Merkwürdiges bei den Stuttgarter Sixdays...
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Werfel 21.01.2007 14:17 |
In der gestrigen dritte Nacht ist etwas äußerst merkwürdiges passiert, dass ich mir als doch relativer Sixdays-Frischling nicht erklären kann: Beim Stuttgarter Sechstagerennen bestimmen nicht die Kampfrichter, wie lange ein Rennen dauert, sondern die Rennfahrer. Als Robert Bartko, Guido Fulst und Leif Lampater zur Siegerehrung der kleinen Jagd rollen wollten, drehten Christian Lademann, Christian Grasmann und Christian Bach noch einmal richtig auf. Bruno Risi, der Chef im Fahrerfeld, nahm den Fehdehandschuh auf und beorderte die Rennfahrer, die das Holzlattenoval bereits verlassen hatten, zurück ins Rennen. Bis da freilich alle begriffen hatten, was los ist, hatten die drei Angreifer bereits eine halbe Runde Vorsprung herausgefahren. Nach 20 Runden hatten die Rebellen den Rundengewinn in der Tasche und nach insgesamt 22 Zusatzrunden, war die Jagd dann doch beendet. „So lange am Rundengalgen die grüne Lampe brennt und auch noch keine Siegerehrung stattgefunden hat, können die Rennfahrer eine Jagd fortsetzen“, erklärt der sportliche Leiter Roman Hermann das Reglement. Der Liechtensteiner galt in seiner Rennfahrerzeit als Spezialist für solche Verlängerungen. In Antwerpen setzte er mit Marc Demeyer gegen Sercu/Martens auf eine 100 Kilometer-Jagd noch einmal 100 Kilometer drauf. In London warteten er und Horst Schütz einmal mit der besonderen Attacke bis Albert Fritz, der zusammen mit Patrick Sercu fuhr, an seinem Bahnrad die Kette abmontiert hatte. „Wenn die Rennfahrer die Jagd einfach fortsetzen, das belebt das Sechstagerennen“, sagt Hermann, „ich bin begeistert.“ Diese Begeisterung teilten freilich nicht alle. Mehr als die Hälfte der Rennfahrer in der Schleyer-Halle kannte diesen Teil des Reglements nicht. Olaf Pollack hielt die Attacke erst für einen merkwürdigen Scherz und ehe er sich’s versah, hatte er (mit Danny Stam und Peter Schep) zwei Runden Rückstand. (rsn) Was soll das denn?? Die können doch nicht einfach weiterfahren, wenn die Jagd schon vorbei ist ... das muss mir echt mal einer erklären, das ist doch totaler Blödsinn Dieser Kommentar bezieht sich auf folgende Newsmeldung: Sixdays: Stuttgart: Risi, Marvulli und Aeschbach mit viel Glück noch vorne |
maz 21.01.2007 14:58 |
Den Fahrern kann man da absolut keine Schuld zuweisen, im Gegenteil, es war Aufmerksamkeit, die den 3 Teams einen Vorteil bescheerte. Fragwürdig ist jedoch das Reglement, das scheinbar schon seit vielen, vielen Jahren besteht und gemäss Roman Hermann schon oft Rennentscheidend war. Den Grund für diesen Reglementspassus vermute ich darin: Es gibt im Radsport mehrere Disziplinen die nicht auf Runden, sondern auf Zeit gefahren werden. Zum Beispiel beim Radcross wurde lange nach Zeit gefahren. Man wusste oft im Vornherein wieviele Runden es geben wird. In Ausnahmefällen stimmten diese Rundenzahlen jedoch nicht. Ich meine das heute die Radquers nach Zeit + 1 Runde ausgetragen werden. Kann es sein dass es beim Jagdrennen eine ähnliche Regel gibt? Beispiel: Jagdrennen 200 Runden / 90 Minuten? Sind die 90 Minuten nach 200 Runden nicht abgelaufen, so wird weitergefahren. Für eine genaue Antwort hoffe ich jedoch auf einen Bahnexperten, der uns das Reglement genau erklären kann. |
maz 21.01.2007 18:42 |
Übrigens Bartko/Fulst/Lamparter werden trotzdem gewinnen ;-) |
Maximilian Gast |
Es handelt sich im Prinzip um ein Überbleibsel aus der Zeit als immer (!) ein Fahrer auf der Bahn sein musste. Das Rennen war also im Prinzip permanent, sodaß jederzeit versucht werden konnte zu überrunden. Allerdings haben sich die Fahrer in der Regel über das Ende von Jagden "geeinigt" Noch in den 60er Jahren war es durchaus üblich, dass ohne äußeren Anlass eine Jagd begonnen wurde. Die auslösende Mannschaft (waren es nicht gerade die Chefs auf der Bahn) hatten danach jedoch meist einen riesigen Ärger (von wegen Unsolidarisch und so?). |
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