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Olympische Spiele Paralympics: Thomas Geierspichler holt Marathon-Gold in Weltrekordzeit! |
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17.09.2008 | ||
Paralympics: Thomas Geierspichler holt Marathon-Gold in Weltrekordzeit!Info: Paralympics 2008 - Tag 6 (13.09.), StraßenwettbewerbeAutor: Martin Roseneder (www.geierspichler.com) Thomas Geierspichler hat bei den 13. Paralympics nach Bronze über die 800 Meter Distanz heute auch beim Marathon zugeschlagen und seine zweite Medaille geholt. In seinem letzten Bewerb gewann er Gold mit neuer Weltrekordzeit von 1:40,07 Minuten! Der Salzburger pulverisierte damit seine eigene Bestmarke um mehr als drei Minuten und distanzierte den Japaner Ueyonabaru um drei sowie dessen Landsmann Takada um dreizehn Sekunden. Die Paralympics in Peking gingen heute für den zweifachen österreichischen Behindertensportler Thomas Geierspichler mit einem Traum zu Ende: Gold im Marathon mit neuer Weltkrekordzeit. Der Anifer sicherte sich damit bei seinen dritten Paralympics seine achte Medaille, nach Bronze in Sydney (2000) und Silber in Athen (2004) seine dritte über die Marathondistanz. In den heutigen Marathon ging der 32-Jährige fast ohne Druck, denn "eine Medaille habe ich schon, alles andere war Draufgabe." Im Ziel konnte es Thomas kaum fassen: "Ich war sprachlos, kann es noch gar nicht realisieren." "Danke Gott, dass ich das erleben darf" Wie beim gestrigen Bewerb über die 800 Meter dominierten auch beim Marathon vor allem die japanischen Athleten das Tempo, das "vor allem auf den ersten zehn Kilometern extrem schnell war. Ich fuhr von Beginn an voll am Limit und dachte schon, das war's. Schließlich habe ich ein bisschen rausgenommen und mich ein paar Meter zurückfallen lassen - die Spitze konnte sich aber nicht weit genug absetzen", beschreibt der Salzburger die Anfangsphase. Die Halbmarathondistanz wurde von den Spitzenfahrern in unglaublichen 50 Minuten absolviert. "Das Tempo war enorm und je länger es ging, desto mehr schwächelten die Japaner. Ich habe immer genug Kohlehydrate gegessen und schloss vier Kilometer vor dem Ziel wieder in der Spitze auf. Alle waren heute gleich stark. Zwei Kilometer vor dem Ziel attackierte der Spanier Santiago Sant, ein schlechter Sprinter. Ich ging mit und setzte eine Konterattacke. Gemeinsam fuhren wir ins Stadion und es kamen Erinnerungen an den 800er auf - 'nicht zurückschaun' dachte ich mir. 100 Meter vor dem Ziel blickte ich dann doch zurück und bemerkte, dass niemand mehr im Windschatten war. Dann war da nur noch ein Gedanke: Danke Gott, dass ich das erleben darf!" "Kein Wunder, dass ich meinen eigenen Weltrekord unterbot, denn das Rennen war enorm schnell. Für mich war es auf den ersten 20 Kilometern schon fast vorbei, aber ich habe kühlen Kopf bewahrt, bin gerade in dieser Phase mein eigenes Rennen gefahren und habe etwas Tempo rausgenommen. Alle Kollegen waren total fertig, das Niveau war unglaublich hoch", analysiert Geierspichler. "Jetzt gehe ich Wallfahrten" Heute werden die Paralympics in Peking für die heimischen Sportler, die insgesamt 4 Mal Gold sowie je ein Mal Silber und Bronze gewannen, mit einer großen Feier im Österreicherhaus beendet. Morgen geht's zurück nach Österreich, um 18:00 Uhr folgt ein Zwischenstopp in Schwechat und gegen 22:40 Uhr landet Thomas in Salzburg. "Eine der ersten Dinge, die ich in Salzburg machen werde, ist auf Wallfahrt zu gehen. Für mich ist das eine Herzensangelegenheit. Meine Mutter und Freundin Rosi werden auch mitgehen. Mir ist bewusst, dass ich Gott sehr viel zu verdanken habe. Ich bin sicher kein Vorzeigegläubiger, aber ich glaube an Wunder, Visionen und Gott - ich nehme mir das Recht heraus, dass mir der Glaube und die Bibel und nicht materielle Dinge Kraft geben. Diese Einstellung hat mir bisher immer geholfen und wird mir auch weiterhin helfen, Wellentäler schneller zu durchschwimmen und Tiefschläge leichter wegzustecken. Meine Stärke hier in Peking war die mentale Kraft, es ist einfach alles aufgegangen", sagt Thomas, der in den nächsten Jahren auch über den Jakobsweg pilgern möchte - mit einem normalen Rollstuhl. Und zum Schluss meint Thomas in Richtung Internationales Paralympisches Committee: "Diese Goldmedaille ist auch meine Antwort auf den für mich nicht nachzuvollziehenden Trend der Kategorienzusammenlegung bei den Paralympics." |
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17.09.2008 | ||
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