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Wieso gewinnt Peter Sagan keine großen Rennen?

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freire

13.08.2014 22:55

Peter Sagan ist seit Thor Hushovd 2005 der erste Gewinner des grünen Trikots ohne Etappensieg. Auch bei Klassikern fährt Peter Sagan oft an großen Siegen vorbei. Woran liegt das?

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Mighty

13.08.2014 23:41

Ich finde ds hier keine Aw zutrifft, würd eher sagen ds er es kann aber oft Pech hatte ds andere schneller waren als er
Valli

Gast
13.08.2014 23:45

das ist ein kunterbunter mix an gründen. viele sind ja bereits benannt. ihm fehlt mit sicherheit ein echt starker helfer, von einer ganzen mannschaft gar nicht zu reden. die mangelnde konzentration auf wenige rennen hat ja auch den hintergrund, dass er quasi bei fast jedem rennen wo er am start steht .... auch gewinnen kann. sone type gibt es kaum ein zweites mal im peloton. aufgrund seiner extraklasse fährt inzwischen auch niemand mehr wenn er in einer kopf-/fluchtgruppe vertreten ist, also er selber oftmals für das tempo sorgen muß. davor drückt er sich auch nie, aber damit wirft er immer wieder körner auf die strasse, die ihm dann im finale fehlen.
überraschen kann er auch gar niemanden mehr, in keiner situation.
bei tinkoff wird er zukünftig eine etwas spezieller auf ihn zugeschnittene helferriege an die seite gestellt bekommen, was sich garantiert auch wieder in ein paar mehr siege ummünzen wird.
dort wird er sicherlich auch mehr als klassikerjäger fungieren können, zumindest in den beiden nächsten jahren.
die umschulung zum rundfahrtensiegfahrer erfolgt dann aber auch langsam, wobei ich die drei gt`s nicht meine.
alle anderen rundfahrten sehr wohl.
H.O.

18.08.2014 20:20

Zunächst einmal bedanke ich mich für das Umfrage-Thema, da ich in Cofitines Cycling Cosmos-Thread ja schon etwas Ähnliches in den Raum geworfen hatte. Ich glaube, dass eine Mischung aus verschiedenen Faktoren für Peter Sagans (relatives) Tief verantwortlich ist. Altersbedingt mangelt es ihm noch an Erfahrung und an taktischem Geschick; charakterlich bedingt ist er wohl manchmal zu ungeduldig. Außerdem glaube ich, dass ihm der Erwartungsdruck zu schaffen macht und er die Unbekümmertheit und Nervenstärke seiner Anfangsjahre eingebüßt hat. Ich weiß, solches Herumpsychologisieren ist müßig, aber ich glaube, das Mentale hat einen großen Anteil an seiner derzeitigen Situation. Darüber hinaus vermute ich, wie Valli, dass er für seine Konkurrenten etwas zu ausrechenbar geworden ist, der Überraschungseffekt von früher ist weg.
Insgeheim bin ich übrigens ein Sagan-Fan und glaube, dass ein Typ wie er dem Radsport nur gut tut.
BOASSON!

18.08.2014 21:13

Was heisst er gewinnt keine Rennen?

Peter Sagan gewann in den Saisons 2012, 2013, und 2014 - so far - 43 Rennen. Kein Fahrer des Planeten hat in diesem Zeitraum bedeutend mehr Siege geholt.

Aufschlüsselung nach Siegen:

Siege bei Rundfahrten wie der Tour de France, Tour de Suisse, Tirreno-Adriatico, Tour of California, Tour of Oman - alles gegen weltklasse Konkurrenz. In Massensprints, Uphillfinishes, sogar Königsetappen der Rundfahrten, in Zeitfahren und Prologen. Sogar Rundfahrtsiege wie dem Gewinn der Polen Rundfahrt.

Siege bei WT-Eintagesrennen:

E3-Prijs, GP Montreal, Gent Wevelgem - alle mit Distanzen um die 200km.

Und somit sind wir beim springenden Punkt.

Meine These für das Versagen bei den dicken Rennen ist die mangelnde körperliche Vorraussetzung/ mangelnde Rennhärte bzw. Ausdauer aufgrund des jungen Alters.

