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Absalon feiert Heimsieg beim Weltcup La Bresse. Dahle-Flesjaa dreht die Zeit zurück
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20.05.2012

Absalon feiert Heimsieg beim Weltcup La Bresse. Dahle-Flesjaa dreht die Zeit zurück

Info: MTB: Weltcup La Bresse
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



La Bresse, 20.05.2012 - Am letzten Tag des MTB-Weltcups in La Bresse wurden sensationelle Geschichten geschrieben. Im CrossCountry-Rennen der Männer Elite feierte Julien Absalon (Orbea), der aus Lothringen stammt, einen umjubelten Heimsieg. Obwohl der 31-Jährige auf der Abfahrt ins Ziel noch zu Fall kam, wusste er sich den von hinten heranstürmenden Weltmeister Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) knapp vom Hals zu halten. In Abwesenheit des erkrankten Weltcupführenden Nino Schurter (Scott-Swisspower) sorgten gleich vier Schweizer für Top-Resultate, allen voran Ralph Näf (Multivan Merida) als Drittplatzierter. Bei den Damen stand Gunn-Rita Dahle-Flesjaa, Teamkollegin von Näf, erstmals seit 2008 wieder auf dem Siegerpodest, das sie jahrelang nach Belieben beherrschte. Die 38-jährige Altmeisterin aus Norwegen verwies Katerina Nash (Luna) und die Gesamtführende Julie Bresset (BH-Suntour) auf die Plätze. Am frühen Vormittag hatte sich Juniorenweltmeister Victor Koretzky (Bikepark.Ch Craft) seinen zweiten Sieg in Folge gesichert; der Schweizer Dominic Zumstein (Scott-Swisspower) gewann Silber.

Julien Absalon: Zu Hause ist Siegen doch am schönsten...
Bislang hatten in La Bresse im Osten Frankreichs ausschließlich Donwhill-Weltcups stattgefunden (2009 und 2011). In diesem Jahr aber waren die Abfahrtsspezialisten gar nicht eingeladen worden. Stattdessen hatte man die Ausläufer der Vosges (Vogesen) zur Erschaffung eines schweren CrossCountry-Parcours genutzt, der sich nach nächtlichen Regenfällen heute aufgeweicht und durchaus gefährlich präsentierte. Vor allem die Bergab-Passagen, welche die beiden charakteristischen Kletter-Partien trennten, führten in allen Rennen zu zahlreichen Stürzen, die häufig mit Defekten einhergingen. Auch Lokalmatador Julien Absalon (Orbea Racing Team) erwischte es, uns zwar als der Sieg schon zum Greifen nahe schien. Die letzte Abfahrt wurde dem zweifachen Olympiasieger, vierfachen Weltmeister und fünffachen Gesamtweltcup-Gewinner beinahe zum Verhängnis, doch Absalon rappelte sich wieder auf, sprang zurück aufs Bike und erreichte das Ziel knapp vor dem mächtig heranstürmenden Tschechen Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing). Sieben Sekunden genügten dem 31-Jährigen, um den sage und schreibe 25. Weltcupsieg seiner Karriere einzufahren. Kaum einer wird süßer geschmeckt haben - denn Absalon stammt aus Remiremont, das nur einen Steinwurf von La Bresse entfernt liegt, und ist der unumstrittene Superstar der Gegend. Seine Strategie, das Rennen am letzten Wochenende, wo er sich erkältungsgeschwächt fühlte, nicht zu Ende zu fahren und sich stattdessen für den heutigen Tag zu schonen, ist voll aufgegangen.

Schurter verteidigt Führung in Abwesenheit
In den vier bislang ausgetragenen Runden des Weltcups 2012 gab es also nur zwei verschiedene Sieger: Nino Schurter (Scott-Swisspower Mtb Racing Team), der Pietermaritzburg und Nove Mesto seinen Stempel aufdrückte und Julien Absalon, der zuvor in Houffalize triumphierte. In der Gesamtwertung ist der Franzose bis auf 50 Punkte an den Schweizer herangekommen (650 zu 700). Kulhavy ist nach seiner zweiten Silbermedaille in Folge Gesamtdritter mit 625 Punkten. Schurter plagt seit gestern eine Magen-Darm-Grippe, die ihn zur kurzfristigen Absage zwang.

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Fünf Schweizer in den Top10. Dritter deutscher Olympia-Startplatz bleibt vakant
Doch auch in Abwesenheit des Weltcupführenden waren die Schweizer zu Großem in der Lage. Ralph Näf, der in Nove Mesto schon ein beeindruckendes Rennen gefahren war, trumpfte heute noch stärker auf und war neben Weltmeister Kulhavy der Einzige, der Absalon die Stirn bieten konnte. Zwischenzeitlich holte Näf den früh Enteilten gar wieder ein - bevor der französische Meister am nächsten Anstieg wiederum einen Vorsprung erzielte. Aufgrund von Krämpfen musste der 32-jährige Schweizer letztlich auch Kulhavy vorbeilassen, verteidigte aber seinen dritten Rang bis ins Ziel (+0:40). Das Olympia-Ticket scheint Näf also sicher - ebenso wie Schurters Teamkollege Florian Vogel, der Vierter wurde (+1:24). Fabian Giger (Rabobank Giant Offroad), den ein Defekt zurückwarf, dürfte demnach in Sachen London leer ausgehen, trotz seines hervorragenden fünften Platzes (+1:41). Christoph Sauser (Specialized) und Lukas Flückiger (Trek World Racing) runden das bärenstarke Resultat aus Schweizer Sicht ab. La Bresse war generell die letzte Gelegenheit, sich für die nationale Olympia-Auswahl zu empfehlen. Bei den Deutschen bleibt der dritte Startplatz ungenutzt, da keiner der noch nicht qualifizierten Teilnehmer die Norm (mindestens Platz 15) erfüllte. Wolfram Kurtschat (Topeak Ergon Racing Team) wurde 18ter, Jochen Käß (Multivan Merida) erlitt, aussichtsreich im Rennen liegend, in der vorletzten Runde einen Hinterrad-Defekt und taumelte noch bis auf Rang 26 zurück. Der bereits nominierte Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) hatten einen Platten, wurde aber als 12ter bester Deutscher (+3:45). Landesmeister Moritz Milatz (BMC) zeigte sich in hervorragender Verfassung und hielt drei Runden lang mit den Besten mit - doch dann schlug der Defekt-Teufel auch bei ihm zu. Da er die Materialzone soeben passiert hatte, war Hilfe weit und breit nicht zu bekommen - ein DNF war die zwangsläufige Folge.

