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Trainigswunder Ullrich

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Sascha

Gast
18.05.2006 19:17

Pondera, 16:30 Uhr, Jan Ullrich kommt ins Ziel und ist eine Minute schneller als der Zeitfahrmeister Italiens Marco Pinotti. Die Eurosport Kommentatoren halten sich noch zurück, doch als Michael Rogers mit 3,20 min Rückstand ins Ziel kommt und auch Honchar eine Minute bekommen hat, ist klar das Ulle eine Spitzenzeit hingelegt hat.
Doch irgendwie hat sich das schon letzte Woche und am Wochenende angedeutet. Beim Mannschaftszeitfahren zum Beispiel musste ein relativ guter Zeitfahrer wie Matse Kessler, trotz guter Form abreißen lassen als Ulle vorne Gas machte.
Dann der Samstag. In der Gruppe der Favoriten zefleischen sich Cunego, Basso usw. und am Ende der Gruppe macht Ulle locker Intervaltraining.
Eines steht fest:
Ivan, Du hast zur Zeit eine Topformund heute waren es nur 28 Sekunden, aber wenn Ulle bei der Tour ganz fit ist verpasst er Dir 2 Minuten und das 2mal!

Ich würde so gerne das lange Gesicht von Bjarne Riis sehen.
Werfel

18.05.2006 19:19

Ich freu mich ja auch wahnsinnig für Ullrich. Ein toller Erfolg. Hätte ich ihm absolut nicht zugetraut. Das schlimme ist nur, dass jetzt die ganzen Ullrichfanatiker vor Euphorie schon fast wieder platzen

Das war ein Superzeitfahrern, keine Frage. Aber die Wahrheit liegt in den Bergen! Und da bringt dir Intervallfahren auch nichts, da musst Du vorne mit dabei sein. Und da ist Basso derzeit Ullrich (was ganz logisch ist) noch weit mehr als 2x 2 Minuten voraus ;)

Aber es zeigt mal wieder welch großartiges Talent in Jan Ullrich steckt! Ich bin schwer beeindruckt!
Urs

18.05.2006 19:31

ABSOLUT GENIAL!!!!!!!!!!!
Das war doch mal was!

Nur wenn was mich verwundert ist der Fakt, das Basso hintenraus schneller wurde bzw. Ulle langsamer. Das war sonst in den anderen Jahren immer andersrum! Wie kann man das deuten??

Trotzdem. Absolut klasse. Das hätte ihm wirklich keiner zugetraut!
Danke Herr Ullrich!

Urs
snoop

18.05.2006 19:59

Ich hege auch sehr großen Respekt vor "Ulle".

Bei der Tour de Romandie noch 115 von 120 jetzt ein Etappen Sieg beim EZF, respect!

Doch die Tour wird nicht nur im Einzelzeitfahren entschieden, Ullichs Schwäche sind die Berge, klar er ist zumeist vorne mit dabei, doch nen Sieg bei einer schweren Bergetappe hatte er schon lange nicht mehr erklettert....

Die zwei EZF bei der Tour gewinnt er, ganz klar, doch bei den Bergankünften muss er aufpassen, dass er nicht zuviel Zeit verliert, sonst wird nix mit dem zweiten Tour Sieg;-)
beduine62

18.05.2006 20:15

dan haben wir das ja richtig gesehn beim mzf, er kann schon mal richtig draufdrücken. stimmt positiv für die tour. da muss er ja auch keine bergetappe gewinnen, er darf nur nicht zuviel in den bergen verlieren. ich hoffe das klöden auch fit wird, dann wird das eine sehr spannende tour.
pfnuesel

18.05.2006 20:39

Urs, Basso und die anderen Giro-Favoriten hatten stärkeren Wind. Das heisst mehr Gegenwind auf dem ersten Teil der Strecke und mehr Rückenwind auf dem letzten Teil der Strecke.
Duli

18.05.2006 20:48

ja und viele Leute haben darauf rumgeritten das Ulle besseren Wind hatte. Aber das stimmt ja gar net. Und außer Basso hat nur noch Savo ein paar Sekunden gut gemacht ám Ende.
Ullesiegt06

Gast
18.05.2006 21:11

Herrlicher Tag für mich. Alle Zeichen stehen gut für die Tour und das ist das Wichtigste! Ulle ist noch weit von Topform hat aber Basso schon deutlich hinter sich gelassen. Jetzt muss sich nur noch weisen wie gut seine Bergform in diesem Jahr wird.

Ich bin gespannt und ich freu' mich schon!

