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Swiss AlpenRide, 6. Etappe, Oberwald - Interlaken, 91 km, Freitag, 8. August 2008
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09.08.2008

Swiss AlpenRide, 6. Etappe, Oberwald - Interlaken, 91 km, Freitag, 8. August 2008

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger




Vom Gewitter, dass in der Nacht in Oberwald für „musikalische Unterhaltung“ und Nässe gesorgt hatte, war am Morgen nicht mehr viel zu sehen, war es doch wieder trocken aber auch um einige Grad kühler. Einige Nebel- und Wolkenschwaden zogen noch im Obergoms vorbei.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: sonnig, bedeckt

Strecke:
Das Volksradrennen „Alpenbrevet“ war heute jedermann im Munde. Denn gleich nach dem Start in Oberwald ging es mit dem gut 11 km langen Anstieg zum 2165 m hohen Grimselpass nämlich ganz schön zur Sache. Dank der vielen Serpentinen konnte jeder seine Position im lang gezogenen Felde gut überblicken. Oben angekommen, sagten wir dem Wallis "adieu“ und dem "Bärnbiet – Gott grüessech wohl“! Vorbei an etlichen Stauseen genossen wir die herrliche Abfahrt durch das idyllische Haslital. Wir folgten der Aare bis nach Guttannen, Innertkirchen um dann kurz nach der Aareschlucht ins Rosenlauital einzubiegen. Eine schmale, im oberen Teil sogar autofreie Strasse brachte uns immer höher und höher. Das Ziel des ca. 15 km langen und gelegentlich recht steilen Anstiegs war die auf 1962 m ü.M. gelegene Grosse Scheidegg. Nun befanden wir uns inmitten der Eiger, Mönch und Jungfraukulisse… phantastisch. Nochmals genossen wir für eine Weile die Ruhe auf der kurvigen Abfahrt, bevor wir mit unseren Rädern ins touristische Grindelwald eintauchten, ein Sommer- und Winterferienort mit unzähligen Sport- und Freizeitmöglichkeiten und Souvenirläden zu hauf. Dem Fluss Lütschine folgend erreichten wir nach 20 weiteren, abwechslungsreichen km das Tagesziel Interlaken.

Höhenmeter: 2400 Hm

Etappenort:
Interlaken, mit seinen 5700 Einwohnen, liegt zwischen dem Thuner- und Brienzersee und zu Füssen des Berg-Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Aussicht in die Bergwelt ist wirklich atemberaubend und lockt Jahr für Jahr zigtausende von Touristen aus aller Welt an.
"Inter-lacus" wird erstmals 1133 erwähnt, dies im Zusammenhang mit dem Augustinerkloster. Die Klöster waren im Mittelalter auch Gaststätten für Pilger und Reisende. Im 18./19. Jahrhundert begannen sich immer mehr Naturwissenschafter, Alpinisten, Musiker, Dichter (u.a. Mendelson, Goethe) mit der imposanten Bergwelt auseinanderzusetzen. Doch erst mit dem Bau der Berner-Oberland-Bahn (BOB), der Jungfraubahn (1912) und verschiedenen Bergbahnen, kam die Region zu einem enormen Aufschwung.
Interlaken ist heute auch Gastgeber von vielen Events/Veranstaltungen: Tell-Freilichtspiele, Jungfrau-Marathon, Unspunnenfest um nur einige zu nennen. Zudem ist diese Metropole des Berner Oberlands Ausgangspunkt für unzählige Ausflüge: Beatushöhlen, Alpengarten, Schynige Platte, Dampfschifffahrten, Freilichtmuseum Ballenberg. Interlaken: Ein ideales Ferienziel für Gross und Klein.

Ereignisse:
So starteten die Gruppen gestaffelt Richtung Gletsch und Grimselpass, nachdem der Zollinger Hahn sein berühmtes Kikeriki von sich gegeben hatte. Im ersten Tages-Aufstieg wurde nicht viel gesprochen. Jeder/Jede genoss die Bergwelt, die sich hier wunderprächtig offenbarte, es war sozusagen eine „Naturandacht“ oder war es der Anblick des Grimselpasses der sich vor uns „aufbäumte“? Oben angekommen war natürlich Hanspeter mit dem Begleitfahrzeug sehr gefragt, damit man wieder trockene Kleider anziehen konnte. War es auf der Walliserseite wunderschön warm und blauer Himmel, so war die Bernerseite dick in Nebel eingehüllt, so dass die vielen Stauseen nur ansatzweise zu erkennen waren. Auch die Temperatur war auf der Abfahrt recht frisch.

In Innertkirchen erlebten die Restaurants einen regelrechten Radfahreransturm, wärmende Getränke und kleine Snacks waren gefragt.
Nachdem die Speicher wieder gefüllt waren, ging es durch die einmalige Rosenlauischlucht hinauf und hinauf. Stellenweise gab es Abschnitte mit über 20%. Der innere Schweinehund musste mehrmals überwunden werden und etliche haben, ob dieser Routenwahl, Gusti ins Pfefferland gewünscht. Doch letztendlich gelangten alle irgendwie auf die 1962 m.ü.M. gelegene Grosse Scheidegg und dürfen stolz sein auf ihre Leistung.

Die Sicht zu Eiger, Mönch und Jungfrau blieb uns leider auch in diesem Jahr verwehrt, aber nicht die lange, enge und kurvige Abfahrt nach Grindelwald. Durch das Lütschinental hinunter radelten wir noch die letzten 20 km dieser Etappe. Diese gingen dank günstigem Wind flott über die Bühne.

Die Wahl und damit die Ehre zum Tragen des Special-Leadertricot fiel heute auf den starken Bergfahrer Jörg Meyer aus Hamburg. Dort hat es ja nicht gerade Radberge en masse. Trotzdem hat sich der Schlussmann von Gusti bei den Bergwertungen jeweils bis zu den Spitzenleuten von Peters Gruppe vorgearbeitet. Nur mit gezielten Mannschaftsmassnahmen konnte ein Sieg verhindert werden.

Bereits war der letzte Abend im Kreise der Alpenrider 2008 angebrochen. Und da es inzwischen viel über das Erlebte, Geschehene zu erzählen gab, dauerte es ein bisschen länger als sonst. Feste soll man feiern wie sie fallen… nicht wahr.





fantastische Alpenwelt
fantastische Alpenwelt

in der Abfahrt Grosse Scheidegg nach Grindelwald
in der Abfahrt Grosse Scheidegg nach Grindelwald

im Hintergrund der Rhonegletscher
im Hintergrund der Rhonegletscher

von weitem sieht man schon die Grimselpass Strasse
von weitem sieht man schon die Grimselpass Strasse


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