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Pyrenäenrundfahrt, Mittwoch, 2. September 2009, 4. Etappe, Broto Sp – Lourdes Fr
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03.09.2009

Pyrenäenrundfahrt, Mittwoch, 2. September 2009, 4. Etappe, Broto Sp – Lourdes Fr

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



In Voraussicht auf die 4 zu bewältigenden Pässe fuhren wir heute zu zwei verschiedenen Startzeiten los. Damit berücksichtigten wir die unterschiedlichen Tempis beim Bergaufradeln. Dies gewährleistete eine optimale Betreuung aller TeilnehmerInnen an den Verpflegungsstellen.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: ideales Radlerwetter, teilweise sonnig, gute Fernsicht, 18 – 27°
Kilometer: 145 km
Durchschnitt: 20 bis 25 km/h
Höhenmeter: 2845 HM

Strecke:
Zum Warmfahren ging es sofort nach dem Start auf den 1425 m hohen Puerto de Cotefablo, 10 km Anstieg teils 10%. Nach der Abfahrt ins Dorf Biescas warteten dann drei bekannte Tourpässe auf uns. Zuerst jener bei km 55, der El Portalet auf 1794 m Höhe, wo wir zugleich die Grenze nach Frankreich überquerten. Adios Espana, Viva La France!

Nach einer rasanten 30 km langen Abfahrt durch den Nationalpark der Pyrenäen und einem Mittagshalt in Laruns nahmen wir den Col d`Aubisque in Angriff. 17 km Anstieg zwischen 6 – 10 % und wir waren wieder auf 1709 m. Er ist der Klassiker der Tour de France. Zum ersten Mal war 1910 ein Pyrenäenpass Teil der legendären Rundfahrt, es war der Col d'Aubisque. Damals mussten „Ihn“ die Athleten noch auf geschotterter Strasse ohne Gangschaltung bezwingen. Daran sollte jeder denken, dem nach der Gipfelbezwingung eine Anwandelung von Grössenwahn befällt.
Den Col de Soulor „vernaschten“ wir im Vorbeigehen auf der Abfahrt zum Zielort Lourdes.

Etappenort:
Lourdes ist eine lebendige, prickelnde Stadt mit viel Flair. Im Departement Hautes-Pyrénées in Süd-Frankreich gelegen, ist sie heute der weltweit meistbesuchte christliche Wallfahrtsort. Lourdes lockt jedes Jahr 6 Millionen Besucher an, die auf „Wunderheilung“ hoffen.

1858 ist der jungfräulichen Marie Bernadette Soubirous in der Grotte von Massbielle insgesamt 18x die Mutter Gottes erschienen. Die erste Erscheinung hatte Bernadette am 14. Februar. Sie war mit ihren drei jüngeren Geschwistern und einem anderen Mädchen am Ufer des Gave flussabwärts gewandert, um Brennholz zu sammeln. Vor dem Durchqueren des Mühlbachs hörte Bernadette sonderbare Geräusche und sah darauf eine weiss gekleidete Frau (die Mutter Gottes) in überirdischem Licht. Später offenbarte sich die Erscheinung als die "unbefleckte Empfängnis". Die Quelle in der Grotte soll während einer dieser Erscheinungen entsprungen sein. Die Erscheinung beauftragte Bernadette Soubrious damit, eine Kirche auf der Grotte zu errichten. Heute ist die Kirche ein bedeutender Wallfahrtsort. Der Quelle werden Heilkräfte zugeschrieben. Bernadette Soubrious wurde am 8. Dezember 1933 heilig gesprochen.

Ereignisse:
Apropos Verpflegung: ob am Abend oder Morgen in den Hotels oder während der Etappe (Zwischenverpflegung und isotonische Getränke von Sportvital), alles klappt immer bestens. Seit gestern, bzw. seit heute Morgen herrscht jedoch in Broto Hühner- und Eiernotstand, denn 55 hungrige Mäuler mit Poulet füttern und am Morgen für jeden und jede mindestens ein Spiegelei bereit halten.. wahrlich kein leichtes Unterfangen… ei ei ei sind das Geschichten.

Nachdem es am Abend und in der Nacht in Broto kräftig gewittert hatte, war die Luft am Morgen angenehm frisch. Die wenigen Nebelschwaden sahen wir als erste Vorboten des bald beginnenden Herbstes. Da die Strassen auch wieder trocken waren, stand einem genialen, phänomenalen Radtag nichts mehr im Wege.

Den ersten Pass, den Puerto de Cotefabio, meisterte jede Gruppe in geschlossener Formation in weiser Voraussicht auf die nächst folgenden Steigungen. Der Aufstieg zum Portalet zog sich in die Länge… wie auch das GustiZollinger.ch Feld… doch mit Windunterstützung blieben die zeitlichen Differenzen absolut im Rahmen. Mit einer 28 km langen, interessanten und abwechslungsreichen Abfahrt nach Laruns gelangten wir zum AA (Andrea/Andy) Picknickplatz. Die Verpflegung war 1AA und liess keine Wünsche offen.

Das Wetter blieb uns weiterhin hold und so nahmen alle frohgemut aber mit Respekt den Aufstieg zum Col d’Aubisque in Angriff. Nach 17 km eröffnete sich dem ganzen Tross eine noch nie dagewesene Fernsicht auf eine Vielzahl von Pyrenäengipfel. Weidende Kühe, Pferde und Schafe aber auch das Pass-Höhenschild waren weitere heissbegehrte Fotosujets. Geniessen, geniessen… einfach geniessen!

Auf der Abfahrt Richtung Lourdes gab es den einzigen Wehrmutstropfen dieses Tages. In einer Waldpartie lag ein beinahe unsichtbarer Stein, der Andrea zum Verhängnis wurde. Sie stürzte und verletzte sich. Die medizinische Versorgung war vorzüglich, wurde Andrea doch gleich ins Spital nach Lourdes zur Untersuchung gebracht. Nach bangen Stunden dann die erlösende und glückliche Nachricht: Andrea hat nichts gebrochen und sie kann zu uns in die Radsportfamilie zurück kehren. Auf diesem Wege wünschen wir ihr alle gute Besserung und schnelle Genesung. Mit dieser positiven Meldung konnten alle beruhigt schlafen gehen und sich auf die morgige Königsetappe freuen.





heile Bergwelt
heile Bergwelt

gemeinsam bezwingen wir den Col d’Aubisque
gemeinsam bezwingen wir den Col d’Aubisque

Ruhe vor dem Sturm (Col d’Aubisque)
Ruhe vor dem Sturm (Col d’Aubisque)

Carchaffeur Andy beim Brötchen zubereiten
Carchaffeur Andy beim Brötchen zubereiten


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