Was den Giro angeht: Ich glaube Basso ist hier nicht zu schlagen. Da ist ja weit und breit keiner, der ihm Paroli bieten kann!
beduine62

18.05.2006 21:19

upps :-))
maxhit

18.05.2006 21:48

Diese Kacke mit dem Wind, ist doch vollkommender Blödsinn. Dieses Gerücht hat irgendjemand in die Welt gesetzt, der keine Ahnung hat! Die Italienische Presse sprach sogar von abflaundem Wind! Außerdem hat Ulle am Anfang noch nicht Vollgas gegeben. Man gewinnt nicht einfach so ein Giro Zeitfahren mit 30 sek. Vorsprung!!!
pfnuesel

18.05.2006 23:06

Welche "Kacke mit dem Wind"?

Auch als Fan sollte man der Realität in die Augen sehen können. Besonders wenn die Realität doch so rosig aussieht! ;-)

Wie der Wind nun wirklich wehte in Italien ist mir nicht bekannt - ich war nicht da und ich habe auch keine metereologischen Daten zur Hand. Die NZZ schrieb aber von stärker werdendem Wind, als die letzten Fahrer ins Rennen gingen. Cyclingnews.com berichtet sogar von unstetigem Wind: "But for the last 30 riders in Stage 11, Mother Nature was playing some tricks as the wind had shifted around to become variable and sometimes a headwind in the final phases."

Genau genommen spielt der Wind auch bei einer Strecke mit gleicher Strecke Rücken- wie Gegenwind (wie heute) eine Rolle. Ähnlich wie bei einem bergigen Profil. Stell dir vor, Start und Ziel liegen auf gleicher Höhe, in der Mitte türmt sich aber ein Riesen-Berg. Da leidet die durchschnittliche Geschwindigkeit drunter (da der Anstieg zeitlich länger dauert als die Abfahrt). Und so ist es auch mit dem Wind. Die Strecke mit Rücken- bzw. Gegenwind mag gleich lang gewesen sein, da der Gegenwind den Fahrer aber bremste (und der Rückenwind ihn beschleunigte) war er zeitlich länger dem Gegenwind ausgesetzt, als dem Rückenwind. Und die Zeit ist das was zählt bei einem Zeitfahren! Deswegen wirkte sich der grössere Wind für die letzten Fahrer negativ aus. Ganz abgesehen davon, dass unstetiger Wind (sei er von vorne oder hinten), einen Zeitfahrer aus dem Rhythmus bringen kann. Die leichten Bergflöhe hingegen hatten noch viel mehr mit dem Wind zu kämpfen. Um die Rechnung noch zu vervollständigen bräuchten wir natürlich noch die aerodynamischen Daten der Fahrer (von vorne und von hinten) - aber ich denke das geht jetzt zu weit.

Denn eines steht fest: Ullrich hat heute eine Riesen-Leistung vollbracht und gezeigt, dass im Juli auf jeden Fall mit ihm zu rechnen ist. Was wollen wir mehr?
beduine62

18.05.2006 23:07

und was für ein schmarren das ist. auch wenn ichs nicht geglaubt habe, aber das war einfach ein 1A-vorstellung von ulle heute, basta.
Links2003

19.05.2006 00:42

wie weiter oben bereits angesprochen ist ein typisches Phänomen zu beobachten: Von allen Seiten wird auf Jan eingeschlagen, er hätte es einfach nicht drauf, er wäre zu faul etc. Und jetzt ist er einmal besser als erwartet, da sind nur noch die Jubler da.
Es ist ja toll das Ulle gestern gewonnen hat. Das wird sicher auch Moral geben. Aber das sagt doch überhaupt nichts über die Tour aus. Und erst recht nicht das Jan da beide Zeitfahren gewinnt und Basso gar soviel Zeit abnimmt. Ich hätte ja nichts dagegen, aber das geht doch jetzt alles zu weit.
Bei der Tour gibt es andere Vorzeichen: andere Strecke, andere Bedingungen, andere Erwartungshaltung (von sich selbst und von außen = Erwartungsdruck)... und er wird sich die Tage vorher nicht "ausruhen" können wie hier beim Giro.

