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SwissAlpenRide 5. Königsetappe S. Antonino – Oberwal
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07.08.2009

SwissAlpenRide 5. Königsetappe S. Antonino – Oberwal

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Wetter: schön, heiss bis 30°

Strecke:
124 km, Höhenmeter: 3000 m

Die Königsetappe der SwissAlpenRide führe uns zurück in den Norden, das heisst in den Kanton Uri, bzw. Kanton Wallis. Wir rad-wandelten buchstäblich auf klassischen und sagenumwobenen Strecken der Tour de Suisse unter anderem auch von diesem Jahr. Bis Biasca konnten sich alle optimal ein- und warmfahren, denn ab da waren wieder Bergqualitäten gefragt. Der Anstieg in der Leventina hinauf nach Airolo betrug schon mehr als 800 Hm und dann kam sie, die geschichtsträchtige, kopfsteingepflästerte Tremola zum St. Gotthard Pass. 24 Kurven sollen es gewesen sein… habt ihr sie alle gezählt? Nach dem buchstäblich steinigen Anstieg auf 2108 m ü.M. durften wir uns auf der Abfahrt nach Hospental etwas erholen. Im Urserental gab es zunächst noch einige wenige flachere Kilometer, bevor der 12 km lange Anstieg zum Dach der SwissAlpenRide 2009 – dem Furkapass 2431 m – folgte.
Das fantastische Berner- und Walliser Alpenpanorama vor Augen konnten wir die letzten 18 km hinunter nach Oberwald mit viel Zufriedenheit und innerer Freude geniessen. Die Königsetappe von S. Antonino nach Oberwald war gemeistert, bravo!



Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.


Etappenort:
Oberwald auf 1360 m ü.M. gelegen gehört zur Region Obergoms. Im 19. Jahrhundert zählte Oberwald mehr Einwohner als heute z.Zt. ca. 300. Aus Existenzgründen kam es um die Jahrhundertwende zum grossen Exodus nach Amerika. Der Tourismus hielt erst nach und nach Einzug. Vorgängig mussten die Verkehrswege erschlossen werden, so. z.B. durch die Furka-Oberalpbahn im Jahre 1915. Seit 1982 verbindet der wintersichere Basistunnel zwischen Oberwald und Realp die Bergkantone Wallis und Uri. Die Bergstrecke wird im Sommer noch für nostalgische Dampffahrten benutzt. Das Obergoms ist als Sonnental weithin bekannt und geschätzt. Zudem sind hier viele sportliche Aktivitäten wie wandern, biken, rafften, klettern und im Winter natürlich Skifahren und Langlaufen (Loipe von 100 km Länge!) möglich! Cyrill einer unserer Calpe- und Pyrenäen Guide ist hier jeweils beim Konditions- und Ausdauertraining anzutreffen.

Ereignisse:
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus und so war es nicht verwunderlich, dass gestern sich alle zeitig schlafen legten. Getreu dem Motto: in der Ruhe liegt die Kraft. Die Dämmerung begann um 06.00 Uhr und ein herrlicher Morgen kündigte sich an… genau das richtige für unsere Königsetappe. Der Tag der Wahrheit war gekommen, denn heute gab es Bergpreispunkte gleich im Multipaket zu gewinnen. Nicht nur die Kletterer frohlockten sondern auch das Wetter.

An Bellinzona vorbei Richtung Biasca und schon bald gehörten die flachen Kilometer dieser Etappe der Vergangenheit an. Nach den ersten Kehren und Höhenmetern in der Leventina gab es für alle in Ambri einen wohltuenden Zwischenhalt. Für einmal waren gekühlte Getränke mehr gefragt als Kaffee.

Ab Airolo hiess es dann freie Fahrt. Die Tremola war bereit uns SwissAlpenRider zu empfangen. Für viele war es das erste Mal, dass sie über längere Zeit kopfsteingepflästerte Strassen befuhren. Die vielen Kehren beeindruckten alle und einige Erinnerungsfotos wurden geschossen… wer weiss wann man hier das nächste Mal durchkommt. Der Gotthard war schon im Mittelalter ein wichtiger Passübergang, damals allerdings mit Pferdekutschen. Noch heute kann man solche Nostalgiefahrten unternehmen.

Nach der Abfahrt hinunter ins Urserental gab es den Mittagshalt. Mit Spaghetti oder Sandwichs gestärkt, meisterten darauf alle noch den Furka, der sich dieses Jahr in bestem Lichte präsentierte. Das 360° Panorama war phänomenal. Besonders der Blick zu den Walliser Bergen war gigantisch und löste viele „ahhs und ohhs“ aus.

Dass der Klimawandel Wirklichkeit ist, konnten alle beim Rhonegletscher feststellen. Nur noch ganz oben sieht man ein wenig Eis, darunter eine fast endlose Moränenlandschaft. Wenn man bedenkt, dass der Gletscher einmal bis wenige Kilometer vor Gletsch gereicht hat, unglaublich aber wahr.

Ein grosses Kompliment an alle TeilnehmerInnen, jeder und jede hat die zwei Pässe mit Bravour gemeistert.

Unser Special Tricot Leader von heute ist Leif der absolute Bergkönig der Truppe.

Und die grosse Frage für morgen: sehen wir endlich einmal Eiger, Mönch und Jungfrau? Wir sind optimistisch.





die Tremola mit seinen Pflastersteinen
die Tremola mit seinen Pflastersteinen

im Urserental auf dem Weg zum Furka Pass
im Urserental auf dem Weg zum Furka Pass

Blick zurück nach Realp
Blick zurück nach Realp

im Gruppetto Richtung Furka Pass
im Gruppetto Richtung Furka Pass


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