<< älterer Bericht | zurück zur News | neuerer Bericht >>

Start > Trofeo Karlsberg
Abschlussbericht zur 25.Trofeo Karlsberg: Dänemark - wer sonst!

21.05.2012

Abschlussbericht zur 25.Trofeo Karlsberg: Dänemark - wer sonst!

Info: Junioren Ncup: Trofeo Karlsberg
Autor: Rudolf Brantner (Viribus Unitis)

Absolut dominant die führende Mannschaft im diesjährigen Junioren Nations Cup, nahezu kein Ausreißversuch wo nicht ein Däne dabei war. Mads Petersen, der Sieger der Istrien-Rundfahrt und Vierte bei der Friedensfahrt, war eine Klasse für sich, immer wieder gut bewacht von seinen Mannschaftskollegen gewann er die 25. Trofeo Karlsberg.

Rudolf Brantner berichtet für LiVE-Radsport.com von der Trofeo Karlsberg.
Mit Jonas Wack bietet er täglich LiVE-Ticker der Junioren-Rundfahrt an.

Stärkster Herausforderer der Dänen war das Team aus Schweden, Frederik Ludvigsson, Sieger des Bergtrikots beim Course de la Paix in Tschechien, erreichte mit drei Sekunden Rückstand auf den Sieger den zweiten Gesamtrang, komplettiert wird die gute Leistung des Teams mit einem fünften Gesamtrang von Marcus Faglum Karlsson.
Überraschend stark das US-Team, das in diesem Jahr bis auf Noah Williams, 12er der Pan-Amerikanischen Meisterschaft, mir einer gänzlich neuen Mannschaft angereist ist.
Mit TJ Eisenhart brachten sie einen der ihren auf den dritten Gesamtplatz, Colin Joyce, der Zweite der letzten Etappe, schaffte mit dem achten Gesamtrang ein respektables Ergebnis.

Die Mannen um Bundestrainer Wolfgang Ruster zeigten sich bei ihren Heimrennen stärker als in der bisherigen Saison: ein Sieg in der Etappen-Mannschaftswertung, der fünfte Etappenplatz von Silvio Herklotz (gesamt 15er) auf der letzten Etappe; Tristan Wedler, der sich auf der ersten Etappe sehr stark zeigte, verpasste die Top-Ten als Bester im Team des BDR mit dem 11. Rang nur knapp. Nico Denz starker 14er in der Gesamtwertung, Felix Drumm, der pfälzische Lokalmatador, erreichte Rang 59, Tim Reske 71er, Phil Bauhaus erreichte den 88. Gesamtrang.

Österreich Spezial

„A dream comes true“ schrieb ich im letzten Jahr in meinem Abschlussbericht, der Traum wurde in diesem Jahr auf der letzten Etappe erneut wahr, der Sieg eines Österreichers auf einer Etappe der Trofeo Karlsberg. Wie im Vorjahr beim Sieg durch Daniel Biedermann, war es wieder die letzte, diesmal durch Alexander Wachter.
Dabei sah es gar nicht so gut aus, er stürzte am letzten Anstieg vor dem Ziel.
Als er im Massensprint, für meinen Geschmack zu früh, die Hände hochgerissen hat, der Amerikaner Colin Joyce und der Cross-Weltmeister Mathieu Van der Poel aus den Niederlanden immer noch durchzogen, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Nach Auswertung des Zielfilms und der Bestätigung durch die Jury gab es für mich kein Halten mehr, ich habe einen Affentanz im Zielbus aufgeführt. Danach noch schnell die ersten drei in den LiVE-Ticker eintragen, Fahne vom Zielbus abmontieren und ab zur Siegerehrung.

Neben Alexanders Eltern und den Fans aus der Steiermark und Tirol war ich einer der ersten, die gratulieren durften. Da unsere Mannschaft auch den Tagessieg einfahren konnte, erlebte ich die österreichische Hymne im Kreise der Mannschaftskollegen von Alexander. Österreichische Fahne hochgehalten, ich schäme mich nicht der Tränen die ich dabei vergossen habe.
Ein Traum, alle Mühen und Kosten, ich mache dies immer noch ehrenamtlich, sind in diesem Moment für einen Fan wie mich nichtig, diese Augenblicke sind es, die für alles entschädigen.
Unsere Burschen haben sich auch abgesehen von dem Sieg auf der letzten Etappe gut in Form gezeigt, Dennis Paulus trug auf der zweiten Etappe zwar stellvertretend für den Mann in Gelb das Sprinttrikot, er war aber bis dahin punktegleich mit dem Führenden.
Auf allen Etappen meldete der LiVE-Ticker und „Radio Tour“ Aktivitäten der Jungs in rot-weiß-rot. Problem nur, Punkte in der UCI Wertung mussten her, was letztendlich auch geschafft wurde. Ein sechster Rang in der Mannschaftswertung noch vor so renommierten Radsportnationen wie Frankreich und den Niederlanden, ein Etappensieg der Mannschaft, Alexander Dritter und Lukas Schlemmer 17er der Nachwuchswertung, im Gesamtklassement Alexander auf Rang 12, Tobias Derler guter 28er, Georg Mühlberger 32er, Sebastian Schönberger 39er, Dennis Paulus 42er, Lukas Schlemmer, der auf der letzten Etappe abreißen lassen musste, 68er. In diesem Weltklasse-Feld gibt es wenige Nationen, die alle Fahrer ins Ziel bringen. Meine Herren, es war mir ein Fest - CHAPEAU.

Rund um die 25. Trofeo Karlsberg

Mit einem Zitat von Udo Sprenger, Vizepräsident des BDR, „ Der Zuschauerzuspruch ist enorm, es ist wirklich ein außergewöhnlich guter Rahmen“ könnte ich meinen Artikel eigentlich schon beschließen, tu ich aber nicht, es gibt so vieles rund um die Trofeo zu berichten. Tausende begeisterte Zuschauer waren in diesem Jahr wieder an der Strecke, so auch in Grossrosseln, wo Wolfgang Degott seine Jacke des Hauptsponsors der Karlsberg Brauerei abgeben musste. Beim Mülleimerverein (wo sonst) wurde ihm angedroht, wenn er seine Jacke nicht gegen ein Vereinsshirt tauscht, legt der Chef dieses Vereins einen Striptease hin („ich mach mich nakich für dei Jack“).

In „SPOHNS HAUS“, dem ökologischen Bildungs- und Erlebniszentrum in Gersheim, traditionelle Unterkunft der österreichischen und auch anderer Mannschaften, wird saarländische Gastfreundschaft gelebt. Die Küche freut sich jedes Jahr auf die „Buwe von der Trofeo“, da wird auf Wünsche eingegangen und Küchenschluss ist, wenn die Jungs satt sind.
Anlässlich eines Besuchs bei der Mannschaft erhielt ich eine Hausführung und stolz zeigte mir die Leiterin den Trophäen-Schrank, eine Menge Trikots der hier untergebrachten Mannschaften und ein Bild, auf das sie besonders stolz war. Es zeigt eine Torte, die ihr Team im Jahr 2007 nachts vor der letzten Etappe für Matthias Brändle, den späteren Sieger, gebacken hat.

Die Jungs vom Betriebsbauhof in Gersheim möchte ich nur stellvertretend für die vielen Helfer nennen. Ein unglaubliches Pensum, das die Männer in den vier Tagen hinter sich bringen. Es war mir eine Ehre und ich habe mich sehr gefreut, mit euch ein Feierabendbier trinken zu dürfen.