Es war ein schöner Erfolg, nicht weniger, aber auch nicht mehr! Die Form wird langsam besser, aber für die Tour sagt das absolut nichts aus.
Golem

19.05.2006 00:57

Es ist doch jedes Jahr der gleiche Mist, alle machen sich sorgen um Ulles Form, und am Ende ist die Form doch da. Nur wird er kurz vorher krank oder fährt gegen ein Auto. Dieses Jahr gibt es keinen Lance Armstrong der ihn stoppen kann, also muss sich erst einmal zeigen, ob Basso ihm so viel wie letztes Jahr entgegen halten kann. Im Zeitfahren ist er Basso sicherlich überlegen, aber in den Bergen muss er mit ihm erst einmal mithalten. Und dann stellen sich natürlich die Fragen, wie gut kann sich Wino die Kräfte einteilen, und zu welchen Überraschungen ist Valverde im Stande. Und was ist mit Landis, Evans und Leipheimer? Ich traue den letzteren den Sieg zwar nicht wirklich zu, aber vergessen sollte man sie sicherlich nicht.
Golem

19.05.2006 00:58

Es ist doch jedes Jahr der gleiche Mist, alle machen sich sorgen um Ulles Form, und am Ende ist die Form doch da. Nur wird er kurz vorher krank oder fährt gegen ein Auto. Dieses Jahr gibt es keinen Lance Armstrong der ihn stoppen kann, also muss sich erst einmal zeigen, ob Basso ihm so viel wie letztes Jahr entgegen halten kann. Im Zeitfahren ist er Basso sicherlich überlegen, aber in den Bergen muss er mit ihm erst einmal mithalten. Und dann stellen sich natürlich die Fragen, wie gut kann sich Wino die Kräfte einteilen, und zu welchen Überraschungen ist Valverde im Stande. Und was ist mit Landis, Evans und Leipheimer? Ich traue den letzteren den Sieg zwar nicht wirklich zu, aber vergessen sollte man sie sicherlich nicht.
maxhit

19.05.2006 09:18

Für Ulle werden die Zeitfahren ganz entscheidend sein....sollter er nach der ersten Woche nicht gelb tragen u verpflichtet sein, in den Bergen anzugreifen, wird er Probleme bekommen. Ich denke Basso kann man nich abhängen u manchmal ist ja die Taktik eines Jan Ullrich auch ein bisschen zu bezweifeln. Über seine Form gebe ich Golem absolut Recht. Er wird wie jedes Jahr mit 2 Kilo Übergewicht in die Tour gehen. ;) Aber die kann er er ja beim Zeitfahren für sich nutzen. Ivan Basso ist halt ein Rundfahrer, er hat eine Super Regeneration. Aus dem Grund, wurde er gestern 2. Bei einem Zeitfahren über 50 km, z.B. als erste Etappe, würde Basso sehr viel mehr Zeit verlieren als gestern. Obgleich ich auch sagen muß er hat sich schon richtig zu einem Zeitfahrer gemausert. Es wird dennoch so schwer für Ulle, ich denke mehr als 4 Minuten kann Ulle nicht gutmachen auf Basso..und es gibt so Bergetappen (oft die Erste), da verliert Ulle schon 3 min.! Wollen wir es nicht hoffen u ihm die Daumen drcken. @Pfuenesel, du brauchst mir das mit dem Wind nicht erklären, es ist doch klar....das Rückenwind nicht = Gegnwind ist. Gegenwind ist eine viel entscheidendere Größe. Dennoch kannst du mir keine Rosarote Brille anhängen. Ich habe andere Medienberichte gehört als du! Das ist genauso Fakt, außerdem könnte ich mich darauf stützen, das Ulle nicht 100 Prozent gefahren ist!
Ullesiegt06

Gast
19.05.2006 09:21

Na ja, dass es gar nichts aussagt für die Tour würde ich nicht so sagen. Es sagt zumindest aus, dass die Ulles Form ansteigt und schon auf keinem schlechten Stand ist. DAS zumindest ist eine Aussage für die Tour!

Natürlich hat Ulle mit einem Zeitfahrsieg beim Giro nicht die Tour gewonnen. Das ist natürlich völliger Quatsch. Aber genausowenig (und das schien ja vor dem Giro sozusagen schon festzustehen) hat Basso die Tour schon gewonnen, weil er jetzt in besserer Form ist als Ullrich.

Jedes Jahr das gleiche. Im Frühjahr hacken sie alle auf Ulle rum und dann fährt er eine gute Tour. 2003 sogar eine sehr gute Tour. Jetzt warten wir doch mal ab, wie es 2006 wird, denn das Basso das Format eines Lance Armstrong hat wage ich bei allem Respekt vor Bassos Können zu bezweifeln. Auch am Berg nicht! Denn auch Basso konnte mit Armstrong nie mithalten in den letzten Jahren.

Ich denke ein Ullrich in bestechend guter Form muss sich vor Basso auch am Berg nicht in die Hose machen. Vielleicht kann Basso ihm da tatsächlich etwas Zeit abnehmen, aber Ulle hat schon jetzt im Giro gezeigt, dass er immer noch der bessere Zeitfahrer ist.

Also wird es eng, da bin ich mir ganz sicher!

