und van Garderen fuhr auch schon stark. Also ich halte Columbia, Liquigas und Topsport für die besten Teams für junge Fahrer. Wie seht ihr das? |
matrixman 22.04.2010 07:35 |
Nachwuchsförderung fängt immer mit einem guten Umfeld an, in dem die Fahrer gefördert und gefordert werden und ein Sinnvolles Rennprogramm bekommen. Daher ist das Team schon sehr wichtig. Neben den Renneinsätzen, die weder zu viel, noch zu wenig, noch zu schwer sein sollten für die Jungen, geht es da aber auch um die medizinische Abteilung (Leistungstests, persönlich angepasste Trainingspläne, usw.). Und eben auch um das Teamgefühl und die Chance mal auf eingenen Rechnung fahren zu dürfen oder gar von den "alten" mal selbst unterstützung zu bekommen. Das bei Columbia ein ausserordentlich guter Teamgeist herrscht merkt man ja, bei Liquigas wird es wohl ähnlich sein. Beide Teams setzten auch besonders auf die Nachwuchsförderung, was sich auch bei den Abschlüssen mit jungen Fahrern bemerkbar macht - die bekommen auch die guten Jungen Talente. Ich denke da kommt eben eins zum anderen. |
Fan 22.04.2010 11:37 |
Das beste team für junge fahrer ist ohne zweifel Rabobank |
matrixman 22.04.2010 13:11 |
Stimmt, das Doppelteam Rabobank / Rabobank Continenal hat auch eine gute Nachwuchsarbeit, wo immer wieder grosse Talente von unten an das Profi dasein heran geführt werden. |
Leon 22.04.2010 16:14 |
Ja, Liquigas hat sich auch überhaupt in den letzten Jahren von einem mittelmäßigen zu einem der weltbesten Teams gemausert - einer der Grunde eben auch diese tolle Nachwuchsförderung. Wie freire schon gesagt hat, haben sie dieses Jahr wieder einige Fahrer hervorgebracht. Interessant ist aber auch, wenn man sich mal den Hintergrund zu Sagan anschaut. Schon vor zwei Jahren absolvierte er bei Quick Step Leistungstests, dort bot man ihm aber für einen Vertrag das Minimalgehalt, das für Neo-Profis zulässig ist. Ende 2008 (!) ließ Liquigas Sagan schon einen Vorvertrag unterschreiben, damals war er gerade mal 18 Jahre alt und immer noch fast nur auf dem Mountainbike unterwegs. Sie ließen ihn noch ein Jahr bei Dukla Trencin um ihn dann dieses Jahr zu holen - alles richtig gemacht! Auch nach seinen guten ersten Saisonsresultaten wollen sie ihn behutsam aufbauen, machten sogar nach P-N extra einen Termin mit ihm und mehreren sportlichen Leitern um den restlichen Saisonverlauf zu besprechen. Genau so denke ich auch, dass Topsport wirklich klasse Arbeit liefert. Bakelants übernahmen sie zwar erst nach der Tour de l'Avenir, haben ihn aber trotzdem langsam und richtig aufgebaut (und das obwohl eh schon sicher war, dass er 2010 zu Omega geht, hatte dort schon Ende 2008 einen Vorvertrag unterschrieben). Auch Fahrer wie Kris Boeckmans, Pieter Vanspeybrouck, Gregory Joseph, Klaas Lodewyck, Thomas De Gendt und Sep Vanmarcke werden langsam aber sicher immer stärker. HTC ist meiner Meinung nach einfach das beste Team was Leistungstests, Trainingspläne, Perfektionalität etc. angeht. So holen sie aus jedem Fahrer das absolute Maximum heraus, die Stimmung im Team scheint auch zu stimmen. Auch Fdjeux muss man loben, allein für die perfekte Entwicklung von Gilbert. Wie er auch selbst sagt, er hätte es nicht besser treffen können, mit Marc Madiot hatte er einen Manager, der alles mit ihm besprochen hab. In den 7 (!) Jahren bei Fdjeux wurde er jedes Jahr stärker und ist jetzt einer der besten Klassikerfahrer der Welt. Rabobank mit seinem Continental-Team verfügt ebenfalls über ein perfektes Ausbildungssystem, aus dem immer wieder Top-Talente heranwachsen, das jetzige Profiteam besteht ja aus zig ehemaligen Rabobank CT-Fahrern. Nicht zu vergessen ist aber auch Orbea. Jahr für Jahr bringt Orbea die jungen Basken für Euskaltel. Ob Romain Sicard, Juan José Oroz, Ruben Perez oder Jonathan Castroviejo, sie alle sind bei Orbea groß geworden, bevor der Schritt zu Euskaltel erfolgte. Negativ könnte man die beiden belgischen PT-Teams Quick Step und OmegaPharma heranziehen. Bei beiden scheint es kein besonderes Teamgefüge und erst recht keine ausgefeilten Trainingspläne/Leistungsanalysen. Quick Step hat nicht mal einen Trainer, dort kriegen die Fahrer ihren Vertrag und werden dann wohl ziemlich alleinegelassen. Bei OmegaPharma scheint es ähnlich auszusehen, Gilbert hat ja gesagt, dass er zu Beginn regelrecht geschockt war, dass null Kommunikation mit der Teamleitung stattfindet, dass nichts besprochen und einem nicht geholfen wird. Die ersten Monate waren die härteste Zeit seiner Karriere und er wollte eigentlich nur noch weg, hat sich aber doch durchgebissen, so sagt er zumindest. Nach dem seine ersten Siege erfolgten, soll es dann etwas besser geworden sein, man darf aber gespannt sein, ob sich Gilbert nach Vertragsende 2010 nicht doch ein neues Team sucht. |
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