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Rekordsiegerin vergangener Tage meldet sich zurück
Bei den Frauen meldete sich mit Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan Merida Biking Team) eine Altmeisterin zurück auf dem Siegerpodest, die seit Madrid 2008 zwar keinen Weltcup mehr gewinnen konnte, die in den Jahren davor aber Goldmedaillen bis zum Abwinken sammelte. Die mittlerweile schon 38-jährige Norwegerin, die auch mehrfache Crosscountry- und Marathon-Weltmeisteirin ist, hatte ihre große Zeit von 2003, als sie sämtliche (!) Weltcups der Saison gewann, bis 2006, als sie immerhin noch dreimal ganz oben auf dem Treppchen stand. Statistiker zählen 27 Weltcup-Erfolge während ihrer gesamten Karriere - den heutigen eingeschlossen - und sehen Dahle-Flesjaa daher bis auf einen Sieg an die Rekordmarke der US-Amerikanerin Juli Furtado herangerückt. Ihr Wiederstarken kommt umso
überraschender, als sie in Pietermaritzburg mit Rang 19, in Houffalize mit Rang 8 und in Nove Mesto mit ebenfalls Rang 8 noch keine Ambitionen aufs Podium anmelden konnte.

Pendrel behält das Leadertrikot. Leumann erfüllt Olympianorm
Bis zur letzten Runde lagen die spätere Siegerin und Katerina Nash (Luna Pro Team), die Drittplatzierte von Nove Mesto, Kopf an Kopf, dann kam die Tschechin in einer Abfahrt zu Fall und leistete sich anschließend einen weiteren kleinen Fehler. Dahle-Flesjaa nahm Nash - die gleichwohl ihr bis dato bestes MTB-Weltcup-Resultat einfuhr - noch 16 Sekunden ab. Rang drei sicherte sich Julie Bresset (BH-Suntour Peisey-Vallandry), obwohl sie in der vierten Runde mit Weltmeisterin Catharine Pendrel (Luna Pro) kollidierte und von da an mit einem gebrochenen Sattel unterwegs war. Bresset erreichte das Ziel mit 55 Sekunden Rückstand und verteidigte die Weltcup-Gesamtführung vor der Pendrel, die letztlich Vierte wurde (+1:12). 750 Punkte hat die Französin jetzt auf dem Konto - gegenüber 690 für die Kanadierin und 670 für die Polin Maja Wloszczowska (CCC Polkowice), die in Bresset Rang fünf belegte (+2:22). Die Schweizerin Katrin Leumann (Ghost Factory Racing Team) platzierte sich als starke Siebte (+3:06) und erfüllte damit die Olympianorm ihres Verbandes. Sabine Spitz (Sabine Spitz Haibike Team) war beste Deutsche auf Rang 10 (+5:14).

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Junioren: Zumstein und Frischknecht auf zwei und auf vier
Im Juniorenrennen (20,7km) ging der Franzose Victor Koretzky (Bikepark.ch-Craft) früh in Führung und lag schon nach zwei Runden (fast) uneinholbar vorne. Der amtierende U19-Weltmeister kam mit dem glatten Untergrund am besten zurecht und blieb auch vom Defektpech verschont - gleichwohl gelang es Dominic Zumstein (Scott-Swisspower) noch, bis auf 13 Sekunden an Koretzky heranzufahren. Dessen zweiten Weltcupsieg in Folge vermochte aber auch der Schweizermeister nicht zu verhindern. Stattdessen musste er sich mit Titouan Carod, einem weiteren Franzosen, auseinandersetzen, den er im Kampf um Rang zwei erst auf dem abschließenden Asphaltstück kurz vor dem Ziel ausstechen konnte. Der relativ verdutzte Carod hatte sich demnach mit Bronze abzufinden (+0:17). Mit Andri Frischknecht auf vier (+0:46) landete ein weiterer Eidgenosse und Scott-Swisspower-Fahrer sehr weit vorne. Außerdem wurde Manuel Fasnacht (Fischer Junior Mtb Team) Neunter. Die deutschen Junioren wurden allesamt von Stürzen und Defekten schwer gebeutelt; am besten platzierte sich noch Georg Egger als 25ter mit fast 7 Minuten Rückstand. Eine Weltcup-Gesamtwertung für die Junioren gibt es nicht.

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Zweieinhalb Monate haben die Downhill-Spezialisten pausieren müssen. Am 2.6. geht es nun endlich weiter - und zwar in Val di Sole (Italien) mit einem reinen DH-Weltcup, dem mit Fort William und Mont-Sainte-Anne zwei weitere exklusive Veranstaltungen folgen. Die CrossCountry-Fraktion ist erst in Windham ab dem 30. Juni wieder mit von der Partie.





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