Und ich finde, dass ist nicht zu viel hinein interpretiert in den bisherigen Verlauf des Giro.
Werfel

19.05.2006 11:08

@Ullesiegt06:
Sicher wird Basso kein siebenfacher Toursieger werden. Allein schon, weil ihm auch andere Rennen wichtig sind ;)

Aber das Basso in den Bergen mit Armstrong nie mithalten konnte, stimmt nicht!

2005:
-Courchevel: Basso verliert 1:02 (das einzige Mal, dass Armstrong ihn abhängen konnte)
-Ax-3-Domaines: Armstrong holt auf den letzten Metern 2 Sekunden raus
-Saint-Lary-Soulan: Zeitgleich, weit vor dem Rest
-Revel+Mende: Basso hält problemlos mit

2004:
-La Mongie: Basso besiegt Armstrong im Zielsprint
-Plateau de Beille: Wieder kann Basso als einziger Armstrong bis ins Ziel folgen
-Villard-de-Lans: Wieder zeitgleich
-EZF Alpe d'Huez: Basso wird 8. 2:23 hinter Armstrong, 1:22 hinter Ullrich (mehr seiner Zeitfahrschwäche zuzuschreiben!)
-Le Grand Bornand: Wieder mit Armstrong in der Spitzengruppe

Anhand dieser Auflistung wage ich zu behaupten, dass Basso in den letzten Jahren sehr wohl in den Bergen mit Armstrong mithalten konnte (Bis auf 2 Ausnahmen, aber jeder andere hatte mehr Ausnahmen)! ;)

Das Problem waren die Zeitfahren! Und auch da wird er wieder einen Schritt besser sein als letztes Jahr, wenn auch nicht auf dem Niveau eines Ullrich, aber nicht mehr drei Minuten entfernt!
Werfel

19.05.2006 11:31

@Sascha ('s erter Beitrag):

Auf cyclingnews.com ist zu lesen, was Riis nach dem Rennen sagte:

"Ivan did his best ever time trial. He did really brilliant, and I'm very proud of what he's accomplished in this discipline. Ullrich was in a league of his own and deserves great respect, even though the time difference would've turned out entirely different had he not had the advantage of the tailwind earlier in the day. But we have every reason to be satisfied with our result today. We increased the gap to our competitors, and we now enter the final and toughest part of the race with a solid margin."

Was das mit dem Wind angeht, kann ich nicht beurteilen, weiß weder wie er genau wehte, noch wie sich das genau auswirkt...
Ullesiegt06

Gast
19.05.2006 13:43

@Werfel
okay, dann konnte Basso einigermaßen mithalten :-)).
Trotzdem glaube ich nicht an eine derartige Dominanz am Berg wie Armstrong sie hatte. Ulle und Basso waren am Ende nicht so weit auseinander und sie werden es auch in diesem Jahr nicht sein.
Vielleicht hat sich ja nicht nur Basso im Zeitfahren verbessert, sondern auch Ulle am Berg?
Im Juli wissen wir mehr! :-))))

Bjarne Rijs... er kann es natürlich nicht lassen, den Wind heranzuziehen...

Dabei war es so, dass Ulle am Anfang Rückenwind hatte (als er nach eigenem Bekunden noch nicht voll gefahren ist) und am Ende Gegenwind. Basso hatte zwar am Anfang Gegenwind dafür aber am Ende umso stärkeren Rückenwind.

Ich denke den Wind kann man nicht verantwortlich machen. Basso war einfach langsamer. Basta :-)
snoop

29.05.2006 17:54

wollte noch mal zur tour was sagen:

also wenn ullrich heuer nicht gewinnt, dann kanns er für immer vergessen!
dies strecke spricht ganz für ihn:

a) die langen einzelzeitfahrer (52 km und 57 km) geben ihm die gelegenheit zeit auf seine konkurrenten gut zu machen!

b) die erste bergetappe ist keine bergankunft! das ist insofern wichtig, weil ulle in den letzten jahren immer viel zeit bei ersten bergankunft(welche auch die erste bergetappe war) verlor! er bracht immer 1-2 schwere bergetappe um so richtig mitzuhalten...

diesmal ist es anders: erste schwere etappe ist die 10. zwar mit berwertungen der 1. und der HC-Kategorie, aber der letzte berg ist ca. 42 km vor dem ziel! auf dieser etappe kann er fast keine zeit verlieren...

11. etappe ist auch ganz im geschmack von ullrich: es gibt zwar eine bergankunft, doch die ist 5,5 % durchschnittlicher steigung eher ein "roller-berg" was ullrich entgegen kommt. der kann den berg mit einem großen gang hinauf "rollen"

c) Lance Armstrong ist nicht dabei!!!!!

Antworten

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