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Lazarettliste beim Team MILRAM wird länger
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16.03.2010

Lazarettliste beim Team MILRAM wird länger

Autor: Stephan Flock (Team Milram)



Trotz der zahlreichen Ausfälle blickt der deutsche ProTour-Rennstall auf ein erfolgreiches Frühjahr

Dortmund, 16. März 2010. Die Liste der verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfälle beim Team MILRAM reißt nicht ab. Am Dienstag meldeten sich gleich zwei MILRAM Fahrer krank. Der Berliner Björn Schröder leidet ebenso an einer fiebrigen Erkältung wie dessen österreichischer Teamkollege Thomas Rohregger. Während Schröder nun am Mittwoch für das belgische Eintagesrennen Nokere Koerse ausfällt und von Dominik Roels ersetzt wird, muss Rohregger auf seinen Start bei der Katalonien-Rundfahrt verzichten und wird voraussichtlich Anfang April wieder in das Renngeschehen einsteigen.

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In der letzten Woche verlor der deutsche ProTour-Rennstall bei der italienischen Fernfahrt Tirreno-Adriatico gleich drei Fahrer innerhalb von kürzester Zeit. Am härtesten erwischte es den ehemaligen Deutschen Meister Fabian Wegmann. Der gebürtige Münsteraner, der sich gezielt auf die anstehenden Klassiker vorbereiten wollte, erlitt bei einem Sturz einen Schlüsselbeinbruch, der ihn bis zu fünf Wochen außer Gefecht setzen könnte. Seine beiden Teamkollegen Johannes Fröhlinger und Kapitän Linus Gerdemann stiegen von einer Magen-Darm-Erkrankung geschwächt vom Rad. Begonnen hatte die Serie von Ausfällen bereits früh in der Saison mit der Schulterverletzung von Sprinter Gerald Ciolek, die ihn bis heute zur Wettkampfpause zwingt.

„Die Ausfälle von Björn Schröder und Thomas Rohregger sind weitere Höhepunkte unserer Verletzungsserie“, schildert Gerry van Gerwen die aktuelle Situation. „So viele Verletzte und Kranke haben wir noch nie gehabt." Dennoch blickt der niederländische Teammanager auf das erfolgreichste Frühjahr seit Bestehen seines Rennstalls. „Das ist sicherlich ärgerlich und wir stehen geschwächt da, aber unsere Fahrer zeigen in diesem Jahr eindrucksvoll, dass wir konkurrenzfähig sind. Vier Tagessiege und mehrere Top-Ten-Platzierungen bei erstklassig besetzten Rundfahrten unterstreichen einen deutlichen Aufwärtstrend zu den vergangenen Jahren. Das stimmt uns optimistisch und ich bin mir sicher, dass wir die Ausfälle kompensieren können.“

Während Kapitän Gerald Ciolek nach seiner Schulteroperation derzeit im Höhentraining gemeinsam mit Physiotherapeut Christian Neitzert mit Langlauftraining und Reha-Übungen an seinem Comeback arbeitet, steht Fabian Wegmann erst am Anfang seiner Rückkehr ins Renngeschehen. Der Freiburger wurde am Wochenende am Schlüsselbein operiert. In frühestens einem Monat dürfte der Leistungsträger wieder ins Renngeschehen eingreifen. „Gerdemann, Fröhlinger und Rohregger sind in den nächsten Tagen wieder fit. Dennoch ist das ärgerlich, wenn man nach einem fulminanten Auftakt bei Tirreno-Adriatico auf einmal drei Fahrer weniger im Rennen hat. Sicherlich hätten wir dort auch in die Top Ten fahren können.“

MILRAM Kapitän Linus Gerdemann gewann gleich zu Beginn der traditionsreichen Rundfahrt Tirreno-Adriatico eine Etappe und trug zwei Tage lang das blaue Trikot des Spitzenreiters. Für den Deutschland-Tour-Sieger von 2008 war es nach seinem Tagessieg bei der Mallorca Challenge der zweite Erfolg in der jungen Saison.

Einen weiteren Saisonsieg steuerte der australische Neuzugang Luke Roberts zur Erfolgsliste bei. Der in Kerpen bei Köln lebende ehemalige Bahn-Olympiasieger aus Südaustralien gewann bei der Murcia-Rundfahrt eine Etappe und wurde Gesamtneunter. Darüber hinaus gewann der Bergisch Gladbacher Artur Gajek ein schweres Trainingsrennen für Profis auf Mallorca.

Insgesamt sieben Top Ten-Platzierungen fuhr der deutsche ProTour-Rennstall in dieser Saison ein. „In den vergangenen Jahren sind wir häufig nur mitgefahren. Jetzt kämpfen wir bei jeder Etappenfahrt in der Gesamtwertung vorne mit. Das macht Lust und Hoffnung auf mehr“, freut sich Gerry van Gerwen trotz der Verletzungsmisere. „Ich möchte gar nicht darüber nachdenken was wäre, wenn wir nicht ein solches Lazarett hätten. Insbesondere die langen Ausfälle von den Leistungsträgern Gerald Ciolek und Fabian Wegmann treffen uns hart. Aber das gehört zum Sport dazu. Wir stecken nicht auf und werden weiter angreifen.“

Neben Luke Roberts, Neunter bei der Murcia-Rundfahrt und Fünfter bei der Tour Down Under, konnten die MILRAM Profis Linus Gerdemann (9.) bei der Andalusien-Rundfahrt, Niki Terpstra (6.) bei der Tour of Oman, Roger Kluge (4. und Gewinner Nachwuchstrikot) bei der Tour of Katar und Markus Fothen (10.) bei der australischen Tour Down Under vordere Plätze in den Gesamtwertungen belegen. Der Bielefelder Paul Voß brachte aus Belgien zudem vorvergangenes Wochenende einen sechsten Gesamtrang von den „Drei Tagen von Westflandern“ mit in die Teamzentrale nach Dortmund.

In der Weltrangliste belegt MILRAM Profi Luke Roberts in der Einzelwertung den achten Platz, in der Tabelle der besten Mannschaft wird der deutsche ProTour-Rennstall aktuell auf Ranglistenplatz sieben geführt.





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