Sämtliche Monumente, WMs und Olympische Rennen sind über 250km lang. Dort ist die Explosivität der Muskulatur nicht mehr der entscheidende Faktor. Es geht darum die Ausdauer zu haben, nach 240 km die entscheidenden Attacken mitzugehen, bzw. am Ende einen vernünftigen Sprint hinzulegen. Dort sind Fahrer mit 15 Trainingsjahren und 10 Jahren harter Rennen in den Beinen klar bevorteilt.

Der andere Punkt: zu wenig Konzentration auf die wirklich wichtigen Rennen. Ein Cancellara macht es vor: Wichtig ist ein gezielter Aufbau auf einzelne Highlights. Dafür muss man auch mal ne Rundfahrt früher beenden oder komplett auslassen. Das ist bei Sagan überhaupt nicht der Fall. Der hat gefühlt bei jedem Rennen Topform. Der fährt San Luis, Oman, Katar, Tirreno und die Vorfrühjahrsklassiker voll, und wundert sich dass in San Remo oder aufm Pflaster die Frische fehlt.

Gebt dem 2-3 Jahr mehr Training und Rennhärte, einen vernünftigen Saisonaufbau mit strukturiertem Training auf die Höhepunkte, und wir sehen einen neuen Cancellara zu seiner besten Zeit.
Links2003

18.08.2014 22:46

Das Peter Sagan ein Tief hätte oder etwas ähnliches, wie gerne mal angedichtet wird, das halte ich dann doch sehr führ übertrieben. Immerhin schafft er laufend Topresultate. Er gewinnt zuletzt nicht mehr so viel, das stimmt. Ich denke das ist dem geschuldet, dass er fast überall gewinnen kann und das auch jeder weiß. Das ist fast ein Alleinstellungsmerkmal.
Wie von anderen angesprochen, wer will mit einem in eine Gruppe, der die Berge gut hochkommt wenn sie nicht zu extrem lang sind, der ein hervorragender Abfahrer ist, auch alleine das Tempo hochhalten kann und dann den Sprint auch noch für sich entscheiden würde. Somit fahren jetzt einfach viel mehr Fahrer gegen ihn, weil mit ihm garantiert nicht zum Erfolg führen wird. Auch guten Sprintern geht es so, dass eigentlich niemand mit denen in eine Gruppe will. Die kann man aber vll. noch iwo loswerden. Sagan aber nicht. Nicht nur die anderen wissen das Sagan alles gewinnen kann, er selbst auch. Deswegen versucht er es auch überall. Das kostet Kraft. Und ich denke, umso präsenter jemand ist, umso mehr wird er von anderen beachtet. Ein etwas stärkeres Team und er kann sich länger zurückhalten - und dann auch wieder mehr gewinnen.
Cofitine

19.08.2014 10:21

Also ich finde auch, dass es übertrieben ist Peter Sagan ein Tief anzudichten!
Klar, die großen Siege blieben dieses Jahr aus! Und so ganz glücklich fand ich es auch nicht, sich so stark auf das Grüne Trikot bei der Tour zu konzentrieren. Da ja schnell klar war, dass er in dieser Wertung konkurrenzlos ist. Die vielen Ausflüge in Spitzengruppen waren meiner Meinung nach einer der Gründe warum er bei der Tour keine Etappen gewinnen konnte. Der andere Grund war, dass Sprinter dabei waren, die einfach mehr spezialisiert sind und deshalb mehr Chancen im Sprint hatten.
Sagan hat sich inzwischen mehr zu einem Allrounder entwickelt.
Allgemein glaube ich auch, dass die Konkurrenz ihn sehr im Auge hat, sich auf seine Fahrweise eingestellt hat und es deshalb für ihn nicht mehr so einfach ist Erfolge zu erzielen.

Dennoch - Peter Sagen ist einer der besten Rennfahrer den es zur Zeit gibt! Und wenn man die Erfolge sieht die er mit gerade mal 24 Jahren erreicht hat ist das schon sehr beeindruckend!
So manch ein Fahrer wäre froh wenn er diese "Sorgen" hätte!
Außerdem ist es doch normal im Sport, dass es auch mal nicht so läuft! Alles andere würde doch wieder die Zweifler auf den Plan rufen ...!

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