Giro-Tour Double
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BOASSON! 08.10.2014 12:27 |
Alberto Contador möchte in der Saison 2015 zwei nachfolgende GT's gewinnen. Doch dies gelang zuletzt 1998 Marco Pantani. Die Herausforderungen hierbei sind in der heutigen Zeit vielschichtig. Ich möchte im Folgenden an ausgewählten Punkten diese Herausforderungen aufzeigen und zur Diskussion anregen. Punkt 1: Müdigkeit Wenn ein Fahrer eine GT auf Gesamtwertung fährt, ist dieser nach 3 Wochen höchster körperlicher Belastung und täglicher mentaler Beanspruchung zumeist am Ende. Nach einem erfolgreichen Giro oder einer Tour de France beenden die Spitzenfahrer zumeist direkt oder indirekt ihre Saison. Beispiele hierfür etwa Nibali in den letzten beiden Jahren. Quintana heuer. Contador nach seinen Toursiegen. Froome nach der letzten Tour. Andy Schleck, Richie Porte etc. Der Körper ist über seine Grenzen gegangen, die Anspannung fällt ab. Um 2 GT in Folge auf Gesamtwertung zu bestreiten, ist also eine extrem gute Regeneration nötig. Sowohl körperlich wie auch mental. Punkt 2: fehlendes Training Ein Fahrer legt den Hauptschwerpunkt nach einer GT zumeist auf eine vollständige Regeneration. Das heisst, es wird gar nicht oder nur sehr wenig trainiert. Dieser Zeitraum fällt nach dem Giro genau in den Bereich, in dem die Tourfavoriten in Höhentrainingslagern und Vorbereitungsrennen intensiv trainieren. Dieses intensive Training - unmittelbar bevor der Tour - fehlt den Giro-Startern. Punkt 3: Dopingvorbereitung Startet ein Fahrer beim Giro, muss er tagtäglich mit Wettkampfkontrollen rechnen. Er muss die Versorgung mittels Doping auf das Mindeste beschränken. Fahrer, die dagegen in Kolumbien trainieren oder sich auf Inseln in der Höhe vorbereiten, können sich dagegen fast ungestört präparieren. Mögliche Blutabnahmen und Zuführungen können im Hinblick auf die Tour de France ausgerichtet und optimiert werden. Punkt 4: das Team Um eine GT zu gewinnen, benötigt man eine starke und ausgeglichene Mannschaft. Doch welches Team kann in 2 hintereinanderfolgenden GT's Mannschaften aufbieten, die die Qualität und die Form haben eine GT zu gewinnen? Abstriche müssen gemacht werden. Evtl. sind sogar Fahrer dabei, die gerne auf eigene Rechnung gefahren wären und dies denen auch zugesichert worden war. Diese Fahrer bringen vielleicht keinen 100 prozentigen Einsatz. Punkt 5: mögliche Gefahren Eine GT belastet den Körper immens. Hitze, Kälte, regnerische Etappen, sogar Schnee. Krankheiten sind meist vorprogrammiert. Dazu besteht die erhöhte Gefahr bei einer hektischen GT zu stürzen und sich ernsthaft zu verletzten. Es gibt kaum eine GT, bei der Favoriten nicht sturzbedingt aufgeben müssen. Diese Tatsachen können eine Vorbereitung oder eine Teilnahme an einer folgenden GT erheblich erschweren. Alberto Contador versuchte das Giro-Tour Double im Jahre 2011 bereits schon einmal. Dabei zeigte er nach einem überragenden Giro erhebliche Schwächen bei der Tour de France und konnte im Hochgebirge selbst Fahrern wie Thomas Vöckler nur schwer folgen. Der Sieg war trotz verhältnismäßig schwacher Konkurrenz nicht in Reichweite. Was denkt ihr, können die oben angesprochenen Herausforderungen heutzutage so gelöst werden, um ernsthaft ein Giro-Tour Double angehen zu können? Oder ist dies nur mit außergewöhnlichen medizinischen Mitteln machbar? |
stone 08.10.2014 17:20 |
Wenn man e GTs von 2014 anschaut, dann ist leider Punkt 5 sehr relevant ! Punkt 3 ist natürlich auch ein Thema. |
freire 08.10.2014 23:01 |
Eine Punkte stimmen schon, gerade deshalb möchte Tinkov wohl auch andere Favoriten ködern. Wenn Quintana, Nibali und Froome sich darauf einlassen würden, wäre das Double sicher möglich für einen der Fahrer. Aber es werden sicherlich 1-2 Fahre den Giro auslassen um dann stark bei der Tour zu sein. Wenn man es mit 2011 vergleicht hat Contador einen etwas leichteren Giro, aber ein stärkeres Feld bei der Tour. Wenn er Evans 2011 nicht besiegen konnte, wird er Froome / Quintana 2015 auch nicht besiegen. Zumindest nicht mit einer Grand Tour mehr in den Beinen. |
Lutz 09.10.2014 12:28 |
Andy Schleck hört auf... |
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