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Mountainbike Lukas Buchli und Esther Süss holen sich Schweizermeistertitel im Bikemarathon |
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03.08.2008 | ||
Lukas Buchli und Esther Süss holen sich Schweizermeistertitel im BikemarathonInfo: VeranstalterAutor: Martin Platter, Presseverantwortlicher Bericht: Vorschau Bikemarathon Schweizermeisterschaften, Lumbrein, 3. August 2008 Nach dem zweiten Platz im Vorjahr hat Lukas Buchli an den Schweizermeisterschaften im Mountainbike-Marathon in Lubrein mit grossem Vorsprung seinen ersten Titel gewonnen. Bei den Frauen triumpierte wie erwartet Esther Süss vor der Klosternserin Erika Dicht. Mountainbike – Der prestigeträchtige Kampf zwischen Crosscountry- und Langstrecken-Spezialisten ist an der Marathon-Schweizermeisterschaft klar zugunsten der Marathon-Fahrer ausgegangen. «Lokalmatador» Lukas Buchli aus Safien Platz drückte dem Titelkampf vom ersten Meter an seinen Stempel auf. Er liess die beiden Olympiafahrer Florian Vogel und Nino Schurter das Tempo gar nicht erst bestimmen sondern übernahm selber die Führung und konnte sich bereits wenige Kilometer nach dem Start zusammen mit Sandro Spaeth leicht absetzen. Doch auch Spaeth war dem Vorwärtsdrang Buchlis nicht gewachsen und musste den Bündner bald alleine ziehen lassen. In der Abfahrt von der Vorderalp, bei einem Drittel des Tagespensums von 84 Kilometern, wies Buchli bereits einen Vorsprung von über zwei Minuten auf eine Gruppe mit Schurter, Spaeth und Vogel auf. Dahinter suchten in losen Abständen Thomas Stoll, Andreas Kugler, Gion Manetsch, Thomas Zahnd, Titelverteidiger Silvio Bundi und Swiss-Bike-Masters-Sieger Urs Huber den Anschluss. Doch gegen den entfesselt fahrenden Buchli hatte keiner der Herausforderer eine Chance. Er erreichte das Ziel in Tränen aufgelöst mit gut vier Minuten Vorsprung auf Spaeth. Dritter wurde Kugler vor Schurter, Manetsch, Stoll und Huber. Vogel erreichte das Ziel als Neunter mit 20 Minuten Rückstand vor Titelverteidiger Bundi. Die letzten Kilometer mit Tränen «Ich habe am Start gesehen, dass viele mit einem vollgefederten Bike angetreten sind, ich jedoch nur mit Vorderradfederung. Deshalb wollte ich in den Steigungen den Vorteil meines etwas leichteren Hardtail-Bikes ausspielen und habe aufs Tempo gedrückt, damit ich die Abfahrten etwas gemächlicher angehen konnte, in denen man mit einem Fully Zeit aufholen kann», erklärte Buchli im Ziel. Er sei mit dem klaren Ziel angetreten, den Titelkampf zu gewinnen. Wirklich daran geglaubt habe er aber erst auf den letzten drei Kilometern, die er mit Freudentränen in den Augen zurückgelegt habe, sagte der sichtlich aufgelöste neue Titelhalter. «Die vielen Zuschauer aus meinem Dorf haben mich auf den letzten Kilometern buchstäblich ins Ziel getragen. Dieser Sieg ist für mich absolut genial. Dass ich dabei auch noch die beiden Olympiafahrer hinter mir lassen konnte, wertet den Titelgewinn noch zusätzlich auf», sagte Buchli euphorisch. Zufrieden war auch Sandro Spaeth, der bereits 2005 in Champéry Marathon-SM-Zweiter geworden war – damals hinter Balz Weber. Er habe bald gemerkt, dass er Buchli nicht gewachsen sei und sich