Fragen an Triathlon-Experten Katja und Ulrich Konschak
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Werfel Gast |
Mit dem Ehepaar Katja und Ulrich Konschak unterstützen uns in diesem Jahr beim LiVE-Ticker zum Ironman Hawaii zwei aktive Triathleten, die selbst schon mehrfach an dem Wettkampf teilgenommen haben, als besondere Experten. Sie werden während des Rennens im Ticker das Geschehen gemeinsam mit der LiVE-Radsport-Crew kommentieren und auch von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Wenn ihr Fragen an unsere beiden Experten habt, könnt ihr diese hier im Forum vor und auch noch während des Wettkampfes stellen! Dieser Kommentar bezieht sich auf folgende Newsmeldung: Triathlon-Ehepaar Katja und Ulrich Konschak zu Gast im LiVE-Ticker beim Ironman Hawaii |
jbb2 12.10.2013 16:54 |
ein tipp im live-digger ab 18.30 Uhr wäre gut |
Cofitine 12.10.2013 18:05 |
Also, ich hätte da schon eine Frage! Wie sieht denn die Vorbereitung auf so einen Wettkampf aus? Wieviele Kilometer legt man in der Vorbereitung zurück? |
Boasson! Gast |
Und auch von mir gleich die Frage hinterher: Was ist in Hawaii für den Kopf das schlimmste? Das Schwimmen hinaus ins offene Meer, (was ja relativ selten in einem Wettkampf der Fall ist).? Der rauhe Asphalt auf der Radstrecke, der böige, starke Wind, die brütende Hitze.? Der Druck ein akzeptables Ergebnis abzuliefern, aufgrund der hohen Reisekosten, und der selbstgemachten Erwartungshaltung? Danke ;) |
ale 12.10.2013 21:24 |
Laufen/Fahren die Triathleten mit Polster wie die Radsportlr(stell ich mir schwierig vor beim Marathon und kurz nachdem schwimmen)? |
Jockel Gast |
Hallo, fahren Triathleten auf ihren Trainingsfahrten mehr lange flache Ausdauerfahrten oder sind da auch bergige Touren dabei? |
Werfel 13.10.2013 04:34 |
Unsere beiden Ironman-Experten Katja und Ulrich Konschak konnten den LiVE-Ticker mit vielen interessanten Beiträgen bereichern und sind auch auf alle im Forum gestellten Fragen ausführlich eingegangen. Hier haben wir euch die Antworten alle noch einmal zusammengetragen, damit sie nicht in den Weiten des neuneinhalbstündigen(!) Tickers gesucht werden müssen. ------------------------------ Fragen von Cofitine: Wie sieht denn die Vorbereitung auf so einen Wettkampf aus? Wieviele Kilometer legt man in der Vorbereitung zurück? Antwort: Das kann man schwierig in Zahlen fassen, da ja dazu mehrere Monate Vorbereitung gehören und auch noch ein Qualifikationswettkampf (bei den Amateuren) oder mehrere (bei den Pro`s). In der unmittelbaren Vorbereitung absolvieren die Profis Wochen mit 35 bis 40 h Training, als Amateur hatte ich auch Wochen mit 28 bis 30 h Training neben dem Beruf. Das allerdings wirklich nur in der Spitzenzeit, im Schnitt sind es 20 bis 23 h. Ein paar überlange Radausfahrten waren immer mit dabei (240 km), lange Läufe bis zu 3 h und lange Koppeleinheiten (150 km + 27 km). Es sind Wochen dabei mit 500 km Rad und 100 km Laufen. Schwimmen 3 bis 4 x /Woche. Das ist teilweise an der Grenze, aber mit dem Ziel Hawaii vor dem Auge ist die Motivation voll da. ------------------------------ Fragen von Boasson!: Was ist in Hawaii für den Kopf das schlimmste? Das Schwimmen hinaus ins offene Meer, (was ja relativ selten in einem Wettkampf der Fall ist).? Der rauhe Asphalt auf der Radstrecke, der böige, starke Wind, die brütende Hitze.? Der Druck ein akzeptables Ergebnis abzuliefern, aufgrund der hohen Reisekosten, und der selbstgemachten Erwartungshaltung? Antwort: Generell ist es so: wenn man es zum Ironman Hawaii geschafft hat, kann man die Sache entspannt angehen, denn man hat es dahin geschafft ! Es ist quasi eine große Belohnung und ein Privileg, dort teilnehmen zu können. Allerdings - dann kommt man dahin und es sind die 1800 besten Triathleten der Welt da. Jeder sieht extrem fit und austrainiert aus, das beste Material wird ausgefahren - da denkt man: was um Himmels willen hab ich hier verloren, die werden Dir so den Hintern versohlen ! Am Tag vorher war ich mir jedesmal sicher, viel zu wenig trainiert zu haben, was natürlich kompletter Unsinn war. Das Schwimmen fand ich immer unangenehm, da man auf Grund der extremen Leistungsdichte 1 h lang nicht aus dem Gewühl heraus kam. Dass es dann schwierig werden wird auf Grund der klimatischen und eintönigen Bedingungen, war vorher klar, insofern war das für mich nie ein Problem. Ich habe mich immer gefreut, dabei zu sein und auf dem Highway zu fahren, auf dem sich Mark Allen und Dave Scott ihre legendären Schlachten geliefert haben. Beim Laufen wird es besonders ab km 17 schwer, wenn es aus der Stadt auf den leeren Highway hinaus geht. Da hab ich mir immer gesagt, jetzt leiden alle, jetzt schlägt Deine Stunde, denn Du liebst es ! So war es dann meistens auch und ich konnte aufdrehen. Also generell: vom Kopf her muss es stimmen, sollte aber auf Grund der Besonderheit des Rennens kein großes Problem sein ! ------------------------------ Fragen von ale: Laufen/Fahren die Triathleten mit Polster wie die Radsportlr(stell ich mir schwierig vor beim Marathon und kurz nachdem schwimmen)? Antwort: In den Hosen beim Triathlon sind auch Polster, allerdings sind die wesentlich dünner. Mit denen kann man dann auch problemlos laufen. Allerdings sind die Polster so dünn, dass diese Sachen für Trainingsausfahrten nicht geeignet sind. Also nur für den Gebrauch im Rennen mit entsprechend Endorphinen. ------------------------------ Fragen von Jockel: fahren Triathleten auf ihren Trainingsfahrten mehr lange flache Ausdauerfahrten oder sind da auch bergige Touren dabei? Antwort: Letztlich hängt das von der Topographie des Zielwettkampfes ab. In Vorbereitung auf Hawaii wird man sicherlich mehr flachere lange Einheiten fahren, um vor allem auch das Liegen auf dem Aerolenker zu trainieren. Allerdings sind lange Ausfahrten in den Bergen zum Training der GA auch nicht schädlich. Wenn das Ziel ein bergiger Wettkampf ist (davon gibt's auch im Ironman-Circuit einige), wird man natürlich versuchen, viel in den Bergen zu trainieren. Die Mischung macht's ! |
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