deshalb auf die Verteidigung seines zweiten Platztes konzentriert. Spaeth hatte dabei auch Glück. Im Ziel merkte der Basler, dass er bei einem Haar die linke Pedalkurbel verloren hätte. Sie hatte sich während der Fahrt gelöst. Keine Erklärungen Keine grossen Erklärungen hatte Andreas Kugler für seinen dritten Platz. Nach der Heirat in der Vorwoche sei er in Lumbrein ohne grosse Erwartungen angetreten. Der Ostschweizer, der 2005 bereits EM-Zweiter und 2006 die EM-Bronzemedaille geholt hatte, fühlte sich nie richtig gut, kam aber dennoch mit zunehmender Distanz besser ins Rennen. «Als mir mein Betreuer ankündigte, dass Schurter und Vogel direkt vor mir sind und langsamer werden, wurde mir bewusst, dass noch eine Medaille drin liegt. Dieser Gedanke setzte neue Kräfte in mir frei», erläuterte Kugler. «Am Anfang lief`s super. Ich konnte sogar zu Spaeth aufschliessen. Doch dann wurden meine Akkus immer leerer und leerer», umschreibt Schurter seinen Rennverlauf. Die letzten beiden Stunden sei er dann nur noch sein Tempo gefahren, um nicht völlig einzubrechen. «Ich wäre aber bestimmt nicht so gut fertig gefahren, wenn das Rennen nicht in meiner Region (Tersnaus) stattgefunden hätte», sagte Schurter. Bis zum Abflug nach Peking am kommenden Sonntag wird er vor allem Kraft- und Intervalltraining absolvieren. Vogel und Schurter brachen ein Ebenso Vogel, der nach zweieinhalb Stunden Renndauer ebenfalls schwindende Kräfte und Muskelkrämpfe zu gewärtigen hatte. «Beim Abzweiger auf die Kurzdistanz spielte ich sogar einen Moment lang mit dem lieblichen Gedanken, aufzugeben», gab Vogel zu. Insgesamt sei er jedoch zufrieden mit seiner Leistung. Wie Schurter kann er sich aber nicht vorstellen, gemäss Vorbild Thomas Frischknechts und Christoph Sausers in Zukunft auch Langstreckenrennen zu bestreiten. Keinen guten Tag erwischten dagegen Titelverteidiger Silvio Bundi und Co-Favorit Urs Huber, die zu keiner Zeit ins Renngeschehen an der Spitze eingreifen konnten. Bundi haben diverse Verletzungen am Trainieren gehindert, WM-Bronzemedaillengewinner Huber zog einen «Jour sans» ein. Bei den Frauen gewann wie erwartet Europameisterin Esther Süss vor ihrer Teamkollegin Erika Dicht aus Klosters und Antonia Wipfli aus aus Seedorf. Für einmal war das Rennen der Frauen von nicht allzu grossen Zeitrückständen geprägt. Obschon sie heuer bereits den Europameistertitel feiern konnte, freute sich Süss sehr über ihren ersten nationalen Titelgewinn. Resultat Männer 1. Lukas Buchli (Safien Platz) 3:55:56 2. Sandro Spaeth (Muttenz) 4:41 3. Andreas Kugler (Arbon) 8:12 4. Nino Schurter (Chur) 12:27 5. Gion Manetsch (Küsnacht) 13:09 6. Thomas Stoll (Osterfingen) 13:45 7. Urs Huber (Jonen) 15:45 8. Thomas Zahnd (Noflen) 16:45 9. Florian Vogel (Mönchaltorf) 20:06 10. Silvio Bundi (Chur) 23:02. Resultat Frauen (84 km) 1. Esther Süss (Küttigen) 4:42:04 2. Erika Dicht (Klosters Dorf) 5:20 3. Antonia Wipfli (Seedorf, UR) 18:20 4. Maroussia Rusca (Bulle) 25:29 5. Myriam Saugy (Fully) 29:19 6. Renata Bucher (Littau) 46:45 7. Giuliana Vitali Frei (Rümlang) 48:17 8. Corina Gantenbein (Zizers) 50:52 9. Andrea Kuster (Davos Dorf) 1:31:29. |
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